Discussion:
Messung der Dosis eines Handgepaeckscanners
(zu alt für eine Antwort)
Peter Hewing
2005-10-10 21:11:58 UTC
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Hallo drf,

da ja hier immer wieder diskutiert wird ob und wie schädlich das
Durchleuchten von analogen Filmen mit den an Flughäfen üblichen
Handgepäckscannern ist, habe ich bei meinem letzten Flug ein Dosimeter
mitgehabt.

Ganz konkret bin ich von Köln nach Newcastle und zurück geflogen. Beide
Male habe ich ein handelsübliches Filmdosimeter zur Messung der
Personendosis in meinem prall gefüllten CompuTrekker gehabt und
natürlich auch beim Scannen drin gelassen. Bemerkt hat ihn das Personal
am Scanner nicht.

Bei dem Filmdosimeter handelt es sich um einen speziellen
hochempfindlichen Messfilm, der mit den üblichen Filmen nicht direkt
vergleichbar ist. Die untere Schwelle eines Filmdosimeters wird in der
Personendosimetrie mit 100 Mikrosievert je Monat angegeben. Nach
Rücksprache mit der für mich zuständigen Messstelle wurde mir bestätigt,
dass das Dosimeter aber auch noch deutlich weniger anzeigen kann.

Nach den beiden "Bestrahlungen" in Köln und Newcastle ist der Film
ausgewertet worden. Nach Aussage der Messtelle kann man erkennen, dass
der Film eine sehr geringe Dosis abbekommen hat. Zu einer genaueren
Aussage als "kleiner als 20 Mikrosievert" wollte sich die Messstelle
jedoch nicht hinreißen lassen. In erster Näherung kann man also sagen:
je Scan bekommt ein Film knapp 10 Mikrosievert ab.

Und jetzt natürlich die Frage was das bedeutet? Ich will das mal mit der
natürlichen Strahlung vergleichen. Die jährliche natürliche Dosis hier
(östlich von Frankfurt in der Main Ebene) im Freien beträgt je Jahr 700
+/- 100 Mikrosievert. Das sind Werte die ich selbst jedes Jahr mit
Langzeidosimetern eigenhändig messe. Die Schwankungsbreite zwischen den
einzelnen jahren beträgt also bis zu 200 Mikrosievert, das entspricht
ca. 20 mal einen Film durch den Scanner schieben.
Die Jahresdosen schwanken regional. In der Nordhälfte ist die Dosis
geringer (ca. 300-500 Mikrosievert) in der Südhälfte der Replublik auch
deutlich darüber (bis zu 1000 Mikrosievert). In den Häusern ist die
Dosis je nach verwendetem Baumaterial manchmal auch noch höher, selten
deutlich niedriger. Man kann also sagen, dass ein Film der im Haus 2
Jahre gelagert wird, mindestens etwa 1000 Mikrosivert abbekommt (wenn
man mal die geringfügige Abschirmwirkung des Kühl- oder Gefrierschrankes
mit berücksichtigt). Das ist gleichbedeutend mit 100 Scanvorgängen am
Flughafen.

Ich glaube kaum, dass diejenigen, die größere Mengen an Filmen gebunkert
haben, sich Gedanken machen, ob die ntürliche Dosis vielleicht für den
Film schädigend sein kann. Wozu auch? Beides ist nicht nötig.

Mir ist natürlich auch klar, das diese Messung nicht besonders
repräsentativ ist, aber ich wollte einen kleinen Beitrag zur
Versachlichung liefern

Vor sechs Jahren war ich übrigens in den USA. Enschlielich eines
Abstechers nach Hawaai sind meine Filme (überwiegend 400 ASA) bei den
diversen Inlandsflügen 14 mal durch Handgepäckscanner gewandert. Irgend
eine Auswirkung konnte ich auch da nicht feststellen.

Grüße

Peter
Lars Mueller
2005-10-10 21:38:50 UTC
Permalink
Post by Peter Hewing
deutlich niedriger. Man kann also sagen, dass ein Film der im Haus 2
Jahre gelagert wird, mindestens etwa 1000 Mikrosivert abbekommt (wenn
man mal die geringfügige Abschirmwirkung des Kühl- oder Gefrierschrankes
mit berücksichtigt). Das ist gleichbedeutend mit 100 Scanvorgängen am
Flughafen.
Ich glaube kaum, dass diejenigen, die größere Mengen an Filmen gebunkert
haben, sich Gedanken machen, ob die ntürliche Dosis vielleicht für den
Film schädigend sein kann. Wozu auch? Beides ist nicht nötig.
Vergißt du hier nicht, den Schwarzschildeffekt zu berücksichtigen?
Vergißt du nicht, daß man nicht immer nur in Hochtechnologieländer
fleigt, sondern auch mal in arme Länder, wo nicht jedes Jahr das neueste
und coolste Röntgengerät aufgebaut wird? Sollte man nicht auch
berücksichtigen, daß so ein Koffer oder eine Handtasche vielleicht bei
einem Flug nut einmal für 5 Sekunden durch den Strahl geht, beim
nächsten mehrmals und vielleicht eine Minute drin bleibt?

Gruß Lars

PS: der Fuji Superia 800 in meiner Wegwerfkamera hat es diesen Sommer
zum Glück auch überlebt.
Helmut Faugel
2005-10-10 21:57:03 UTC
Permalink
Post by Lars Mueller
Post by Peter Hewing
deutlich niedriger. Man kann also sagen, dass ein Film der im Haus 2
Jahre gelagert wird, mindestens etwa 1000 Mikrosivert abbekommt (wenn
man mal die geringfügige Abschirmwirkung des Kühl- oder Gefrierschrankes
mit berücksichtigt). Das ist gleichbedeutend mit 100 Scanvorgängen am
Flughafen.
Ich glaube kaum, dass diejenigen, die größere Mengen an Filmen gebunkert
haben, sich Gedanken machen, ob die ntürliche Dosis vielleicht für den
Film schädigend sein kann. Wozu auch? Beides ist nicht nötig.
Vergißt du hier nicht, den Schwarzschildeffekt zu berücksichtigen?
Nein, denn der Absorbtionsmechanismus ionisierender Strahlen
in Silberhalogeniden erfolgt ohne diesen Dreckeffekt.
Post by Lars Mueller
Vergißt du nicht, daß man nicht immer nur in Hochtechnologieländer
fleigt, sondern auch mal in arme Länder, wo nicht jedes Jahr das neueste
und coolste Röntgengerät aufgebaut wird?
Selbst uncoole, gebrauchte Geräte sind schon seit vielen
Jahren in der Regel filmsafe. Und für den Tourismus gibt
so mach armes Land gerne Geld aus.
Post by Lars Mueller
Sollte man nicht auch
berücksichtigen, daß so ein Koffer oder eine Handtasche vielleicht bei
einem Flug nut einmal für 5 Sekunden durch den Strahl geht, beim
nächsten mehrmals und vielleicht eine Minute drin bleibt?
Vielleicht sollte man sich mal mit der Arbeitsweise dieser
Geräte vertraut machen bevor an sowas behauptet.
--
Helmut Faugel
Lars Mueller
2005-10-10 22:01:46 UTC
Permalink
Post by Helmut Faugel
Vielleicht sollte man sich mal mit der Arbeitsweise dieser
Geräte vertraut machen bevor an sowas behauptet.
Große Töne, die du da von dir gibst.
Du meinst also wirklich, die funktionieren alle gleich, haben immer die
gleiche Dosis und das eine Gerät sagt dem anderen, daß der Koffer nicht
noch einmal durchleuchtet werden darf, weil er schon von einem anderen
inspiziert wurde. Soso ...

Lars
Helmut Faugel
2005-10-10 22:34:12 UTC
Permalink
Post by Lars Mueller
Post by Helmut Faugel
Vielleicht sollte man sich mal mit der Arbeitsweise dieser
Geräte vertraut machen bevor an sowas behauptet.
Große Töne, die du da von dir gibst.
Entschuldige das ich über das Zeugs ein bisschen Bescheid
weiss und keine wüste Vermutungen anstelle ...
Post by Lars Mueller
Du meinst also wirklich, die funktionieren alle gleich,
Ja, sowohl die von Smiths Heimann als auch von
Astrophysics und das sind gerademal die die beiden
Platzhirsche auf dem Markt. Gepulste Röngtenquelle
und zeilenweises Abtasten des Gegenstands. Steht
das Band gibts auch keine Röntgenstrahlung.
Post by Lars Mueller
haben immer die gleiche Dosis
Die haben eine maximale Dosis die sie abgeben dürfen,
schon alleine aus Gründen des Strahlenschutzes.
Post by Lars Mueller
und das eine Gerät sagt dem anderen, daß der Koffer nicht
noch einmal durchleuchtet werden darf, weil er schon von einem anderen
inspiziert wurde. Soso ...
Eigentlich sollte man jemanden der so Schwachsinn schreibt
ignorieren ...
--
Helmut Faugel
Lars Mueller
2005-10-11 02:05:48 UTC
Permalink
[Gepäckstücke können mehrmals durchleuchtet werden]
Post by Helmut Faugel
Eigentlich sollte man jemanden der so Schwachsinn schreibt
ignorieren ...
Du möchtest geplonkt werden, oder was soll dieser fortwährend unfähige
Umgangston?

F'up2
Laurent Wirmer
2005-10-11 06:01:48 UTC
Permalink
Post by Lars Mueller
Du möchtest geplonkt werden, oder was soll dieser fortwährend unfähige
Umgangston?
Helmut ist seit vielen Jahren Regular und glänzt hier immer wieder mit
seinem Fachwissen. Da wärst du der erste der ihn deswegen plonken will.
Aber nur zu, das kümmert ihn wahrscheinlich nicht die Bohne...

F'up geändert, weil ich dort nicht lese.
--
Grüße Laurent Wirmer

Homepage: http://www.foto-im-quadrat.de
Die d.r.f - Homepage: http://www.drfFAQ.de

This posting is a natural product. The slight variations in
spelling and grammar enhance its individual character and
beauty and in no way are to be considered flaws or defects.
Helmut Faugel
2005-10-11 07:29:48 UTC
Permalink
Post by Lars Mueller
[Gepäckstücke können mehrmals durchleuchtet werden]
Ach, ist das die Übersetzung von:

"... und das eine Gerät sagt dem anderen, daß der Koffer nicht
noch einmal durchleuchtet werden darf, weil er schon von einem anderen
inspiziert wurde. Soso ..."

Interessant ...
Post by Lars Mueller
Post by Helmut Faugel
Eigentlich sollte man jemanden der so Schwachsinn schreibt
ignorieren ...
Wobei ich auf

"... und das eine Gerät sagt dem anderen, daß der Koffer nicht
noch einmal durchleuchtet werden darf, weil er schon von einem anderen
inspiziert wurde. Soso ... "

bezog.
Post by Lars Mueller
Du möchtest geplonkt werden, oder was soll dieser fortwährend unfähige
Umgangston?
Es gibt ein ungeschriebenes Gesetz: Wenn man keine Ahnung hat
einfach nichts sagen, keine Mutmassungen anstellen und keine
Gerüchte in die Welt setzen.
--
Helmut Faugel
Reiner Schischke
2005-10-11 10:18:16 UTC
Permalink
Post by Helmut Faugel
Es gibt ein ungeschriebenes Gesetz: Wenn man keine Ahnung hat
einfach nichts sagen, keine Mutmassungen anstellen und keine
Gerüchte in die Welt setzen.
<http://www.rlpforen.de/media/displayimage.php?album=lastup&cat=0&pos=2>
--
Quibusdam aegris gratulatio fit, cum
ipsi aegros se esse senserunt oder gehe googeln.
Lars Mueller
2005-10-11 23:50:29 UTC
Permalink
Post by Helmut Faugel
Post by Lars Mueller
[Gepäckstücke können mehrmals durchleuchtet werden]
"... und das eine Gerät sagt dem anderen, daß der Koffer nicht
noch einmal durchleuchtet werden darf, weil er schon von einem anderen
inspiziert wurde. Soso ..."
Interessant ...
Post by Lars Mueller
Post by Helmut Faugel
Eigentlich sollte man jemanden der so Schwachsinn schreibt
ignorieren ...
Wobei ich auf
"... und das eine Gerät sagt dem anderen, daß der Koffer nicht
noch einmal durchleuchtet werden darf, weil er schon von einem anderen
inspiziert wurde. Soso ... "
bezog.
Post by Lars Mueller
Du möchtest geplonkt werden, oder was soll dieser fortwährend unfähige
Umgangston?
Es gibt ein ungeschriebenes Gesetz: Wenn man keine Ahnung hat
einfach nichts sagen, keine Mutmassungen anstellen und keine
Gerüchte in die Welt setzen.
Und damit begründest du deine unflätige Ausdrucksweise? Interessant.
Wenn niemand mehr vermutungen äußern oder Behauptungen aus anderen
(technischen) Gruppen wiedergeben dürfte, so wäre es wohl recht einsam
hier und Diskussionen, beispielsweise über neue Kameras, würden
praktisch völlig sterben.

Du hattest

|Vielleicht sollte man sich mal mit der Arbeitsweise dieser
|Geräte vertraut machen bevor an sowas behauptet.

_direkt_ unter die Behauptung gesetzt, daß ein Gepäckstück mehrmals
durchleutet werden könne. Wie anders soll man das bitte interpretieren,
als daß es deiner Meinung nach wohl irgend etwas geben soll, daß genau
dieses verhindert? Vielleicht möchtest du das erklären, nachdem du den
Abschnitt noch einmal nachgelesen hast. Ich hätte es statt dieser
kleinen Übertreibung natürlich auch machen können wie du und das Wort
"Schwachsinn" benutzen. Muß aber nicht sein.

Lars

PS: Was arme Länder angeht: Ich sah da nicht wie du, immer neueste
Hightech mit Standbild und Farmmonitor.
Reiner Schischke
2005-10-11 10:09:39 UTC
Permalink
Post by Lars Mueller
Du möchtest geplonkt werden, oder was soll dieser fortwährend unfähige
Umgangston?
Vermutlich hätte er noch nicht mal was dagegen. F'up2 ignored.
--
Sei weise, plonk leise.
Peter Hewing
2005-10-11 21:01:08 UTC
Permalink
Post by Helmut Faugel
Ja, sowohl die von Smiths Heimann als auch von
Astrophysics und das sind gerademal die die beiden
Platzhirsche auf dem Markt. Gepulste Röngtenquelle
und zeilenweises Abtasten des Gegenstands. Steht
das Band gibts auch keine Röntgenstrahlung.
Hi Helmut,

die Aussage stimmt natürlich. Ich habe heute noch einmal mit Smith
Heimannn telefoniert und den sehr netten Herrn Geus am Apparat gehabt.
Der hat mir dieses technische Feature bestätigt.

Die von mir gemessenen Dosis erschien im sogar noch viel zu hoch. Er hat
mir einen Wert von ca, 1,5 Mikrosievert je Durchleuchtung genannt.
In früheren Postings wurde behauptet, dass bei einem defekten Gerät eine
zu hohe Dosis austreten würde. Dies hat mir Herr Geus erklärt, ist
technisch nicht möglich, da im Inneren der Geräte mehrere
Messeinrichtungen vorhanden sind, die bei Überschreitung einer Dosis das
Gerät komplett abschalten.

Grüße

Peter
Christian Praetorius
2005-10-10 23:10:15 UTC
Permalink
Post by Lars Mueller
Du meinst also wirklich, die funktionieren alle gleich, haben immer die
gleiche Dosis
Exakt. Und die Dosis ist nichts, was der Bediener an seinen Schaltern
verändern kann. Er kann das Gepäckstück nur anders hinstellen und
nochmal durchschicken, wenn er eine andere Sicht haben will. Oder
auspacken lassen.

Christian
--
Immerhin ist die relative Fluechtigkeit des Mediums Computer dem Gehalt vieler Bilder
in idealer Weise angemessen, waehrend man bei Papierbildern immer ueberlegt, ob "es das
Bild wert" sei. Oliver Corff, 23.08.05 in drf
Peter Hewing
2005-10-11 20:27:01 UTC
Permalink
Post by Lars Mueller
Vergißt du hier nicht, den Schwarzschildeffekt zu berücksichtigen?
Vergißt du nicht, daß man nicht immer nur in Hochtechnologieländer
fleigt, sondern auch mal in arme Länder, wo nicht jedes Jahr das neueste
und coolste Röntgengerät aufgebaut wird? Sollte man nicht auch
berücksichtigen, daß so ein Koffer oder eine Handtasche vielleicht bei
einem Flug nut einmal für 5 Sekunden durch den Strahl geht, beim
nächsten mehrmals und vielleicht eine Minute drin bleibt?
Anscheinend hast Du meinen Satz:

"Mir ist natürlich auch klar, das diese Messung nicht besonders
repräsentativ ist"

nicht gelesen.

Zum technischen Hintergrund haben ja schon andere was geschrieben.

Grüße

Peter
Christian Praetorius
2005-10-10 23:11:43 UTC
Permalink
Post by Peter Hewing
je Scan bekommt ein Film knapp 10 Mikrosievert ab.
10 Mikrosievert gesamt ist auch kleiner 20 Mikrosievert, wenn ich das
mal spitz anmerken darf. Und du berücksichtigst auch nicht den Effekt
der Höhenstrahlung. Das dürfte zwischen Köln und Manchester nicht soo
viel sein, sollte aber nicht vergessen werden.

Christian
--
Immerhin ist die relative Fluechtigkeit des Mediums Computer dem Gehalt vieler Bilder
in idealer Weise angemessen, waehrend man bei Papierbildern immer ueberlegt, ob "es das
Bild wert" sei. Oliver Corff, 23.08.05 in drf
Peter Hewing
2005-10-11 20:53:41 UTC
Permalink
Post by Christian Praetorius
10 Mikrosievert gesamt ist auch kleiner 20 Mikrosievert, wenn ich das
mal spitz anmerken darf.
Das darfst Du natürlich anmerken. Ich habe halt den ungünstigsten Fall
angenommen, dass die tatsächliche Dosis nur wenig unterhalb der 20
Mikrosievert liegt, wenn ich diesen Wert dann durch die zwei
"Bestrahlungen" dividiere komme ich halt auf knapp 10 Mikrosiervert.
Damit liegt man im konservativen Bereich. Diese Vorgehensweise ist im
Personen-Strahlenschutz so üblich.
Post by Christian Praetorius
Und du berücksichtigst auch nicht den Effekt
der Höhenstrahlung. Das dürfte zwischen Köln und Manchester nicht soo
viel sein, sollte aber nicht vergessen werden.
Newcastle war es Christian, Newcastle und nicht Manchester. :-)

Aber ich habe ihn doch eigentlich berücksichtigt, da ich das Dosimeter
ja auch bei den Flügen dabei hatte.

Für diesen Flug düfte die Personendosis aus der Höhenstrahlung etwa in
der Größenordnung 5 - 10 Mikrosievert gelegen haben. Bei der
Strahlenexposition des fliegenden Personals sollte sie tatsächlich nicht
außer acht gelassen werden. Für analoge Filme kann man sie aber getrost
vergessen, da die Höhenstrahlung ein sehr komplexes Spektrum aufweist
und mit der Röntgenstrahlung des Gpäckscanners garnicht vergleichbar
ist. Außerdem kommt hinzu, dass die Dosis aus der Höhenstrahlung vom
Breitengrad abhängig ist. Auf polnahen Routen (ca 5µSv/h in 10 km
Höhe)ist sie deutlich höher als am Äquator (max 2 µSv/h unabhängig von
der Höhe).

Die Höhenstrahlung besteht zu großen Teilen aus energiereicher
Teilchenstrahlung, die macht dem Film nix. Um die Höhenstrahlung
verlässlich zu messen bedarf es einer ebenso komplexen Messtechnik.

Diese Teilchenstrahlung läßt sich auch nicht so einfach abschirmen. Mit
dem üblichen Bleibeutel erreicht man übrigens genau das Gegenteil. Durch
Streuung und Rückstoßeffekte im Bleibeutel kommt es zu einem erheblichen
Anteil an Sekundärstrahlung. Übliche Abschirmmaterialien bestehen aus
Elemanten mit niedrieger Ordnungszahl. Üblich ist Parraffin.

Nachlesen läßt sich das alles zum Großteil im Bericht der
Strahlenschutzkommission (SSK) des BMU, Heft 35 (2003)
"Ermittlung der durch kosmische Strahlung veursachten Strahlenexposition
des fliegenden Personals". In dem Bericht gibt es auch noch Angaben zu
weiterführender Literatur. Der Bericht müsste sich auch von der
SSK-Seite herunterladen oder zumindestens ausdrucken lassen.

Grüße

Peter
Christian Praetorius
2005-10-12 09:51:17 UTC
Permalink
Post by Peter Hewing
"Bestrahlungen" dividiere komme ich halt auf knapp 10 Mikrosiervert.
Damit liegt man im konservativen Bereich. Diese Vorgehensweise ist im
Personen-Strahlenschutz so üblich.
Das kenne ich auch so.
Post by Peter Hewing
Newcastle war es Christian, Newcastle und nicht Manchester. :-)
Fast dasselbe :-))
Post by Peter Hewing
Für diesen Flug düfte die Personendosis aus der Höhenstrahlung etwa in
der Größenordnung 5 - 10 Mikrosievert gelegen haben. Bei der
Das würde in diesem Fall heissen, das bis zur Hälfte der Stahlung
nicht durch die Scanvorgänge kommt. Und die Höhenstrahlung
berücksichtigt niemand von denen, die Panik vor den Scannern haben.
Post by Peter Hewing
dem üblichen Bleibeutel erreicht man übrigens genau das Gegenteil. Durch
Streuung und Rückstoßeffekte im Bleibeutel kommt es zu einem erheblichen
Böse Bremsstrahlung. Passiert halt. Aber diese dummen Bleibeutel
verkaufen sich wie doof. Wenn man sich dagegen mal überlegt, wie dick
die Bleischürze beim Arzt ist...

Christian
--
Immerhin ist die relative Fluechtigkeit des Mediums Computer dem Gehalt vieler Bilder
in idealer Weise angemessen, waehrend man bei Papierbildern immer ueberlegt, ob "es das
Bild wert" sei. Oliver Corff, 23.08.05 in drf
Philipp Reichmuth
2005-10-11 07:50:58 UTC
Permalink
Post by Peter Hewing
Nach den beiden "Bestrahlungen" in Köln und Newcastle ist der Film
ausgewertet worden. Nach Aussage der Messtelle kann man erkennen, dass
der Film eine sehr geringe Dosis abbekommen hat. Zu einer genaueren
Aussage als "kleiner als 20 Mikrosievert" wollte sich die Messstelle
je Scan bekommt ein Film knapp 10 Mikrosievert ab.
Mich würde interessieren, wo konkret die Grenzwerte für die
Strahlendosis bei der Durchleuchtung von Handgepäck und Reisegepäck
liegen. Weißt du das zufällig? Deine Werte für Köln-Newcastle sind
interessant, aber es wäre gut zu wissen, wieviel ein Film *maximal*
abbekommen könnte - vorschriftsmäßig eingestellte Geräte vorausgesetzt.

Ich werde jedenfalls mal, wenn ich das nächste Mal in den wilden Osten
fliege, ein paar 3200er und IR-Filme mitnehmen und auf usbekischen
Provinzflughäfen durch die Maschine laufen lassen, vielleicht auch im
Reisegepäck. Wenn ich da dann auf dem Film nichts sehe, spare ich mir
die Mühe mit dem Ein- und Auspacken in der Zukunft.

Philipp
Peter Hewing
2005-10-11 21:10:09 UTC
Permalink
Post by Philipp Reichmuth
Mich würde interessieren, wo konkret die Grenzwerte für die
Strahlendosis bei der Durchleuchtung von Handgepäck und Reisegepäck
liegen. Weißt du das zufällig? Deine Werte für Köln-Newcastle sind
interessant, aber es wäre gut zu wissen, wieviel ein Film *maximal*
abbekommen könnte - vorschriftsmäßig eingestellte Geräte vorausgesetzt.
Diese Grenzwerte gibt es so konkret nicht oder sind zumindest mir nicht
bekannt. Die Geräte gehören jedoch gemäß der Röntgenverordnugn Anlage
III Nr. 2 zu den Hochschutzgeräten. die bedeutet, dass im Innern eine
maximale Dosis von 250 Mikrosievert zulässig ist. Dieser Wert wird bei
den Gepäckscannern jedoch bei weitem nicht ausgeschöpft.
Das Bedienungspersonal an den Scannern gehört jedoch nicht zur Gruppe
der beruflich strahlenexponierten Personen. Das bedeutet, das die max.
Dosis für das Bedienpersonal kleine als 1 mSh/a sein muss. Bei einer
angenommenen Arbeitszeit von 2000 Stunden je Jahr, darf also am
Bedienplatz des Gerätes nicht mehr als 0,5 Mikrosiervert /h vorhanden
sein. Auch mit den vorhandenen Abschirmmaßnahmen kann der Wert im
Innerrn nicht sehr viel höher sein.
Post by Philipp Reichmuth
Ich werde jedenfalls mal, wenn ich das nächste Mal in den wilden Osten
fliege, ein paar 3200er und IR-Filme mitnehmen und auf usbekischen
Provinzflughäfen durch die Maschine laufen lassen, vielleicht auch im
Reisegepäck. Wenn ich da dann auf dem Film nichts sehe, spare ich mir
die Mühe mit dem Ein- und Auspacken in der Zukunft.
Mach das und du wirst sehen, dass Du nichts siehst.

Grüße

Peter
Philipp Reichmuth
2005-10-12 07:38:19 UTC
Permalink
Post by Philipp Reichmuth
Mich würde interessieren, wo konkret die Grenzwerte für die
Strahlendosis bei der Durchleuchtung von Handgepäck und Reisegepäck
liegen.
[...] Bei einer angenommenen Arbeitszeit von 2000 Stunden je Jahr,
darf also am Bedienplatz des Gerätes nicht mehr als 0,5 Mikrosiervert
/h vorhanden sein. Auch mit den vorhandenen Abschirmmaßnahmen kann
der Wert im Innerrn nicht sehr viel höher sein.
Gut, ich habe jetzt keine Ahnung, wie ein Handgepäckscanner aufgebaut
ist; alles, waß ich drüber weiß, weiß ich vom Bedienpersonal selbst und
vom Auf-den-Bildschirm-Schauen.

Bei den "großen" Reisegepäckscannern sieht das vermutlich anders aus.
Wenn du das nächste Mal fliegst, nimm doch nochmal ein Dosimeter mit und
gib es mit deinem Reisegepäck auf, das Ganze interessiert zumindest mich
ziemlich.
Post by Philipp Reichmuth
Ich werde jedenfalls mal, wenn ich das nächste Mal in den wilden
Osten fliege, ein paar 3200er und IR-Filme mitnehmen und auf
usbekischen Provinzflughäfen durch die Maschine laufen lassen,
vielleicht auch im Reisegepäck. Wenn ich da dann auf dem Film
nichts sehe, spare ich mir die Mühe mit dem Ein- und Auspacken in
der Zukunft.
Mach das und du wirst sehen, dass Du nichts siehst.
Das würde mich durchaus freuen, dann kann ich meinen Vorrat
durchsichtiger Fomapan-Dosen etwas reduzieren.

Philipp
Peter Hewing
2005-10-12 20:58:38 UTC
Permalink
Post by Philipp Reichmuth
Bei den "großen" Reisegepäckscannern sieht das vermutlich anders aus.
Wenn du das nächste Mal fliegst, nimm doch nochmal ein Dosimeter mit und
gib es mit deinem Reisegepäck auf, das Ganze interessiert zumindest mich
ziemlich.
Das kann ich machen, das wird aber vermutlich erst im Sommer 2006 sein.

Grüße

Peter
Philipp Reichmuth
2005-10-12 23:47:29 UTC
Permalink
Post by Peter Hewing
Post by Philipp Reichmuth
Bei den "großen" Reisegepäckscannern sieht das vermutlich anders aus.
Wenn du das nächste Mal fliegst, nimm doch nochmal ein Dosimeter mit und
gib es mit deinem Reisegepäck auf, das Ganze interessiert zumindest mich
ziemlich.
Das kann ich machen, das wird aber vermutlich erst im Sommer 2006 sein.
Mach mal, hat Zeit :)

Philipp
Christian Praetorius
2005-10-12 22:57:40 UTC
Permalink
Post by Philipp Reichmuth
ist; alles, waß ich drüber weiß, weiß ich vom Bedienpersonal selbst und
vom Auf-den-Bildschirm-Schauen.
Das sind bestenfalls Informationen aus zweiter Hand.
Post by Philipp Reichmuth
Bei den "großen" Reisegepäckscannern sieht das vermutlich anders aus.
Definitiv. Da sind die Dosisleistungen deutlich höher. Deshalb wird
ja auch allerorten empfohlen keine Filme aufzugeben.

Christian
--
Immerhin ist die relative Fluechtigkeit des Mediums Computer dem Gehalt vieler Bilder
in idealer Weise angemessen, waehrend man bei Papierbildern immer ueberlegt, ob "es das
Bild wert" sei. Oliver Corff, 23.08.05 in drf
Philipp Reichmuth
2005-10-12 23:48:15 UTC
Permalink
Post by Christian Praetorius
Post by Philipp Reichmuth
ist; alles, waß ich drüber weiß, weiß ich vom Bedienpersonal selbst und
vom Auf-den-Bildschirm-Schauen.
Das sind bestenfalls Informationen aus zweiter Hand.
Ist mir klar, etwas anderes behaupte ich ja auch nicht :) Ich lasse mich
dann ja auch gern aufklären, wenn mal einer ein Dosimeter durchgeschickt
hat.
Post by Christian Praetorius
Post by Philipp Reichmuth
Bei den "großen" Reisegepäckscannern sieht das vermutlich anders aus.
Definitiv. Da sind die Dosisleistungen deutlich höher.
Würde mich mal interessieren, wie hoch.

Philipp
Christian Praetorius
2005-10-13 10:09:05 UTC
Permalink
Post by Philipp Reichmuth
Post by Christian Praetorius
Definitiv. Da sind die Dosisleistungen deutlich höher.
Würde mich mal interessieren, wie hoch.
Dito. Wird denn immer alles Gepäck durchleuchtet? Früher waren es aus
Kapazitätsgründen ja nur Stichproben. Blöd wäre, wenn das Dosimeter im
Koffer ist und nichts damit passiert.

Christian
--
Immerhin ist die relative Fluechtigkeit des Mediums Computer dem Gehalt vieler Bilder
in idealer Weise angemessen, waehrend man bei Papierbildern immer ueberlegt, ob "es das
Bild wert" sei. Oliver Corff, 23.08.05 in drf
Manfred Poland
2005-10-13 21:20:14 UTC
Permalink
Post by Christian Praetorius
Post by Philipp Reichmuth
Post by Christian Praetorius
Definitiv. Da sind die Dosisleistungen deutlich höher.
Würde mich mal interessieren, wie hoch.
Dito. Wird denn immer alles Gepäck durchleuchtet? Früher waren es aus
Kapazitätsgründen ja nur Stichproben. Blöd wäre, wenn das Dosimeter im
Koffer ist und nichts damit passiert.
Davor musst du heute kaum noch Bedenken haben. Die "neue Generation
hat sich schon lange durchgesetzt. Auf die Schnelle habe ich da mal
ein Posting von mir aus 2001 "ergoogelt". Enthält einige Links und
dürfte zumindest noch als Stichwortlieferant für weitere Recherchen
dienen.

***@news.netsurf.de

gruss manfred

--

Roland Reiss
2005-10-13 12:08:31 UTC
Permalink
Post by Christian Praetorius
Post by Philipp Reichmuth
Bei den "großen" Reisegepäckscannern sieht das
vermutlich anders aus.
Definitiv. Da sind die Dosisleistungen deutlich höher.
Deshalb wird ja auch allerorten empfohlen keine Filme
aufzugeben.
Es ist nicht gesagt, dass _jeder_ Koffer in CT-Scannern
durchleuchtet wird. Je nach Reiseziel/Airline werden die
Koffer vor dem Check-In schon durchleuchtet, mit etwas
größeren Heimann-Geräten. Dann kommt ein Wapperl drauf und
das dürfte es dann gewesen sein.
--
Roland Reiss
Roland Reiss
2005-10-12 06:54:51 UTC
Permalink
Post by Philipp Reichmuth
Mich würde interessieren, wo konkret die Grenzwerte für
die Strahlendosis bei der Durchleuchtung von Handgepäck
und Reisegepäck liegen. Weißt du das zufällig? Deine
Auf die Schnelle:

http://underwaterphotos.com/Filmsafe.htm
--
Roland Reiss
Roland Reiss
2005-10-12 07:37:30 UTC
Permalink
Post by Roland Reiss
Post by Philipp Reichmuth
Mich würde interessieren, wo konkret die Grenzwerte für
die Strahlendosis bei der Durchleuchtung von Handgepäck
und Reisegepäck liegen. Weißt du das zufällig? Deine
http://underwaterphotos.com/Filmsafe.htm
Achja, 1 milliroentgen entspricht 10 µSv.
--
Roland Reiss
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