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Dias (Velvia) scannen mit Minolta Scan Dual III - Probleme mit dem Farbabgleich
(zu alt für eine Antwort)
Timo Geusch
2005-05-08 09:21:03 UTC
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Moin moin,
ich bin einer von den Dinosauriern, welche immer noch lieber Film als
Elektronen belichten und als solcher nehm' ich normalerweise Diafilme,
wenn's denn Farbig werden soll.

Allerdings versuche ich die Dias seit geraumer Zeit auch mal zu Scannen
(Minolta Scan Dual III), damit man die auch mal an Friends & Family
verschicken kann; Ggf. später auch mal 'nen Ausdruck oder Drei, wenn
ich mir was an die Wand hängen möchte.

So weit, so gut. Allerdings krieg ich es mit der Farbreproduktion noch
nicht so ganz auf die Reihe - Kodak EliteChrome 100 scannt sich
praktisch von selber, aber mein geliebter Velvia 50 bereitet mir noch
Probleme. Generell passen die Farben einfach nicht, entweder sind sie
zu flau (aber halbwegs dem Foto entsprechend), oder die Scans haben
böseste Farbstiche. Meine "besten" Ergebnisse gleichen den etwas
verblichenen Dias aus den 60ern, und daß war dann doch nicht ganz der
Sinn der Aktion.

Hat jemand hier Velvia erfolgreich mit diesem Scanner verarbeitet und
ggf. ein paar Tips, wie ich das besser in den Griff kriegen könnte?
Johannes Wissen
2005-05-08 10:13:08 UTC
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Post by Timo Geusch
So weit, so gut. Allerdings krieg ich es mit der Farbreproduktion noch
nicht so ganz auf die Reihe - Kodak EliteChrome 100 scannt sich
praktisch von selber, aber mein geliebter Velvia 50 bereitet mir noch
Probleme. Generell passen die Farben einfach nicht, entweder sind sie
zu flau (aber halbwegs dem Foto entsprechend), oder die Scans haben
böseste Farbstiche. Meine "besten" Ergebnisse gleichen den etwas
verblichenen Dias aus den 60ern, und daß war dann doch nicht ganz der
Sinn der Aktion.
Ich kann mir unter deiner Beschreibung kaum etwas vorstellen. Zu flau,
aber halbwegs dem Foto (Dia) entsprechend? Vielleicht fehlt nur eine
nachträgliche Tonwertkorrektur (aufspreizen des Umfangs?)?

Vielleicht kannst du mal ein Bild ins Netz stellen, damit man sieht, wo
dein Problem liegt, dann kann man besser helfen - ich selbst habe mit
dem Scanner und Velvia eigentlich keine Probleme.

Viele Grüße,
jojo
Timo Geusch
2005-05-08 17:21:57 UTC
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Post by Johannes Wissen
Post by Timo Geusch
So weit, so gut. Allerdings krieg ich es mit der Farbreproduktion
noch nicht so ganz auf die Reihe - Kodak EliteChrome 100 scannt sich
praktisch von selber, aber mein geliebter Velvia 50 bereitet mir
noch Probleme. Generell passen die Farben einfach nicht, entweder
sind sie zu flau (aber halbwegs dem Foto entsprechend), oder die
Scans haben böseste Farbstiche. Meine "besten" Ergebnisse gleichen
den etwas verblichenen Dias aus den 60ern, und daß war dann doch
nicht ganz der Sinn der Aktion.
Ich kann mir unter deiner Beschreibung kaum etwas vorstellen. Zu
flau, aber halbwegs dem Foto (Dia) entsprechend? Vielleicht fehlt nur
eine nachträgliche Tonwertkorrektur (aufspreizen des Umfangs?)?
Motiviert durch dein "eigentlich keine Probleme" bin ich gerade dabei,
nochmals einige der Dias zu scannen.

Die Minolta-Software (jaja, vielleicht sollte ich doch mal Vuescan oder
Silverfast kaufen) hat bei mir generell etwas Schwierigkeiten mit der
korrekten Helligkeit bei den Dias, weshalb wohl auch defaultmässig die
automatische Belichtungsmessung für Dias abgeschaltet ist. Bis jetzt
hatte ich mir meistens versucht, die zu dunklen Dias mit entsprechender
Manipulation der Histogramme in den Griff zu kriegen, was wohl ein
grober Verfahrensfehler war.

Nachdem ich jetzt erstmal die Helligkeit mit der Belichtungskontrolle
eingestellt hatte, werden die Ergebnisse besser. Allerdings nicht immer
gut genug, einige der Bilder sind immer noch zu dunkel und je dunkeler,
desto Farbstich (normalerweise Rotstich). Allerdings haut mir jetzt an
einigen Stellen der Kontrastumfang ziemlich rein...
Post by Johannes Wissen
Vielleicht kannst du mal ein Bild ins Netz stellen, damit man sieht,
wo dein Problem liegt, dann kann man besser helfen - ich selbst habe
mit dem Scanner und Velvia eigentlich keine Probleme.
Bin gerade dabei, ein paar Beispiele zu scannen - stell' ich später
in's Netz.
Timo Geusch
2005-05-08 18:59:13 UTC
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Post by Timo Geusch
Bin gerade dabei, ein paar Beispiele zu scannen - stell' ich später
in's Netz.
Und wie angedroht, ein paar Beispiele. Die ersten beiden Bilder sind
Kodak EliteChrome 100, unbearbeitet, der Rest Velvia und das Ergebnis
meiner mehr-oder-weniger erfolgreichen Versuche, halbwegs gescheite
Scans zu produzieren. Allerdings sind die meistens entweder immer noch
einen Tick zu dunkel oder die Farben lange nicht so intensiv wie im Dia.

http://www.unixconsult.co.uk/photo/death_valley.html
Johannes Wissen
2005-05-08 21:10:34 UTC
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Hallo Timo!
Post by Timo Geusch
Die Minolta-Software (jaja, vielleicht sollte ich doch mal Vuescan oder
Silverfast kaufen) hat bei mir generell etwas Schwierigkeiten mit der
korrekten Helligkeit bei den Dias, weshalb wohl auch defaultmässig die
automatische Belichtungsmessung für Dias abgeschaltet ist. Bis jetzt
hatte ich mir meistens versucht, die zu dunklen Dias mit entsprechender
Manipulation der Histogramme in den Griff zu kriegen, was wohl ein
grober Verfahrensfehler war.
Wieso sollte dies ein Fehler sein? Jede Operation, die du ausführst
verändert das Histogramm, und alles wird softwareseitig ausgeführt.
Post by Timo Geusch
Nachdem ich jetzt erstmal die Helligkeit mit der Belichtungskontrolle
eingestellt hatte, werden die Ergebnisse besser.
Auch dies passiert nur softwareseitig, d.h. denselben Effekt müsstest du
durch eine Tonwertkorrektur (nachträglich, zB im
Bildbearbeitungsprogramm) auch erzielen können. Es macht keinen
Unterschied , ob du die Helligkeitskorrektur in der Minolta Software
einstellst, oder als Tonwertkorrektur nachträglich in Photoshop.
Post by Timo Geusch
Allerdings nicht immer
gut genug, einige der Bilder sind immer noch zu dunkel und je dunkeler,
desto Farbstich (normalerweise Rotstich). Allerdings haut mir jetzt an
einigen Stellen der Kontrastumfang ziemlich rein...
Der Kontrastumfang des Dual III reicht bei mir für Motive wie du sie in
deinem nächsten Post gezeigt hast durchaus aus. Was meinst du mit "haut
rein" ? Kann der Minolta den (geringen) Dynamikumfang des Dias nicht
erfassen? Würde mich wundern.

Ich mache das folgendermaßen:
Minolta Software über TWAIN ins Grafikprogramm, keinerlei
Helligkeitskorrektur, Pixel-Polish oder irgendwas, alles ausgestellt.
Nachträglich führe ich in Photoshop eine Tonwertkorrektur durch. Vor
dieser Korrektur sind die Bilder häufig tatsächlich relativ flau, d.h.
links und rechts im Histogramm sind keine Ausschläge zu sehen. Den
vorhandenen, mittleren Bereich spreize ich dann auf. Die Ergebnisse
stellen mich dann durchaus zufrieden.

Zu deinen gezeigten Bildern:
Mir fällt es schwer, zu sehen, was genau du an den Velvia Scans
schlechter findest. Gerade der Grand Canyon sieht bei solchen
Bedingungen eben flau aus.
Eine Frage jedoch noch: Hast du bei den Velvia Bildern (Death Valley)
noch einen Polfilter draufgehabt? Sieht mir danach aus, aus meiner Sicht
führt Polfilter+Velvia Farbsättigung häufiger zu solchen Ergebnissen
(eher flau, und farbstichig). Auf der Leinwand ist mir das früher auch
kaum aufgefallen, als ich dann jedoch Abzüge habe machen lassen, kam mir
das total unnatürlich vor. Seitdem benutze ich Velvia+Polfilter nur noch
sehr, sehr selten.
Sollten die Dias im Original leich unterbelichtet sein, dann sind sie
u.U. auch nur schwer zu scannen, auch das fällt auf der Leinwand eher
nicht so auf.
Ansonsten fällt mir nichts ein, es sei denn du kannst dein Problem noch
etwas genauer auf den Punkt bringen.

Viele Grüße,
jojo
Timo Geusch
2005-05-09 19:45:00 UTC
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Hallo Johannes!
Post by Johannes Wissen
Hallo Timo!
Post by Timo Geusch
Die Minolta-Software (jaja, vielleicht sollte ich doch mal Vuescan
oder Silverfast kaufen) hat bei mir generell etwas Schwierigkeiten
mit der korrekten Helligkeit bei den Dias, weshalb wohl auch
defaultmässig die automatische Belichtungsmessung für Dias
abgeschaltet ist. Bis jetzt hatte ich mir meistens versucht, die zu
dunklen Dias mit entsprechender Manipulation der Histogramme in den
Griff zu kriegen, was wohl ein grober Verfahrensfehler war.
Wieso sollte dies ein Fehler sein? Jede Operation, die du ausführst
verändert das Histogramm, und alles wird softwareseitig ausgeführt.
Nun ja, so lange ich in der Minolta-Software die Finger von direkten
Histogramm-Veränderung lasse und mich mit Helligkeitsreglern begnüge,
gibts auch keinen Farbstich.
Post by Johannes Wissen
Der Kontrastumfang des Dual III reicht bei mir für Motive wie du sie
in deinem nächsten Post gezeigt hast durchaus aus. Was meinst du mit
"haut rein" ? Kann der Minolta den (geringen) Dynamikumfang des Dias
nicht erfassen? Würde mich wundern.
Beim letzten Bild (dem dritten Grand Canyon Bild) ist auf dem Dia
deutlich mehr erkennbares Detail im Schatten links unten. Um dort
überhaupt etwas erkennen zu können, musste ich die Helligkeit des
Bildes so start erhöhen, daß ich im Himmel deutlich an Detailzeichnung
verloren habe.
Post by Johannes Wissen
Minolta Software über TWAIN ins Grafikprogramm, keinerlei
Helligkeitskorrektur, Pixel-Polish oder irgendwas, alles ausgestellt.
Nachträglich führe ich in Photoshop eine Tonwertkorrektur durch. Vor
dieser Korrektur sind die Bilder häufig tatsächlich relativ flau,
d.h. links und rechts im Histogramm sind keine Ausschläge zu sehen.
Den vorhandenen, mittleren Bereich spreize ich dann auf. Die
Ergebnisse stellen mich dann durchaus zufrieden.
Probier' ich nächstes Wochenende mal, mal sehen wie die Bilder dann
rauskommen.
Post by Johannes Wissen
Mir fällt es schwer, zu sehen, was genau du an den Velvia Scans
schlechter findest. Gerade der Grand Canyon sieht bei solchen
Bedingungen eben flau aus. Eine Frage jedoch noch: Hast du bei den
Velvia Bildern (Death Valley) noch einen Polfilter draufgehabt?
Nein, keinerlei Filterei auf keinem der Bilder.
Post by Johannes Wissen
Sollten die Dias im Original leich unterbelichtet sein, dann sind sie
u.U. auch nur schwer zu scannen, auch das fällt auf der Leinwand eher
nicht so auf.
Hmm, das wäre eine Möglichkeit, obwohl sie meines erachtens eher
"richtig" belichtet sind. Bei Dia lass' ich die X-700 oft auf
Zeitautomatik stehen und die Ergebnisse sind auf dem Leuchttisch und
bei Projezieren recht akzeptabel.

Hans-Jörg Ott
2005-05-09 10:23:17 UTC
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Post by Timo Geusch
Hat jemand hier Velvia erfolgreich mit diesem Scanner verarbeitet und
ggf. ein paar Tips, wie ich das besser in den Griff kriegen könnte?
Hallo,

ich habe das gleiche Problem mit meinem Canon 9900F. Ich kann ihn
kalibrieren wie ich will. Ich erhalte Magenta-stichige Bilder. Könnte es
sein, dass es am Filmmaterial liegt. Ich habe zwar noch kein anderes
ausprobiert, aber wäre doch möglich, oder?
Ich habe mir in PhotoShop eine Aktion angelegt, um gescannte Dias gleich
nach dem Scan zu überarbeiten. Aber wirklich befriedigend ist das auch
nicht.
Beim Scannen von Papierbildern habe ich diesen starken Farbstich übrigens
nicht.

Herzliche Grüße
Hans-Jörg
Wulf Kruempelmann
2005-05-09 10:58:53 UTC
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Post by Timo Geusch
Moin moin,
So weit, so gut. Allerdings krieg ich es mit der Farbreproduktion noch
nicht so ganz auf die Reihe - Kodak EliteChrome 100 scannt sich
praktisch von selber, aber mein geliebter Velvia 50 bereitet mir noch
Probleme. Generell passen die Farben einfach nicht, entweder sind sie
zu flau (aber halbwegs dem Foto entsprechend), oder die Scans haben
böseste Farbstiche. Meine "besten" Ergebnisse gleichen den etwas
verblichenen Dias aus den 60ern, und daß war dann doch nicht ganz der
Sinn der Aktion.
Hat jemand hier Velvia erfolgreich mit diesem Scanner verarbeitet und
ggf. ein paar Tips, wie ich das besser in den Griff kriegen könnte?
Hi
das Problem ist nicht neu. Die Velvias haben andere
Farbabsorbtionskurven als andere Filme.
Das einize, was man da wirklich machen kann, sind die Gradationskurven
beim Scan an den Film anzupassen. Das ist einigermaßen Aufwand, bringt
aber genau die Farben, die Du von der Projektion her kennst.

Gruß

Wulf
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