Discussion:
Analoge MoFiFotos mit 6" Refraktor
(zu alt für eine Antwort)
Martin Etteldorf
vor 19 Jahren
Permalink
Wobei es durchaus ein Spiegelobjektiv gab (vielleicht auch noch
gibt), welches sich in dieser Hinsicht wie ein Linsenobjektiv
verhielt - es war nämlich als Schiefspiegler ausgeführt.
Mir ist keine Schiefspiegler für (D)SLRs bekannt. Kennst Du Name und
Katoptar
Hersteller?
Goema


Martin

fup2 drf
--
"For the Snark's a peculiar creature, that won't
Be caught in a commonplace way.
Do all that you know, and try all that you don't;
Not a chance must be wasted to-day!"
Matthias Wieser
vor 19 Jahren
Permalink
Post by Martin Etteldorf
Wobei es durchaus ein Spiegelobjektiv gab (vielleicht auch noch
gibt), welches sich in dieser Hinsicht wie ein Linsenobjektiv
verhielt - es war nämlich als Schiefspiegler ausgeführt.
Mir ist keine Schiefspiegler für (D)SLRs bekannt. Kennst Du Name und
Katoptar
Hersteller?
Goema
Danke!
--
Viele Grüße,

Matthias
Olaf Ulrich
vor 19 Jahren
Permalink
Post by Matthias Wieser
Post by Martin Etteldorf
Mir [sind] keine Schiefspiegler für (D)SLRs bekannt.
Kennst Du Name ...
Katoptar
... und Hersteller?
Goema
Danke!
Bedanke dich nicht zu früh! Das Goema Katoptar TS 500 E war
Mitte/Ende der '70er Jahre aktuell und ist später auch noch unter
mehreren anderen Handelsnamen verkauft worden. Es ist für das
Kleinbild-Format konzipiert und besitzt die Daten 1:8/500 mm ...
zumindest auf dem Papier. Die wahre Lichtstärke beläuft sich
nach Messung von Walter E. Schön im Color-Foto-Praxistest
auf ungefähr 1:13 (also fast anderthalb Blenden unter dem Nenn-
wert!), und die Handhabung und die Abbildungsleistung sind lau
jenem Test grottenschlecht (es handelt sich übrigens um denselben
Test, der den bis heute andauernden Ruf des Beroflex-500ers
als "Wundertüte" begründete). Immerhin läßt sich das Katoptar
tatsächlich abblenden und zeigt eine konventionelle Unschärfe-
charakteristik. Doch wer will ein 500er mit Lichtstärke 1:13
schon abblenden ...?

Irgendwo im Internet fliegt das Gerücht herum, es gäbe dieses
Katoptar auch in einer Variante mit asphärischen Spiegeln und
hochpräziser Fokusmechanik, gebaut nach militärischen Spezifi-
kationen. Doch ich fürchte, das ist bloßes Wunschdenken. Das
Ding von Goema jedenfalls wurde Ende der '70er, Anfang der
'80er Jahre für wenige hundert Mark verkauft und war nur ein
mieser Billigschrott.

Heutzutage findet man diese Katoptare hin und wieder bei eBay.
Wenn du eins für 20 - 30 Euro ergattern kannst, dann magst du es
dir als Kuriosität für die Vitrine kaufen, um damit deine Gäste zu
erschrecken ;-) ... benutzen würde ich es nicht. Mit einer "Wunder-
tüte", einem 400er oder 600er Novoflex-Schnellschußtele oder
einem guten katadioptrischen 500er-Spiegeltele, z. B. von Tamron
oder Tokina, ist man wesentlich besser bedient.

-- Olaf
Thomas Einzel
vor 19 Jahren
Permalink
... Mit einer "Wunder-
tüte", einem 400er oder 600er Novoflex-Schnellschußtele oder
einem guten katadioptrischen 500er-Spiegeltele, z. B. von Tamron
oder Tokina, ist man wesentlich besser bedient.
Vom Pentacon bzw. Practicar 5,6/500 MC hältst du nicht viel?
(wie
www.pauck.de/marco/photo/stuff/zeiss_west_east/tele/MG_Prakticar_5,6_500.pdf)

Thomas
Ulrich Witte
vor 19 Jahren
Permalink
Post by Thomas Einzel
Vom Pentacon bzw. Practicar 5,6/500 MC hältst du nicht viel?
(wie www.pauck.de/marco/photo/stuff/zeiss_west_east/tele/MG_Prakticar_5,6_500.pdf)
Apropos Prakticar 5,6/500 (bzw. Orestegor, das ist ja baugleich):
Weiß jemand, wie man das Ding aufbekommt? Ich habe hier eins mit
ausgehängten Blendenlamellen, die aber alle noch gut aussehen,
soweit ich das erkennen kann.
Hinten hab ich 2 Teile abgenommen, finde dann die Sperre für
Unendlich, kann nach Lösen derselben das Objektiv aber trotzdem nicht
weiter zerlegen (die Helix läßt sich nicht herausdrehen, ist das
überhaupt nötig?). Für Tips zum Öffnen und weiteren Vorgehen wäre ich
dankbar :-)

Ulrich
--
http://fotos.cconin.de
Martin Etteldorf
vor 19 Jahren
Permalink
Das Ding von Goema jedenfalls wurde Ende der '70er, Anfang der
'80er Jahre für wenige hundert Mark verkauft
Nuja... 450 sagt die Anzeige, die ich hier liegen habe. Und das
war zu der Zeit, als das Ding gebaut wurde, noch eine ganze Menge
Schotter.
und war nur ein mieser Billigschrott.
Du kennst es aus eigener Erfahrung? Das Exemplar, das ich mal
hier hatte, war keinesfalls schlechter als die alte Beroflex-
Wundertuete. Wuerde mich mal interessieren, wie das Ding an
einer digitalen spielt. Die Wundertuete kann man da ja getrost
vergessen.



Martin
--
"For the Snark's a peculiar creature, that won't
Be caught in a commonplace way.
Do all that you know, and try all that you don't;
Not a chance must be wasted to-day!"
Matthias Wieser
vor 19 Jahren
Permalink
Post by Olaf Ulrich
Post by Matthias Wieser
Post by Martin Etteldorf
Mir [sind] keine Schiefspiegler für (D)SLRs bekannt.
Kennst Du Name ...
Katoptar
... und Hersteller?
Goema
Danke!
Bedanke dich nicht zu früh!
Keine Angst, hab mich nur für die Nennung des Produktes bedankt (kannte
bisher überhaupt keinen Foto-Schiefspiegler) und nicht über eine
Kaufempfehlung :-)
--
Viele Grüße,

Matthias
Dieter Lefeling
vor 19 Jahren
Permalink
Post by Olaf Ulrich
Bedanke dich nicht zu früh! Das Goema Katoptar TS 500 E war
Mitte/Ende der '70er Jahre aktuell und ist später auch noch unter
mehreren anderen Handelsnamen verkauft worden.
Es gab mehrere verschiedene Varianten, die auf den gleichen Bauteilen
fussten. Goema, spaeter Meta und Telespect waren die wesentlichen
Handelsmarken.
Post by Olaf Ulrich
Es ist für das
Kleinbild-Format konzipiert und besitzt die Daten 1:8/500 mm ...
zumindest auf dem Papier. Die wahre Lichtstärke beläuft sich
nach Messung von Walter E. Schön im Color-Foto-Praxistest
auf ungefähr 1:13 (also fast anderthalb Blenden unter dem Nenn-
wert!),
Dass die tatsaechliche Lichtstaerke deutlich schlechter als der Nennwert
ist, wird aus mehreren zeitgenoessischen Quellen belegt. Der typische
Wert scheint "irgendwas um 11" zu sein.
Post by Olaf Ulrich
und die Handhabung und die Abbildungsleistung sind lau
jenem Test grottenschlecht (es handelt sich übrigens um denselben
Test, der den bis heute andauernden Ruf des Beroflex-500ers
als "Wundertüte" begründete).
Ja, der CoFo-Test ist wirklich eindeutig. Aber es gibt Stimmen, die dies
auf eine mangelhafte Justage der sehr kritisch einzustellenden Spiegel
zurueckfuehren. Ein perfekt abgeglichenes Objektiv sei beugungsbegrenzt.
Immerhin gab es Jahre vorher in der gleichen Zeitschrift einen anderen
Test / Erfahrungsbericht im Vergleich mit einem damals recht angesehenen
Zoomar Spiegeltele. Da wirkt das Goema-Bild sichtbar schaerfer und
knackiger.
Post by Olaf Ulrich
Irgendwo im Internet fliegt das Gerücht herum, es gäbe dieses
Katoptar auch in einer Variante mit asphärischen Spiegeln und
hochpräziser Fokusmechanik,
Es gab eine Variante mit motorischer Fokussierung ueber Tasten am
Gehaeuse (einer der Telespect-Typen), die die kritische Verstellung der
zur Fokussierung bewegten Teile deutlich verbessern sollte.
Post by Olaf Ulrich
gebaut nach militärischen Spezifi-
kationen. Doch ich fürchte, das ist bloßes Wunschdenken.
Es gibt auch andere Quellen zu diesen Objektiven als die CoFo. <8)
Post by Olaf Ulrich
Das Ding von Goema jedenfalls wurde Ende der '70er, Anfang der
'80er Jahre für wenige hundert Mark verkauft
Es war teurer als das beliebte Tokina-Spiegeltele. Und die Marken waren
zu der Zeit Meta und Telespect.

Dieter
--
Suche: Canon Standard-Prismensucher FN (nicht AE-FN) fuer new F-1.
Gebrauchsspuren kein Problem, solange Optik sauber und Mechanik 100% ok.
Helmut Faugel
vor 19 Jahren
Permalink
Post by Dieter Lefeling
Post by Olaf Ulrich
Es ist für das
Kleinbild-Format konzipiert und besitzt die Daten 1:8/500 mm ...
zumindest auf dem Papier. Die wahre Lichtstärke beläuft sich
nach Messung von Walter E. Schön im Color-Foto-Praxistest
auf ungefähr 1:13 (also fast anderthalb Blenden unter dem Nenn-
wert!),
Dass die tatsaechliche Lichtstaerke deutlich schlechter als der Nennwert
ist, wird aus mehreren zeitgenoessischen Quellen belegt. Der typische
Wert scheint "irgendwas um 11" zu sein.
Inklusive Reflektionsverluste, oder?
Post by Dieter Lefeling
Post by Olaf Ulrich
und die Handhabung und die Abbildungsleistung sind lau
jenem Test grottenschlecht (es handelt sich übrigens um denselben
Test, der den bis heute andauernden Ruf des Beroflex-500ers
als "Wundertüte" begründete).
Ja, der CoFo-Test ist wirklich eindeutig. Aber es gibt Stimmen, die dies
auf eine mangelhafte Justage der sehr kritisch einzustellenden Spiegel
zurueckfuehren. Ein perfekt abgeglichenes Objektiv sei beugungsbegrenzt.
Hmm, und das Ding hat welche Art von Spiegel? Als Schiefspiegler
würde es nicht ausreichen asphärische Spiegel(parabolisch bzw.
hyperbolisch)zu nenutzen da braucht es Flächen die alles andere
als rotationssymetrisch sind. Zudem liegt die Fertigungstoleranz
von Spiegeloberflächen bei etwa 1/4 des Masses der bei Linsen
zulässig ist.

Ein reines Spiegelsystem ohne Koma und Bildfeldwölbung hinzubekommen
ist gar nicht so einfach, die Astronomen waren Anfang des letzten
Jahrhunderts völlig begeistert als Schwarzschild, Ritchey und Chretien
Spiegelsystem entwickelten die zwei bis drei Grad Bildfelddurchmesser
in guter Qualität abbilden konnten.
Post by Dieter Lefeling
Post by Olaf Ulrich
gebaut nach militärischen Spezifi-
kationen. Doch ich fürchte, das ist bloßes Wunschdenken.
Es gibt auch andere Quellen zu diesen Objektiven als die CoFo. <8)
Kommt auf die Wellenlänge an, im IR bei ein paar um ist's
vermutlich beugungsbegrenzt.
Post by Dieter Lefeling
Post by Olaf Ulrich
Das Ding von Goema jedenfalls wurde Ende der '70er, Anfang der
'80er Jahre für wenige hundert Mark verkauft
Es war teurer als das beliebte Tokina-Spiegeltele. Und die Marken waren
zu der Zeit Meta und Telespect.
Wirklich gut sind meiner Erfahrung nach nur Spiegeltele
von Kameraherstellern(Canon, Nikon, Minolta) und Zeiss,
die bieten dann neben ausreichender Schärfe auch aus-
reichend Kontrast.
--
Helmut Faugel
Dieter Lefeling
vor 19 Jahren
Permalink
Post by Helmut Faugel
Post by Dieter Lefeling
...
Dass die tatsaechliche Lichtstaerke deutlich schlechter als der Nennwert
ist, wird aus mehreren zeitgenoessischen Quellen belegt. Der typische
Wert scheint "irgendwas um 11" zu sein.
Inklusive Reflektionsverluste, oder?
Alles zusammen, ja. Ein anderer Test (IIRC Photo Revue) nennt eine
praktisch nutzbare Lichtstaerke von "knapp 1:11". Passt also.

In einem anderen Photo-Revue-Test wurde fuer das optisch baugleiche
Telespect (angeblich nach DIN) eine Lichtstaerke von 10,9 gemessen.
Diese Variante wurde BTW offziell mit Lichtstaerke 11 angegeben.
Post by Helmut Faugel
Post by Dieter Lefeling
Ja, der CoFo-Test ist wirklich eindeutig. Aber es gibt Stimmen, die dies
auf eine mangelhafte Justage der sehr kritisch einzustellenden Spiegel
zurueckfuehren. Ein perfekt abgeglichenes Objektiv sei beugungsbegrenzt.
Hmm, und das Ding hat welche Art von Spiegel? Als Schiefspiegler
würde es nicht ausreichen asphärische Spiegel(parabolisch bzw.
hyperbolisch)zu nenutzen da braucht es Flächen die alles andere
als rotationssymetrisch sind.
Von den technischen Details habe ich nicht viel Ahnung. Aber ich habe da
noch was im Ohr von einem sphaerischen konkaven Hauptspiegel und einem
konvexen Zwischenspiegel. Die Spiegel (oder der Hauptspiegel?) sollen
von Zeiss (Zerodur) gewesen sein.
Post by Helmut Faugel
Zudem liegt die Fertigungstoleranz
von Spiegeloberflächen bei etwa 1/4 des Masses der bei Linsen
zulässig ist.
Und das kriegt Zeiss nicht hin?

BTW: ja, es gab auch spezielle Versionen fuer "Forschung und
Wissenschaft", oder wie man das nennen will.
Post by Helmut Faugel
Kommt auf die Wellenlänge an, im IR bei ein paar um ist's
vermutlich beugungsbegrenzt.
Das gueldet nich. <8)
Post by Helmut Faugel
Wirklich gut sind meiner Erfahrung nach nur Spiegeltele
von Kameraherstellern(Canon, Nikon, Minolta) und Zeiss,
die bieten dann neben ausreichender Schärfe auch aus-
reichend Kontrast.
Wie gesagt - da waeren diese Aufnahmen mit dem (damals noch) Goema
Katoptar im Vergleich mit dem Zoomar 5,6/500. In dem Vergleich ist das
Meta klar ueberlegen. Mal abgesehen von der ebenfalls recht eindrucks-
voll sichtbaren Steigerung der Schaerfentiefe durch die dort moegliche
Abblendung.

Ich selbst weiss auch nicht recht, was ich von den Teilen halten soll.
Vor einiger Zeit habe ich einige interessante Hintergrundinformationen
erhalten, als ich mich mit einem anderen gelegentlichen d.r.f.-Leser
hinsichtlich dieser Objektivtypen ausgetauscht habe. Dabei geriet das
Bild von der unbrauchbaren Schrottoptik, das man nach dem CoFo-Test
gewinnen konnte, etwas ins Wanken. Zumindest das Projekt und seine
Geschichte fand ich eigentlich recht interessant. 8-)

Dieter
--
Suche: Canon Standard-Prismensucher FN (nicht AE-FN) fuer new F-1.
Gebrauchsspuren kein Problem, solange Optik sauber und Mechanik 100% ok.
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