Post by Frank KemperPost by Jürgen GerkensDie Story ist zwar schön, paßt aber nicht in dieser Situation. So läßt
sich ganz einfach nachlesen, wann Kodak dieses Medium auf dem Markt
hatte und dass die Behauptung, Kodaks Photo CD gäbe es noch keine
20 Jahre, ganz einfach falsch ist.
Ist aber knapp.
Wir waren zwar ziemlich zeitig dabei, nachdem ich das Thema vorher
in den Medien verfolgt hatten, doch ein Problem war, dass die Meisten
noch gar keine CD-ROMs in den Rechnern hatten.
Wir haben auch erst einmal abgewartet haben, bis es entsprechende
Angebote gab. Ganz zuerst kostet der Spaß 15 DM pro Auftrag und
je 2,50 DM pro Foto. Zu dem Preis habe ich nur mal eine CD vorweg
zum Test machen lassen, die Masse erst kurz danach, für 99 DM zum
Pauschalpreis anfertigen lassen.
Loading Image... habe ich gerade eben für
jemanden als Beispiel online gestellt. Das ist im Herbst '92
im Urlaub aufgenommen worden, wo wir im September und Oktober in
den USA waren. Danach hatte ich mich mit der Süßen, die mit mir
zusammen fotografiert hatte, zusammen gesetzt, wir unsere Dias umgepackt
und auf CD ziehen lassen. Der Typ im Fotoladen
gratulierte mir, weil ich sein erste Kunde war, der eine ganze
Transportbox zum Labor für sich allein hatte. Ich lieferte die
Diamagazine im Karton meines HP Laserjets IIIp an. Auch der wurde
'92 gekauft, vor einer Fortbildung, vor der wir uns noch mal diese
USA-Reise gegönnt hatten. Deshalb weiß ich die Zeiten ganz genau.
Post by Frank KemperWikipedia schreibt lapidar, die Photo CD sei 1992
eingeführt worden. Ich weiß, dass die Photo CD in Deutschland eingeführt
wurde, als ich bei der "Fotowirtschaft" gearbeitet habe, das war ab Mitte
1990. Ich gehe mal davon aus, dass Kodak die Photo CD zur Photokina '92
vorgestellt hat (1991 fand keine Photokina statt), das wäre dann
September/Oktober '92 gewesen. Vermutlich gab es dann die ersten
tatsächlichen Photo CD Angebote im Handel zur Weihnachtszeit, also gibt es
jetzt aus Verbrauchersicht PHoto CD seit 20 Jahren und 3 Monaten;-)
Wenn ich meine alten Belege im Keller hervorkramen würde, könnte ich's euch
genauer sagen.
War technisch ein tolles System, aber zu teuer, zu proprietär und für den
Ottonormalbürger mit zuviel Hardware-Notwendigkeiten verbunden. Aber man
muss sagen: sie haben's wenigstens versucht.
In nennenswerter Qualität gab es dazu lange gar keine Aternative. In dem
PC, den ich für die erwähnte Fortbildung angeschafft hatte, war eine 105
MB Seagate. Dazu kaufte ich mir in Uninähe beim Besuch bei meiner Süßen
eine 240 MB Quantum HD. Da war ich Pfingsten zu Besuch und die
Geld-Automaten der Postbank offline, weshalb sie mir das Geld leihen
mußte. Die Post weigerte sich damals nämlich am Samstag vor
Pfingsten das bei der Süßen in Göttingen auszuzahlen, weil das nicht
meine übliche Auszahlungsstelle sei, d.h. worauf ich vor besagter
Reise noch zu einer anderen Bank gewechselt habe.
Besagte Quantum kostete ca. 1300 DM und der Verkäufer bestaunte
mich, weil er sich nicht vorstellen konnte, dass jemals jemand
eine so große HD brauchen würde, die er mir auf telefonische Anfrage
zuvor erst besorgt hatte.
Das macht dann schon deutlich, dass man Fotos in der Qualität
der Kodak Photo CD mit haushaltsüblichen Rechnern ohne diese
Kodak CD ROMS zu der Zeit gar nicht anders wuppen konnte.
Aus diesem Grund war wir auch keine Möglichkeit in Sicht, die
Fotos des jeweils anderen zu kopieren und scannen, schon weil
sie nicht auf den PC paßten, geschweige selbst gebrannt werden
konnten. Den ersten Handscanner hatte ich '93, sw und von
Logitech, diesen bald durch einen Farbhandscanner von Mustek
ersetzt.
Einen Kodak Photo CD Player mit 5-fach Wechsler hatte ich
auch schon in der Wohnung, demnach spätestens '93 gekauft.
Mein damaliger Vermieter und sein Frau hatten sich unsere
Dias auf den Kodak CDs nämlich angesehen und er machte
daraufhin selbst eine Reise durch den Westen der USA,
allerdings per Bus.
'94 bin ich in mein Haus eingezogen und habe mir noch
Laborequipment (CPA 2, Durst, ...) angeschafft, weil
die dig. Fotografie noch weit weg war.
Ich hatte irgendwann ('97, 98 ?) zwar mal eine Kodak Knipse
probiert, die mir der Händler mangels Vorführmöglichkeit
eine Woche zum Test überließ, aber zurück gegeben, weil
sie völlig unbrauchbar war. Wirklich bin dann aber erst
mit der Olympus C1400 XL eingestiegen.
Dias habe ich parallel weiter gemacht, diese dann mit dem
Nikon LS 40 bei Bedarf selbst gescannt, als entsprechende
Gerätschaften zu Hause eine entsprechende Qualität erzielt
hatten. Von da an kamen keine Kodak Photo CDs mehr dazu.
Von der Reise '92 bis zum Kauf meines Nikon Filmscanner
gab es zur Kodak Photo CD für mich keine Alternative. Die
jedoch konnte ich in absehbarer Zeit für die Süße 1:1 kopieren,
so dass jeder eine eigene Version der Fotos in seinem Haushalt
hatte und zeigen konnte.
Festplatten mit entsprechender Kapazität kamen erst Mitte
der 90er auf den Markt, kosteten Anfangs noch um 1000 DM.
Deswegen lohnte es sich bei den Kodak CDs sehr schnell
einzusteigen und die Player, die Kodak zusammen mit Philips
auf den Markt geschmissen hatten, haben Kodak inzwischen
überlebt.
Schöne Grüße
Jürgen