Discussion:
Suche gescheite Mittelformatkamera
(zu alt für eine Antwort)
schammass
2006-06-23 21:54:47 UTC
Permalink
Hallo leute, mein Name ist Werner, ich fotografiere seit 20 Jahren,
vergrößere selbst, benutze gerne gute und analoge Kameras. Nun habe
ich in der Vergangenheit oft schlechte Erfahrungen mit
Mittelformatkameras gemacht, was mehrere Gründe hatte: für die ganz
teuren neuen Kameras fehlte mir das Geld (Hasselblad, Mamiya), und ich
wollte für reparaturanfällige Fotoapparate nicht so viel ausgeben. Im
Kleinbild bin ich mit OM-4 TI und zwei neu einjustierten OM-1en
supergut bedient. Ich möchte aber auch was vergleichbares im
Mittelformat haben.
So benutzte ich bisher eine Yashica 124G und eine Yashica D, beide Male
mit Yashinon statt Yashikor. Bei diesen beiden Kameras bin ich jedoch
nicht zufrieden mit der Abbildungsqualität (Reflexionen im Objektiv,
anfällig bei Gegenlicht). Die Handhabung einer Zweiäugigen ist jedoch
unübertroffen! Eine Pentacon Six TL wurde wegen der miserablen
Materialien und dem Geklapper sowie der Schwere und Klobigkeit wieder
abgestoßen. Ich sehe auch nicht ein, mit einem Fotoapparat zu
arbeiten, bei dem man aufpassen muß, wie man den Filmtransporthebel
zurückführt. Nicht daß ich sonders brutal oder nachlässig wäre,
aber der Bildschritt ist bei allen bisher ausprobierten Modellen
miserabel.
Eine Norita, ein Ausbund an Zuverlässigkeit ansonsten, vergleichbar
mit einer Miranda Sensorex EE, was Stabilität angeht, liegt nun wegen
Verschlußproblemen in Reparatur.
Ich habe beschlossen, nie mehr Schlitzverschlüsse zu kaufen, weil die
im Mittelformat m.E. nichts taugen. Auch ist das Speigelgeklapper zu
heftig. Da verwackelt alles bei 1/60. Das gilt auch für die Pentax 67.
Zweiäugige Mamiyas sind fast noch klobiger als Pentacon Sixen. Auch
soll die Optik nicht so gut sein. Bilder, die ich gesehen habe,
berauschten mich nicht. Da nutze ich lieber noch meine OM-1 mit Efke 25
... Fuji-Messucher sind toll, aber die Balgen sind schnell undicht, der
Filmtransport hat bei einem Freund geschrottet und alles ist vorne am
Objektiv so fitzelig einzustellen bei den 645. Die Texasleica 690 ist
mir zu schwer und zu groß im Negativ, das kann ja keiner vergrößern,
und nur 8 Bilder! Was die Mamiya-Messucher angeht, so finde ich eine
Anfangsöffnung von Blende 4 sittenwidrig, v.a. wenn man die Norita
vergleicht: Blende 2! Hasselblads konnte ich an der Uni ausprobieren.
Sie waren schön, vor allem die rote Scharfentiefegabel, aber
untauglich, da andauernd in Reparatur.

Nee, ich will eine Rolleiflex 2,8/3,5 D, E oder F. Da kann man schön
mit 1/30 auslösen, hat kompakte Formen, gute Optik, leisen Transport
und ergonomische Handhabung. Hat jemand von Euch eine und will jemand
von Euch umsteigen auf digital?

Was den Zustand angeht, so wäre ich bereit, für eine Rolleiflex mit
Planar, Pflege, einwandfreie Funktion, Planlage, optische Güte,
Zeitenablauf, Blendenfunktion, Filmtransport, Zubehör wie Filter usw.
auch was zu bezahlen, bei einer 3,5 F z.B. bis zu VB 350 €, bei einer
2,8 F bis zu 450 €. Gerne würde ich vor einem Kauf auch 25 € samt
Versandkosten draufsatteln, um das Teil ausprobieren zu können. Bei
einer Rolleiflex mit Xenotar würde ich in der F-Variante etwa 50-100
€ weniger bezahlen wollen. Bei einer Rolleiflex ohne
Belichtungsmesser etwa 30 € weniger. Bei D und E-Modellen etwa 100
€ weniger, je nach Zustand.

Herzliche Grüße an alle

Werner
Robert Klenk
2006-06-23 23:56:52 UTC
Permalink
Post by schammass
Hallo leute, mein Name ist Werner,
dann schreib das lieber auch mal in Dein From-Feld,
einteilige Namen werden oft ausgefiltert...
Post by schammass
Ich habe beschlossen, nie mehr Schlitzverschlüsse zu kaufen, weil die
im Mittelformat m.E. nichts taugen.
nur wenn Du mit schnellen Zeiten blitzen willst.
Post by schammass
Auch ist das Speigelgeklapper zu heftig. Da verwackelt
alles bei 1/60.
hm.
das hier ist mit einer Rollei SL66 bei Vollauszug mit dem
80er Normalobjektiv und 1/30 gemacht, freihand...
http://www.schwarzweissgalerie.de/specials/drf_burg/rmkpage-0014.htm

Ja, es ist auch als 20x30 noch *sehr* scharf. :)
Post by schammass
vergleicht: Blende 2! Hasselblads konnte ich an der Uni ausprobieren.
Sie waren schön, vor allem die rote Scharfentiefegabel, aber
untauglich, da andauernd in Reparatur.
ich bin über Mat124, Pentacon Six und Kiev88 schlussendlich
bei Rollei, der besagten SL66 gelandet.
Schöne Kamera, etwas klobig, das gebe ich zu, aber mit Handgriff
sehr gut zu halten, durch den integrierten Balgen auch mit dem
80er direkt als Portraitobjektiv verwendbar (die Hasselblad braucht
da schon nen Zwischenring...), und es gibt ein 40er Weitwinkel
dafür... was kürzeres wird schwierig zu kriegen bei 6x6 :-)
Die Optiken sind denen der Hasselblads ebenbürtig, das 150er was
ich noch dazu habe ist eigentlich schon zu gut - bei Portraits
hab ich schon Gemecker bekommen à la "ey, SO viel Haare hab ich
nicht im Gesicht!!!" :-)
Post by schammass
Nee, ich will eine Rolleiflex 2,8/3,5 D, E oder F. Da kann
man schön mit 1/30 auslösen, hat kompakte Formen, gute
Optik, leisen Transport und ergonomische Handhabung.
okay, wenn Du Dich schon eingeschossen hast, vergiss obige Sätze. :)
Post by schammass
Hat jemand von Euch eine und will jemand
von Euch umsteigen auf digital?
sorry, das hab ich keine. ich komme mit den TLRs nicht so
wirklich zurecht.

Grüsse,
Robert
Hans Harms
2006-06-24 08:14:58 UTC
Permalink
"schammass" schrieb im Newsbeitrag ...

nie mehr Schlitzverschlüsse zu kaufen, weil die
im Mittelformat m.E. nichts taugen. Auch ist das
Speigelgeklapper zu
heftig. Da verwackelt alles bei 1/60. Das gilt
auch für die Pentax 67.

Moin!
Im Bereich Mittelformat ist bei mir nach
Rollei 2,8f,
SL 66,
Mamiya 6,
Zenza Bronica SQ,
die Pentax 67 II übriggebleiben und ich komme
bestens mit ihr zurecht, auch bei 1/60.
die 67er ist KB-Feeling im Format 6x7.

Ich meine, für Dich wäre evtl. eine Mamiya 6 bzw.
7 ideal.

mfg hans
Harald Finster
2006-06-24 13:55:05 UTC
Permalink
Post by Hans Harms
"schammass" schrieb im Newsbeitrag ...
nie mehr Schlitzverschlüsse zu kaufen, weil die
im Mittelformat m.E. nichts taugen.
dem muss ich widersprechen:
Ich arbeiet seit 1987 mit einer Hasselblad 2000 FC/M
und hatte nie den geringsten Anlass zu Klagen.

Auch ist das
Post by Hans Harms
Speigelgeklapper zu
heftig. Da verwackelt alles bei 1/60.
auch das funktioniert bei besagter Kamera problemlos

Gruss Harald
Gerrit Brodmann
2006-06-24 18:34:23 UTC
Permalink
Post by Harald Finster
Post by Hans Harms
"schammass" schrieb im Newsbeitrag ...
nie mehr Schlitzverschlüsse zu kaufen, weil die
im Mittelformat m.E. nichts taugen.
Ich arbeiet seit 1987 mit einer Hasselblad 2000 FC/M
und hatte nie den geringsten Anlass zu Klagen.
Auch ist das
Post by Hans Harms
Speigelgeklapper zu
heftig. Da verwackelt alles bei 1/60.
auch das funktioniert bei besagter Kamera problemlos
Bist Du wohl still! Ich will irgendwann noch mal ein 2. Gehäuse
haben... 8-)
--
Fotografie und Foto - Kunst aus Braunschweig
photography - art - sketches: http://gerrit.brodmann.com
LARP, Mittelalter und Fantasy: http://derLARPfotograf.de
One Minute/Random Photoart: http://one-minute.info
Robert Klenk
2006-06-24 20:19:25 UTC
Permalink
Post by Gerrit Brodmann
Bist Du wohl still! Ich will irgendwann noch
mal ein 2. Gehäuse haben... 8-)
wozu?

Gruss,
Robert
Gerrit Brodmann
2006-06-24 20:32:24 UTC
Permalink
Post by Gerrit Brodmann
Bist Du wohl still! Ich will irgendwann noch
mal ein 2. Gehäuse haben... 8-)
wozu?
Um kaputte Objektive dran zu bauen, wozu sonst 8-)b
--
Fotografie und Foto - Kunst aus Braunschweig
photography - art - sketches: http://gerrit.brodmann.com
LARP, Mittelalter und Fantasy: http://derLARPfotograf.de
One Minute/Random Photoart: http://one-minute.info
Jochen Kremer
2006-06-24 21:53:08 UTC
Permalink
Post by Gerrit Brodmann
Bist Du wohl still! Ich will irgendwann noch
mal ein 2. Gehäuse haben... 8-)
wozu?
Ich würde auf Stereo-Kunschd tippen... :o)

Schöne Grüße
Jochen
Thomas Kaessner
2006-06-24 08:23:46 UTC
Permalink
Hallo Werner,

Falls Du wirklich nur nach einer Rolleiflex suchst, ich habe
keine, dann liest nicht weiter.

Thomas

es erscheint mir, als ob Du auf der Suche nach Dem Magischen
Ding bist, was alles gut macht und nie weh tut. Du kannst
davon ausgehen, dass es nichts gibt, was nicht einer
Serienstreuung unterliegt, so dass Du genau ein Exemplar
finden wirst, wo du mit irgendwas unzufrieden sein kannst.

Die Vorstellung, dass eine Kammera ohne Wartung und
Reparaturen mit beliebig vieler Nutzung Jahrzehnte halten
soll, während Autos und Uhren mit dem Alter nur noch
aufwendig restauriert überleben...

Was an TLRs so toll ist, erschließt sich mir nicht,
besonders weil die Schärfentiefe nicht beobachtet werden
kann. Schönes, leise ja, aber sonst? Was soll den
fotografiert werden, welcher Blickwinkel/ Brennweite...

Übrings, ich versuche mich zu zwingen, vor einer Anschaffung
immer einmal diesen Artikel zu lesen:
http://www.largeformatphotography.info/chasing-magic-bullet.html


Viele Grüße
Thomas
--
fotolastiges : http://www.gelbfilter.de/

t(r)apsiges : Werbung bitte nur an
***@gelbfilter.de
Werner Brück
2006-06-24 18:10:40 UTC
Permalink
In der Tat, alle habt Ihr Recht. Vor allem die Auffassung, daß es an
allem was zu mäkeln gibt, und ich wohl nicht so schnell, vielleicht
nie zufrieden sein werde, hat was wahres. Daher sammele ich ja auch
Kameras. Bei allen - wohlgemerkt, auch bei der Reflekta II oder der
Adox Sport - freue ich mich über die wunderbaren Mechaniken.

Und doch: was mich am Mittelformat reizt, weshalb ich pro Wochenende
bisher je 3-6 Filme (Adox CHM 125 / 400 und Plus-X) verfotografiere,
das ist

a) einerseits das quadratische Format, an dem mehr dran ist als an
einem rechteckigen, so daß sehr oft ein Weitwinkel obsolet ist,
b) sowie andrerseits die Zahl der Bilder, die zum sorgfältigen
Fotografieren anregt, ohne jetzt mal noch eine Blende höher oder
tiefer zu belichten, nur weil der Film so billig wäre. Schaut Euch
doch mal die tollen Kontaktabzüge von Pierre Verger in Brasilien an,
http://www.pierreverger.org/fr/photos/photos_albums.php?leAlbumID=8 ,
die habe ich als Kontakte im Original gesehen und siehe da, der Mann
hat nur wenig Experimente gemacht. Mit 6x6 hat meine Fotografie enorm
gewonnen, auch im Kleinbildbereich.
c) der Lichtschacht läßt besser sehen und erkennen, daher dürfte
eine Mamiya 6 oder 7 oder eine Messsucher allgemein obsolet sein. Da
wäre auch seitens der Kompaktheit eine Meß-Ikonta besser.
d) zum Schlitzverschluß: das Blitzen ist irrelevant. Ich blitze nicht.
Das fällt auf, ich mag eher die Fotografie mit vorhandenem Licht. Da
ist der Zentralverschluß ohne Schwingspiegel ruhiger. 20x30 cm ist
m.E. keine Größe für ein Mittelformatbild, bei dem man alle
Unschärfen erkennt, sorry. Gerade die Größe des Negativs gleicht ja
dadurch, daß für solche Papierformate nicht so großmaßstäblich
vergrößert werden muß, viele Unschärfefaktoren aus.
e) beim Schlitzverschluß in solchen Größen - oder soll ich sagen
Kalibern - hatte ich bisher immer Probleme mit der Gleichmäßigkeit
des Verschlußablaufes. Die Bremse des zweiten Vorhanges war mal
träge, manchmal schloß der zweite Vorhang nicht richtig usf.

Nein, eine Kamera kann nach 30-40 Jahren immer noch tadellos
funktionieren. Das ist vor allem bei Kleinbildkameras der Fall. Meine
OM-1'en aus den frühen Siebzigern machen immer noch tadellose Bilder,
auch vor der Neujustierung, die angeblich - ich kann es nur am Dia
nachprüfen und da ist es plausibel - vor allem die Toleranzen weit
unter 30% drückte. Meine Retina Ia schnurrt wie am ersten Tag, ebenso
die Yashica D. Die wäre ja auch ganz gut, aber trotzdem suche ich was
Verläßlicheres, auch wegen dem Quantum an Bildqualität. Ja, ich habe
mich auf die Zweiäugige eingeschossen, das wurde mir nach Euren
Antworten klar.

- Wie ist das eigentlich bei Euch: meine Schnappschuß Kanone
"Kraftschuß A60" gibt den Chip auf, Streifen mit Flecken im Bild. Nach
2 Jahren und nur 8000 Bildern.

Gruß an Euch alle

Werner

PS: Die gezeigten Bilder sind schön, Respekt auch für die
kompositorische Proportionierung im Bild mit der Schnecke. Es scheint
mir, daß bei den Nippenburg-Bildern ein einheitlich bewölkter,
diesiger, aber heller Himmel war, der sich nicht richtig entscheiden
konnte, ob er regenen sollte oder nicht. Gibt es eigentlich noch
Emofin?

Zum "Magic Bullet": das Problem liegt darin, daß man - wenn man
ernsthafter an die Sache herangeht - einen Plan oder ein Konzept hat -
bei mir sind es momentan 6 Seiten und bisher 200 Aufnahmen einer Sache.
Nun will man den Plan systematisch realisieren und braucht hierzu ein
Gerät, das alle Vorhaben im Konzept vorwegnimmt. Die TLR erfüllt
diesen Anspruch, weil das Konzept mit der TLR im Kopf entstand. Ich
weiß sehr wohl, das ein Bild nicht allein wegen der Kamera gut wird,
sondern durch die Idee und das Vorgehen. Nicht zuletzt deshalb nutze
ich auch Fotoapparate wie Schraubenzieher, auch wenn es sich um
anspruchsreiche Vorhaben handelt. Auch meine Yashica und meine Retine,
die ich beide liebe.

Daß jemand ein faszinierendes Stück Feinmechanik / Optik, z.B. eine
Rolleiflex TLR haben will, heißt noch lange nicht, daß er schlechte
Bilder macht. Das müßte ja bedeuten, daß man mit Schuhkartons und
Flaschenböden fotografieren sollte, wenn man repräsentieren will. Es
gibt in der Tat einige, die das glauben. Mir scheint auch, das
Argument, die Kamera mache es nicht, wird gern von denen genommen, die
sich in Demut vor dem Ideal eines perfekten Bildes, der perfekt
komponierten Aufnahme, verneigen.

Aber: was mache ich, wenn ich ein Mittelformatnegativ auf 60x60 cm
vergrößern will, was einer Vergrößerung vom Kleinbildnegativ auf
24x36 cm entspräche? Da sehe ich dann die Unschärfe an den
Bildrändern, die flaue Kontrastleistung der Optik, das Zittern der
Kamera durch den Spiegelschwung, die driektionale Unschärfe durch das
Verreißen eines 2 kg schweren Gerätes usw.

Und da habe ich das Bild sozusagen für die Katz gemacht, hätte ich
doch nur was besseres gehabt, ne TLR von Franke&Heidecke, mit einem
Planar oder einem Tralalar ...
News
2006-06-24 18:49:28 UTC
Permalink
Hallo Werner,

"Werner Br�ck" <***@gmx.net> schrieb im Newsbeitrag news:***@i40g2000cwc.googlegroups.com...
das ist

a) einerseits das quadratische Format, an dem mehr dran ist als an
einem rechteckigen,

ich verstehe ja deine Begeisterung für das Mittelformat, aber nicht für das
quadtratische Format.

Das menschliche Auge sieht nun mal n i c h t im quadratischen Format,
allerdings auch nicht im Hochformat.

(Ich habe trotzdem viele Fotos gegen meine Überzeugung im Hochformat gemacht
:-)

Helmut
Frank Kemper
2006-06-24 19:58:16 UTC
Permalink
Post by News
ich verstehe ja deine Begeisterung für das Mittelformat, aber
nicht für das quadtratische Format.
Das menschliche Auge sieht nun mal n i c h t im quadratischen
Format, allerdings auch nicht im Hochformat.
Das einzig Schöne am Quadrat ist meines Erachtens, dass man bei der
Diashow nie in die Verlegenheit kommt, zwischen Quer- und Hochformat
entscheiden zu müssen;-)

Eine Rolleiflex TLR hat in meinem Augen den Vorteil, dass nicht
allzuviel daran kaputt gehen kann, weil nicht allzuviel dran ist.
Andererseits schleppt ein Bekannter von mir seit Jahrzehnten eine
Hasselblad 500 C/M auf alle möglichen Berge und hat sie auch noch
nicht kaputtbekommen.

Mein Tipp an den OP wäre eine ebensolche. Die Kamera hat der Rollei
den Vorteil voraus, dass sie Wechselobjektive und Filmmagazine
besitzt und eine bessere Kontrolle über das Bildergebnis ermöglicht.

Ist die Hasselblad zu teuer, würde ich einen Blick auf das Sortiment
von Zenza Bronica werfen: Sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis, gut
gemachte Kameras.

Frank
--
please replace spam-muelleimer with fk-newsgroups for e-mail contact

Citroen - Made in Trance
Andreas Schmidt
2006-06-26 14:25:32 UTC
Permalink
Post by News
ich verstehe ja deine Begeisterung für das Mittelformat, aber nicht für das
quadtratische Format.
Die Formatwahl sehe ich eher pragmatisch: jedem Motiv das passende
Format. Daher ist es ganz praktisch, wenn das Filmformat der Kamera so
gross ist, dass man ohne Verluste (bzgl Schaerfe, Tonwerten, etc. ;-)
den passenden Ausschnitt nachtraeglich festlegen kann.
Post by News
Das menschliche Auge sieht nun mal n i c h t im quadratischen Format,
allerdings auch nicht im Hochformat.
Dem menschlichen Auge ist das eh ziemlich egal, da es das Bild nicht in
einem Blick erfasst, sondern "abtastet". Und wenn wir immer nur das
eine, "natuerliche" Format verwenden wollten, waere die Welt um etliches
langweiliger...
Post by News
(Ich habe trotzdem viele Fotos gegen meine Überzeugung im Hochformat gemacht
:-)
eben.

Gruss,

Andreas
Thomas Kaessner
2006-06-24 20:30:25 UTC
Permalink
Hallo Werner, Hallo NG,

ich weiß, dass eine Kamera irgendwie auch Spaß machen muss.
Ich sehe bei mir selbst die Tendenz, dass mir immer etwas am
perfekten Bild fehlt. Im Moment ist es ein Shift, was mir zu
den perfekten Bildern fehlt. Vermutlich ist es aber auch
eine Ausrede, weil mich eigentlich die Technik der Kameras
fasziniert.

Ich schreibe hier sporadisch mit - zur Zeit etwas mehr. Die
Bilder, die ich in die Öffentlichkeit stelle, sind in den
letzten Jahren weniger geworden, aus verschiedenen Gründen.
Vor allem bin ich (mit mir!) unzufrieden - meist weil ich
keine Lust hatte die eine oder andere Linse, das schwere
Stativ oder was ähnliches mitzuschleppen. Dazu kommt, dass
meine Ansprüche an das, was ich sehen und zeigen will
gestiegen sind.
Ich habe durchaus Vorstellungen, wie das Bild, was ich will,
aussehen könnte, aber viele Bilder sind nicht so, wie ich es
mir vorstelle. Oft ist das Bild nur eine Bestandsaufnahme
meiner Umwelt. Mag sein manchmal von dokumentarischem Wert,
aber oft nicht mal das.

Ich gebe zu, es gibt oft auch technische Grenzen, die einem
den Spaß verderben; so versuche ich auch die Grenzen meines
Kameraparks auszuweiten.
Aus diesem Grund will ich Dir die Kamera auch nicht ganz
ausreden, denn das steht mir wirklich nicht zu. ;-)

Übrings, mir persönlich gefällt 6x6 recht gut, wobei ich im
Moment einige Ideen in einem ganz anderen Format habe...

Mir ist noch keine Kamera begegnet, die nicht entweder ein
paar Basteleien oder auch einen Werkstattbesuch brauchte,
damit ich im Rahmen des Möglichen zufrieden war. Die meisten
sind aber durchaus betagt, so dass ein Dichtungswechsel oder
eine Lamellenreinigung einfach mal notwendig war.

Viele Grüße
Thomas
--
fotolastiges : http://www.gelbfilter.de/

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***@gelbfilter.de
Werner Brück
2006-07-02 15:49:00 UTC
Permalink
Post by Thomas Kaessner
Ich schreibe hier sporadisch mit - zur Zeit etwas mehr. Die
Bilder, die ich in die Öffentlichkeit stelle, sind in den
letzten Jahren weniger geworden, aus verschiedenen Gründen.
Vor allem bin ich (mit mir!) unzufrieden - meist weil ich
keine Lust hatte die eine oder andere Linse, das schwere
Stativ oder was ähnliches mitzuschleppen. Dazu kommt, dass
meine Ansprüche an das, was ich sehen und zeigen will
gestiegen sind.
Deshalb dachte ich ja an die Rollei - keine verwirrende Optik, beste
Bildqualität, auch bei 1/30stel noch auslösbar.
Post by Thomas Kaessner
Ich gebe zu, es gibt oft auch technische Grenzen, die einem
den Spaß verderben; so versuche ich auch die Grenzen meines
Kameraparks auszuweiten.
Aus diesem Grund will ich Dir die Kamera auch nicht ganz
ausreden, denn das steht mir wirklich nicht zu. ;-)
- Ja, aber trotzdem versucht man ja das Ideal zu finden. Das ist m.E.
wie mit dem papierlosen Büro, das verschwunden ist, seit es dem PC
gibt ...
Post by Thomas Kaessner
Mir ist noch keine Kamera begegnet, die nicht entweder ein
paar Basteleien oder auch einen Werkstattbesuch brauchte,
damit ich im Rahmen des Möglichen zufrieden war. Die meisten
sind aber durchaus betagt, so dass ein Dichtungswechsel oder
eine Lamellenreinigung einfach mal notwendig war.
Das habe ich mittlerweile eingesehen.

Gruß

Werner
Robert Klenk
2006-06-24 22:14:46 UTC
Permalink
Post by Werner Brück
a) einerseits das quadratische Format, an dem mehr dran ist als an
einem rechteckigen, so daß sehr oft ein Weitwinkel obsolet ist,
ich mag das quadratische auch, aber nur wenn ich auch
tatsächlich mit einer solchen Kamera fotografiere.
soll heissen: Bilder aus einer "normalen" SLR beschneide ich
eher selten auf quadratisch...
Post by Werner Brück
ist der Zentralverschluß ohne Schwingspiegel ruhiger. 20x30 cm ist
m.E. keine Größe für ein Mittelformatbild, bei dem man alle
Unschärfen erkennt, sorry.
nix sorry, damit wollte ich nur den "im Netz kann man keine
Schärfe beurteilen" - Meckereien vorgreifen. :-)

ausserdem will ich jetzt nicht unbedingt ein 50x50-Abzug
von der Schnecke machen. wobei. hm. wär mal was fürs WE. :-)

huch, das ist ja schon fast rum.. na gut, dann halt nicht. :)
Post by Werner Brück
mich auf die Zweiäugige eingeschossen, das wurde mir nach Euren
Antworten klar.
gut, dann vergiss die SL66 :)
Post by Werner Brück
- Wie ist das eigentlich bei Euch: meine Schnappschuß
Kanone "Kraftschuß A60" gibt den Chip auf, Streifen mit
Flecken im Bild. Nach 2 Jahren und nur 8000 Bildern.
zu wenig benutzt. ich kenne digitale Kameras die das zehnfache
hinter sich haben... ;)
Post by Werner Brück
PS: Die gezeigten Bilder sind schön, Respekt auch für die
kompositorische Proportionierung im Bild mit der Schnecke.
dankeschön. eigentlich wars nur ein "letztes Foto auf dem Film"-
Füller...
Post by Werner Brück
Es scheint mir, daß bei den Nippenburg-Bildern ein einheitlich
bewölkter, diesiger, aber heller Himmel war, der sich nicht
richtig entscheiden konnte, ob er regenen sollte oder nicht.
naja, fast. es hat dauernd genieselt.
das ist sehr lustig wenn man wegen den Regentropfen auf der
Mattscheibe nichts mehr sieht.. die wird dann nämlich stellenweise
klar... #-)
Post by Werner Brück
Und da habe ich das Bild sozusagen für die Katz gemacht, hätte ich
doch nur was besseres gehabt, ne TLR von Franke&Heidecke, mit einem
Planar oder einem Tralalar ...
..oder gleich mit ner Grossformat?
das wird imo ein Fass ohne Boden....

Gruss,
Robert
Andreas Meissner
2006-06-24 18:28:56 UTC
Permalink
Post by schammass
Nee, ich will eine Rolleiflex 2,8/3,5 D, E oder F. Da kann man schön
mit 1/30 auslösen, hat kompakte Formen, gute Optik, leisen Transport
und ergonomische Handhabung. Hat jemand von Euch eine und will jemand
von Euch umsteigen auf digital?
Hallo Werner,
auch ich hatte alles erdenkliche im Mittelformat.
Kurz vor meinem Umstieg auf Digital, bzw. der
Aufgabe meines Labors,
war ich fest davon überzeugt mir Mami C330f zu
kaufen. Die Möglichkeit unter anderem ein 180mm zu verwenden
ohne das der Spiegel wackelt war sehr reizvoll...

Gruss, Andreas
Leo Preis
2006-06-27 19:16:29 UTC
Permalink
Hi,
hab ein Hassigehäuse 500 CM übrig, ist voll ok mit Schachtsucher und
Lupe-bei Interesse melde Dich

Leo



"schammass" <***@gmx.net> schrieb im Newsbeitrag news:***@b68g2000cwa.googlegroups.com...
Hallo leute, mein Name ist Werner, ich fotografiere seit 20 Jahren,
vergrößere selbst, benutze gerne gute und analoge Kameras. Nun habe
ich in der Vergangenheit oft schlechte Erfahrungen mit
Mittelformatkameras gemacht, was mehrere Gründe hatte: für die ganz
teuren neuen Kameras fehlte mir das Geld (Hasselblad, Mamiya), und ich
wollte für reparaturanfällige Fotoapparate nicht so viel ausgeben. Im
Kleinbild bin ich mit OM-4 TI und zwei neu einjustierten OM-1en
supergut bedient. Ich möchte aber auch was vergleichbares im
Mittelformat haben.
So benutzte ich bisher eine Yashica 124G und eine Yashica D, beide Male
mit Yashinon statt Yashikor. Bei diesen beiden Kameras bin ich jedoch
nicht zufrieden mit der Abbildungsqualität (Reflexionen im Objektiv,
anfällig bei Gegenlicht). Die Handhabung einer Zweiäugigen ist jedoch
unübertroffen! Eine Pentacon Six TL wurde wegen der miserablen
Materialien und dem Geklapper sowie der Schwere und Klobigkeit wieder
abgestoßen. Ich sehe auch nicht ein, mit einem Fotoapparat zu
arbeiten, bei dem man aufpassen muß, wie man den Filmtransporthebel
zurückführt. Nicht daß ich sonders brutal oder nachlässig wäre,
aber der Bildschritt ist bei allen bisher ausprobierten Modellen
miserabel.
Eine Norita, ein Ausbund an Zuverlässigkeit ansonsten, vergleichbar
mit einer Miranda Sensorex EE, was Stabilität angeht, liegt nun wegen
Verschlußproblemen in Reparatur.
Ich habe beschlossen, nie mehr Schlitzverschlüsse zu kaufen, weil die
im Mittelformat m.E. nichts taugen. Auch ist das Speigelgeklapper zu
heftig. Da verwackelt alles bei 1/60. Das gilt auch für die Pentax 67.
Zweiäugige Mamiyas sind fast noch klobiger als Pentacon Sixen. Auch
soll die Optik nicht so gut sein. Bilder, die ich gesehen habe,
berauschten mich nicht. Da nutze ich lieber noch meine OM-1 mit Efke 25
... Fuji-Messucher sind toll, aber die Balgen sind schnell undicht, der
Filmtransport hat bei einem Freund geschrottet und alles ist vorne am
Objektiv so fitzelig einzustellen bei den 645. Die Texasleica 690 ist
mir zu schwer und zu groß im Negativ, das kann ja keiner vergrößern,
und nur 8 Bilder! Was die Mamiya-Messucher angeht, so finde ich eine
Anfangsöffnung von Blende 4 sittenwidrig, v.a. wenn man die Norita
vergleicht: Blende 2! Hasselblads konnte ich an der Uni ausprobieren.
Sie waren schön, vor allem die rote Scharfentiefegabel, aber
untauglich, da andauernd in Reparatur.

Nee, ich will eine Rolleiflex 2,8/3,5 D, E oder F. Da kann man schön
mit 1/30 auslösen, hat kompakte Formen, gute Optik, leisen Transport
und ergonomische Handhabung. Hat jemand von Euch eine und will jemand
von Euch umsteigen auf digital?

Was den Zustand angeht, so wäre ich bereit, für eine Rolleiflex mit
Planar, Pflege, einwandfreie Funktion, Planlage, optische Güte,
Zeitenablauf, Blendenfunktion, Filmtransport, Zubehör wie Filter usw.
auch was zu bezahlen, bei einer 3,5 F z.B. bis zu VB 350 ?, bei einer
2,8 F bis zu 450 ?. Gerne würde ich vor einem Kauf auch 25 ? samt
Versandkosten draufsatteln, um das Teil ausprobieren zu können. Bei
einer Rolleiflex mit Xenotar würde ich in der F-Variante etwa 50-100
? weniger bezahlen wollen. Bei einer Rolleiflex ohne
Belichtungsmesser etwa 30 ? weniger. Bei D und E-Modellen etwa 100
? weniger, je nach Zustand.

Herzliche Grüße an alle

Werner
Andreas Rothaus
2006-07-03 19:47:06 UTC
Permalink
Post by schammass
Zweiäugige Mamiyas sind fast noch klobiger als Pentacon Sixen. Auch
soll die Optik nicht so gut sein. Bilder, die ich gesehen habe,
berauschten mich nicht.
Moin,
leih dir eine ordentliche C330 mit 2,8/80er Sekor und leih
dir eine Rolleiflex aus. Ich vermute mal, wenn du identische
Motive ablichtest und 30x40 Abzüge erstellst, dann wirst du
Probleme haben Unterschiede festzustellen.

Und dann versuch mal eine Rollei mit 55er, 65er, 105er,
135er, 180er oder 250er vorne drauf zu bekommen. Das wird
entweder unmöglich, oder im Falle der Tele- bzw. WW- Flexen
preislich sehr anspruchsvoll.

Nachteil bei den Mamiyas ist in der Tat ihre unhandliche
Größe und das Gewicht. Als Reise- und "Umhänge"-Kamera ist
die Rollei da viel eher geeignet.
Post by schammass
Nee, ich will eine Rolleiflex 2,8/3,5 D, E oder F. Da kann man schön
mit 1/30 auslösen, hat kompakte Formen, gute Optik, leisen Transport
und ergonomische Handhabung. Hat jemand von Euch eine und will jemand
von Euch umsteigen auf digital?
From my cold hands only!
Post by schammass
Bei
einer Rolleiflex mit Xenotar würde ich in der F-Variante etwa 50-100
€ weniger bezahlen wollen.
Weshalb?


Gruss,
Andreas
--
"Your revolution is over, Mr. Lebowski! Condolences! The
bums lost!"
Werner Brück
2006-07-05 13:42:24 UTC
Permalink
Post by Andreas Rothaus
Post by schammass
Bei
einer Rolleiflex mit Xenotar würde ich in der F-Variante etwa 50-100
€ weniger bezahlen wollen.
Weshalb?
Weil ich durch die Preise bei Ebay verunsichert bin und die
Schneiderlein dort weniger kosten als die "Plenare"

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