Discussion:
Batterien: Alkali, Silber oder Lithium?
(zu alt für eine Antwort)
Peter Hintz
2006-12-26 21:14:22 UTC
Permalink
Hallo NG,

manche Batterien gibt es mit verschiedenen Elementen. So z.B. die
4LR44, "alkaline"
auch als
4SR44, Silber, etwas teurer
sowie als
V28PXL, Lithium, deutlich teurer.

Wie unterscheiden die sich eigentlich in ihren elektrischen Eigenschaften?
Lohnt es sich, die teuren Lithium-Batterien zu verwenden? Was nehmt ihr?

Die Batterien sollen hier in eine Canon A-1 und AE-1.

Viele Grüße
Peter
Dieter Lefeling
2006-12-26 21:51:41 UTC
Permalink
Post by Peter Hintz
manche Batterien gibt es mit verschiedenen Elementen. So z.B. die
4LR44, "alkaline"
auch als
4SR44, Silber, etwas teurer
sowie als
V28PXL, Lithium, deutlich teurer.
Die Unterschiede zwischen Silberoxid und Lithium sollten sich eigentlich
nicht sehr viel nehmen. Preisdifferenzen sind da eher zufaelliger Art
aufgrund unterschiedlicher Kalkulation verschiedener Haendler. Alkalis
sind allerdings wirklich billiger. Ist ja auch deutlich "weniger drin".
Post by Peter Hintz
Wie unterscheiden die sich eigentlich in ihren elektrischen Eigenschaften?
Alkali-Batterien sind einfache Standardtypen, im Prinzip die gleiche
Technik wie in besseren Mignon-Batterien. Die Zellenspannung sinkt
kontinuierlich, die Kapazitaet ist deutlich niedriger als bei den
anderen Typen. Ich habe fuer die LR44 bzw. 4LR44 so 100-120 mAh im Ohr.

Silberoxid-Batterien haben eine deutlich konstantere Spannungsabgabe
ueber die Lebensdauer und eine merklich hoehere Kapazitaet (140-170 mAh)
noch dazu. Man bekommt also mehr Nutzungsdauer fuer's Geld. Fuer einige
Kameras sind Silberoxid-Typen aufgrund ihrer Spannungskonstanz noetig
oder zumindest anzuraten. Bei Canon gilt das etwa fuer die AT-1. Deren
Belichtungsmesser arbeitet ganz anders als der in der AE-1 und braucht
solche Batterien (nein, *keine* Queckies).

Lithium-Batterien haben eine nochmals hoehere Kapazitaet (hier 170 bis
ueber 200 mAh) und bieten den Vorteil sehr langer Lagerfaehigkeit. Oft
werden runde 10 Jahre angegeben (frueher waren die Hersteller da etwas
konservativer und beschraenkten sich auf deren fuenf <8)).

Ob sich Silberoxid oder Lithium unter Kaelte besser verhalten, scheint
nicht ganz eindeutig geklaert zu sein. Jedenfalls habe ich schon Empfeh-
lungen fuer beide Typen bei Wintereinsatz gehoert. Ich selbst ziehe da
Lithium vor.
Post by Peter Hintz
Lohnt es sich, die teuren Lithium-Batterien zu verwenden? Was nehmt ihr?
Die Batterien sollen hier in eine Canon A-1 und AE-1.
Canon hat seinerzeit Silberoxid-Batterien als Erstausruestung geliefert.
In den Achtzigern, mit dem Aufkommen von Lithium-Batterien, wurden dann
vorzugsweise diese Typen geliefert. In den genannten Kameras kannst Du
beides problemlos verwenden. Alkalibatterien gehen zwar auch, lohnen
sich IMHO aber nicht.

Dieter
--
Suche: Canon Standard-Prismensucher FN (nicht AE-FN) fuer new F-1.
Gebrauchsspuren kein Problem, solange Optik sauber und Mechanik 100% ok.
Peter Hintz
2006-12-27 10:28:12 UTC
Permalink
Hallo Dieter,

vielen Dank für die ausführliche Antwort, das war sehr interessant.

Viele Grüße
Peter
Winfried
2006-12-27 12:46:28 UTC
Permalink
Post by Peter Hintz
Wie unterscheiden die sich eigentlich in ihren elektrischen Eigenschaften?
Auch die Nennspannung im Neuzustand ist unterschiedlich, bei Alkalis
knapp über 1.5V pro Element (d.h. bei 4xxx Batterien etwas über
6.0V), sinkt schnell auf 1.4V ab und bleibt da längere Zeit.

Silberoxid-Batterien haben konstant 1.55V bis kurz vorm Ende der
Lebensdauer.

Lithium-Batterien haben je nach Technlogie 3 bis 3.6V Nennspannung, in
den 4xxxx-Lithium-Typen sind daher vermutlich nur zwei Lithium-Elemente
enthalten, die dann auch 6V Nennspannung haben werden.

Die Spannungsunterschiede in den genannten Größenordnungen spielen
allerdings für Kameras mit komplexerer Elektronik keine Rolle, da
diese i.d.R. mit einem weiten Spannungsbereich klarkommt.

Winfried Büchsenschütz
Dieter Lefeling
2006-12-27 13:13:37 UTC
Permalink
Post by Winfried
Silberoxid-Batterien haben konstant 1.55V bis kurz vorm Ende der
Lebensdauer.
Aber nicht so konstant wie Queckies. <8)
Post by Winfried
Lithium-Batterien haben je nach Technlogie 3 bis 3.6V Nennspannung,
Die hier verwendeten Typen sind mit 3 oder 3,1 V Nennspannung pro Zelle
angegeben und damit spannungskompatibel mit Alkali/Silberoxid.
Post by Winfried
in den 4xxxx-Lithium-Typen sind daher vermutlich nur zwei Lithium-Elemente
enthalten, die dann auch 6V Nennspannung haben werden.
Ja, in der PX28L sind de facto zwei Stueck CR 1/3 N enthalten.
Post by Winfried
Die Spannungsunterschiede in den genannten Größenordnungen spielen
allerdings für Kameras mit komplexerer Elektronik keine Rolle, da
diese i.d.R. mit einem weiten Spannungsbereich klarkommt.
In dem Zusammenhang wuerde mich mal der schon erwaehnte Ausnahmefall
Canon AT-1 interessieren. Die Kamera ist nicht einfach nur eine manuelle
(Nachfuehr-) Variante der AE-1, sondern hat einen ganz anderen Belich-
tungsmesser, naemlich einen mit CdS-Fotowiderstand (alle anderen nach
1971 erschienenen Canon-SLRs arbeiten mit Si-Dioden). Fuer die AT-1
empfiehlt Canon ausdruecklich Silberoxid-Batterien. Frage: hat die
Kamera tatsaechlich einen spannungsabhaengigen Belichtungsmesser, wie
viele andere CdS-Belis bis zu dieser Zeit, so dass sie tatsaechlich auf
eine weitgehende Spannungskonstanz angewiesen ist? Wie gross ist dann
dort die Messabweichung bei den auch bei Silberoxidzellen (wenn auch
recht gering) auftretenden Spannungsabweichungen? Oder hat das Teil doch
schon eine Brueckenschaltung - die waere dann weitgehend unabhaengig von
der Batteriespannung.

Dieter
--
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