Discussion:
Was für Objektive für Yashica FX-3
(zu alt für eine Antwort)
Monika Christ
2003-08-09 17:16:25 UTC
Permalink
Hallo,
ich habe bisher nur mit meiner Yashica t2 geknipst und möchte jetzt
die SLR-Fotografie etwas ernsthafter erlernen. Da ich noch nicht
weiss, ob ich mal so gut fotografiere, dass ich auch langfristig bei
dem Hobby bleibe, möchte ich erst mal nicht unendlich viel Geld
investieren. Ich mir jetzt erst mal eine günstige Gebrauchtkamera
zugelegt. (Yashica FX-3 mit Objektiv Yashica ML 50 mm/2,0 für 20
Euro). Welche weiteren Objektive wären empfehlenswert und was dürfen
sie gebraucht kosten? Wie kann man den Zustand einschätzen und worauf
muss man beim Gebrauchtkauf von Objektiven achten?
Leider kann ich noch keine "Vorlieben und Spezialisierungen" bei den
Motiven angeben, da ich Fotografieanfängerin bin, das macht die
Objektivwahl auch nicht leichter. Eigentlich will ich soviel wie
möglich fotografisch probieren und dann mal sehen, was am meisten
Spass macht.
Für Hinweise und Tipps bin ich dankbar
Gruss Monika
Rainer Hey
2003-08-09 19:27:17 UTC
Permalink
Post by Monika Christ
Ich mir jetzt erst mal eine günstige Gebrauchtkamera
zugelegt. (Yashica FX-3 mit Objektiv Yashica ML 50 mm/2,0 für 20
Euro).
Guter Kauf zu diesem Preis.
Post by Monika Christ
Welche weiteren Objektive wären empfehlenswert und was dürfen
sie gebraucht kosten?
Generell sind die ML-Typen empfehlenswert oder, wenn es etwas kosten
darf, die Zeiss-Objektive, die für die Contax-Kameras produziert wurde.
Das Bajonett ist das gleiche (C/Y-Bajonett).

Eine Brennweitenempfehlung ist eigentlich erst sinnvoll, wenn Du sagst,
was Du speziell fotografieren willst. Eine vollständige Auflistung aller
denkbaren Objektive mit den Gebrauchtpreisen verkneife ich mir deshalb
an dieser Stelle.

Üblich war seinerzeit die Haushaltsmischung 28/50/135 mm; das 50er hast
Du bereits, das 2,8/28 und das 2,8/135 dürften bei 20 Euro liegen.
Mangels Nachfrage sind die Preise für gängige Ware sehr niedrig. Die
Werte habe ich aus der Gebrauchtpreisliste des Fotomagazin 8/2003. Ein
85er wäre schön für Porträt, ein 200er für weiter entfernte Details, das
aber eher mit Stativ wegen der Verwacklungsgefahr.
Post by Monika Christ
Wie kann man den Zustand einschätzen und worauf
muss man beim Gebrauchtkauf von Objektiven achten?
Schneckengang muß eine gewissen, aber gleichmäßigen Widerstand
aufweisen, Linsen ohne Kratzer, möglichst wenig Staub im inneren,
Springblende muß leichtgängig sein.
Post by Monika Christ
Leider kann ich noch keine "Vorlieben und Spezialisierungen" bei den
Motiven angeben, da ich Fotografieanfängerin bin, das macht die
Objektivwahl auch nicht leichter. Eigentlich will ich soviel wie
möglich fotografisch probieren und dann mal sehen, was am meisten
Spass macht.
Für den Fall, daß Du Dich weiterbilden willst. http://www.fotolehrgang.de/

und natürlich regelmäßig diese Gruppe lesen ;-)

Da viele Fragen (Brennweiten, Belichtung usw.) unabhängig vom
verwendeten Kamerasystem sind, lohnt es sich, auch mal querbeet zu lesen.

Wenn Du Informationen über das Kamerasystem suchst, schau am besten hier:

http://www.cdegroot.com/photo/yashica

Gruß

Rainer
Post by Monika Christ
Für Hinweise und Tipps bin ich dankbar
Gruss Monika
Monika Christ
2003-08-10 20:14:04 UTC
Permalink
Post by Rainer Hey
Üblich war seinerzeit die Haushaltsmischung 28/50/135 mm; das 50er hast
Du bereits, das 2,8/28 und das 2,8/135 dürften bei 20 Euro liegen.
Mangels Nachfrage sind die Preise für gängige Ware sehr niedrig. Die
Werte habe ich aus der Gebrauchtpreisliste des Fotomagazin 8/2003. Ein
85er wäre schön für Porträt, ein 200er für weiter entfernte Details, das
aber eher mit Stativ wegen der Verwacklungsgefahr.
Post by Monika Christ
Wie kann man den Zustand einschätzen und worauf
muss man beim Gebrauchtkauf von Objektiven achten?
Schneckengang muß eine gewissen, aber gleichmäßigen Widerstand
aufweisen, Linsen ohne Kratzer, möglichst wenig Staub im inneren,
Springblende muß leichtgängig sein.
Post by Monika Christ
Für den Fall, daß Du Dich weiterbilden willst. http://www.fotolehrgang.de/
http://www.cdegroot.com/photo/yashica
DAnke, das sind schon mal ein paar praktische Anhaltspunkte, und die
Links haben auch weitergeholfen. (auf der Yashicaseite ist als Bonus
eine wirklich witzige Fehler 404 Seite)
*Beinahe* hätte ich eben bei ebay das erste Zusatzobjektiv ersteigert;
muss ich halt weitergegucken.
Ist es eigentlich nötig, den UV-Filter meistens auf dem Objektiv zu
lassen? (Es war einer dabei)
Monika
Ewald Pfau
2003-08-09 22:25:41 UTC
Permalink
Post by Monika Christ
Hallo,
Halli,
Post by Monika Christ
ich habe bisher nur mit meiner Yashica t2 geknipst und möchte jetzt
die SLR-Fotografie etwas ernsthafter erlernen. Da ich noch nicht
weiss, ob ich mal so gut fotografiere, dass ich auch langfristig bei
dem Hobby bleibe, möchte ich erst mal nicht unendlich viel Geld
investieren. Ich mir jetzt erst mal eine günstige Gebrauchtkamera
zugelegt. (Yashica FX-3 mit Objektiv Yashica ML 50 mm/2,0 für 20
Euro). Welche weiteren Objektive wären empfehlenswert und was dürfen
sie gebraucht kosten? Wie kann man den Zustand einschätzen und worauf
muss man beim Gebrauchtkauf von Objektiven achten?
Schau mal bei Foto-Huppert in Wuppertal, um einen Anhaltspunkt zu
bekommen. Schreck Dich nicht vor dem Preise der Zeiss'ige, es gibt auch
die Yashica's wie Du eines gefunden hast. Vielleicht kannst Du fuer
Vergleichsaufnahmen ein Zeiss draufschrauben, aber wenn man da Geschmack
findet, das kann teuer werden. Schlecht sind die Yashica's sicherlich
auch nicht, aber wie das halt so ist ... ;)

Fuer die Brennweitenwahl: Nach langer Zeit mit Normal-Optik (35 bis
50mm) hatte ich bei einem erneuten Kamerakauf dann ploetzlich eine
ziemlich genaue Idee, dass ich einen anderen Ausschnitt fuer den
Normalbetrieb wollte. Es stellte sich heraus, dass das 28er dem am
ehesten entsprach. Und weil das fuer viele Zwecke sehr unpraktisch ist,
war es ein 85er zur Ergaenzung. Die idee von den beiden Brennweiten ist
mir so selbstverstaendlich, dass ich keinesfalls ein Zoom wollte. Statt
dessen hat man dann bessere Lichtstaerke, hoehere Qualitaet, robustere
Bauweise, und kann Filme mit kleinerem Korn benutzen. Wie stark sich
fuer Dich der Unterschied zwischen einem 100er und einem 400er Film
bemerkbar macht, solltest Du ausprobieren. Mit dem 400er ist man fast
ueberall unauffaellig dabei (mit Normaloptik; aber nicht mit Zoom), fuer
manche Faelle ist aber das Resultat nicht scharf genug. Was man da will,
sollte man auch wissen, bevor man anfaengt, Optiken zu suchen.

Meine jetzige Kombination ist ein wenig speziell, und da reichen ein
28er und ein 135er. Letzteres braucht Gewoehnung, wenn man damit viel
machen will; das ist lange nicht so gutmuetig wie ein 85er. Dieses
wiederum ist sehr fein fuer Personenaufnahmen ganz im Allgemeinen: fuer
Portraits eine geschickte Verzeichnung der Proportionen, fuer
Gruppenaufnahmen eine etwas hoeflichere Distanz und deutlicheres Abheben
vom Hintergrund. Gaaanz selten einmal hatte ich doch noch ein 50er
irgendwo (das ich zuletzt mit einer Kamera bekommen hatte) und das
draufgeschraubt: wenn man etwas abknipsen will, was anders nicht
draufpasst.

Das 28er ist irgendwie auch ein wenig giftig, wenn man es versaeumt,
sich zu entscheiden, ob man es noch als Normaloptik benutzt oder schon
als ausgesprochenes Weitwinkel. Mit einem 24/25er entgeht man dieser
Entscheidung, das ist dann definitiv ein Weitwinkel. Das sollte auch die
bessere Ergaenzung sein, wenn man viel mit dem 50er (oder dem 35er)
macht. Sollte man noch anfuegen, dass die eigentliche Weitwinklerei erst
so ab 21mm beginnt, richtig Spass zu machen. Mit einem 50er ist auch ein
85er eher ein Luxus, wenn man es nicht ganz gezielt will. Ich wollte das
50er nicht, und vorzeiten war die erste Aktion eines Gebrauchtkaufs mit
50er, diese Brennweite abzustossen, seit damals ist es fuer mich die
Ausnahme (wie auch 35). Aber wenn man sich damit anfreunden kann, so
bekommt man auf jeden Fall die beste Qualitaet fuer sein Geld.

Wenn man das gerne angreifen will aber man ist sich unschluessig, dann
ist es ganz nett, sich ein paar Tage lang den Winkelmesser auf die
Umwelt angewandt zu denken (wenn man soviel Zeit und Musze hat),
zumindest das grobe Raster, 90, 75, 60, 45, 30 Grad Diagonale. (Bitte
hinterher wieder abgewoehnen, sonst bin ich hinterher an so einem
speziellen Tick schuld!) ;) Das ist auch eine nette Uebung, dafuer, dass
man danach mit Brennweiten gestaltet. Was erfordert, dass man sich dann
auch bewegt und Blickwinkel sucht.

Was man mit Sucherkameras nicht kann, das sind Makroaufnahmen, dafuer
gibt es ein Balgengeraet und fuer dieses einen Balgenkopf, eine Optik
ohne eigene Entfernungseinstellung), Vergroesserung bis 1.5:1, dann aber
schon mit extrem knapper Schaerfenebene. Gut fuer Insekten, Briefmarken,
die ganze Botanik im Detail usw. Hier weiss ich ein 100er zu schaetzen,
vor allem bei Insekten. Das Makrozeugs sollte auch ganz gut fuer normale
Entfernungen sein (ein 100er Makro ohne Balgen ist ein Stueck
handlicher, meist bis 1:1, als Spielzeug aber lang nicht so nett ;) ).
Das ist aber auch ein etwas spezielles Terrain, wenn man sich aber
einmal darauf einlaesst, finden sich leicht Motive.

Schoen isses, wenn man erstmal ausprobieren kann, bevor man einen Kauf
(oder die Suche nach Gebraucht-Teilen) in Erwaegung zieht. Frag mich
nicht nach dem Markt, schau auf EBay oder ueber Google oder den anderen
Suchmaschinen, mit der Bezeichnung der Optik, die interessant ist. Fuer
die Zeiss, wuerde ich sagen, werden die wohl interessant, wenn es Bilder
fuer mehr Leute als den engeren Familien- oder Bekanntenkreis sein
sollen, ebenso, wenn man vernarrt ist darin, dass die Details knackig
herueberkommen, praezise Staffelung in den Farben und in der
Detailschaerfe, Bouquet [?] der Unschaerfe, Robustheit gegen Streulicht
usw. Aber wenn man sich durchringen sollte, da mitspielen zu wollen,
sollte man genauso nochmals in sich gehen und wiederum ueberlegen, ob
man nicht z.B viel lieber Leute fotografiert und dann lieber bei Leica
mitspielt (wo die Optiken mehr auf Kontrast getrimmt sind), mit
fluesterleisen Apparaten. Damit macht man wiederum Dinge, die kann man
mit einer SLR nicht, weil die zu aufdringlich und zu behaebig sind. Dann
waerst Du aber wieder bei Sucherkameras. Hmm.

(ganz in Kuerze: es kann teuer sein hier mitzulesen. ;) )

Salut...
Ewald Pfau
2003-08-10 23:29:37 UTC
Permalink
Wo ist dieser Laden denn?
Sollte sich unter www.foto-huppert.de finden.
Cronenberger Str. 332a, T:401199
Dass ein Zeissobjektiv was feines ist, habe ich schon an meiner
Yashica t2 im Vergleich zu Fotos von anderen Kopakten bemerkt. Aber
aufrüsten kann ich jaimmer noch, wenn ich eine klarere Vorstellung
habe. Erst mal will ich das "Handwerk" lernen. Auf jeden Fall waren
das eine Menge interessante Aspekte zur Objektivwahl, an die ich noch
nicht gedacht hatte.
Fuer 'das Handwerk' braucht man eigentlich keine Spiegelreflex. Nur wenn
man bestimmte Brennweiten benutzen will, oder wenn es wichtig ist, dass
man durch den Sucher direkt durch die Optik schaut.

Wenn Du den Unterschied zu einer feinen Optik bereits bemerkt hast, dann
wundere ich mich, warum Du das Teil hergibst. Wenn Du das Teil noch
hast: Ueberleg es Dir nochmal! Es waere z.B. genauso interessant,
erstmal in Buecher zu investieren und in Web-Recherchen, wahrscheinlich
finden sich feine Dokumente auch online. Mit den Anregungen ergeben sich
Fragestellungen, die man einfach in der Praxis beantwortet, indem man
eben fotografiert und das Resultat kritisch zu beurteilen lernt. Da muss
der Fisch ins Wasser und schwimmen. Wenn man zusehr auf sein Spielzeug
fixiert ist, dann wird das nichts. Oder ist zumindest schwieriger. Bei
den Leica-Reportern fand ich irgendwo den netten Hinweis, dass eine
ueberragende Mehrzahl von Aufnahmen mit einer 50mm-Optik gemacht wird.
Wichtig ist, dass die gemacht werden, im richtigen Augenblick, mit der
richtigen Komposition von Licht und Bewegung usw. Dagegen verblasst es
als ziemlich uninteressant, ob die Brennweite 35 oder 50 oder 85 war.
Wichtig ist, dass man das in den Fingern hat, dass man schnell reagieren
kann.

Um das zu ueben braucht es keine Spiegelreflex. Interessant ist, mit den
Parametern zu spielen, vor allem, gezielte Unschaerfe herstellen, sodass
nur das Wesentliche scharf ist. Dann, die Einschaetzung in die
Fingerspitzen zu bekommen: welcher Kontrastumfang passt auf das benutzte
Material und welcher nicht. Das waeren mal zwei solche Fragestellungen.

Gut, eine SLR ist dafuer nett, dass man mit dem Wechsel der Optiken auch
verfolgen kann, wie sich die Parameter verschieben. Vor allem der
geringere Schaerfebereich, bei laengerer Brennweite, dazu geringerer
Belichtungsspielraum, weil die minimale Belichtungszeit kuerzer genommen
werden muss.

Wenn Du Dich nicht gleich vom Digitalzeugs ablenken laesst, dann waere
in Sachen Handwerk weiters _sehr_ anregend, eine Phase der
Schwarz-Weiss-Fotografie einzulegen und moeglichst viele der
Verarbeitungsschritte selbst zu machen. Vor allem das Vergroessern der
Negative auf Bilder. Irgendwo hat sicherlich immer irgendjemand einen
Vergroesserer herumstehen, zu kaufen waeren zumindest die
Chemieflaschen, die Schalen und Papierzangen, dazu eine Duka-Leuchte und
nach Moeglichkeit eine Scharfstellhilfe. Das ist nicht die Welt, das
kann man leicht anfassen. Der Rest ist Arbeit und Geduld. Man muss isch
da auf naechtelange Sessions einstellen, so vom Aufwand her. Dann bringt
man etwas weiter.

Wenn man diese Verarbeitungsschritte, vom Negativ zum Bild, selbst
macht, so lernt man, den Spielraum, den man bei der Ausarbeitung hat
oder nicht hat, beim Fotografieren gleich mit zu beruecksichtigen.
Man tut sich dann auch leichter mit digitalisiertem Material, weil fuer
dieses so ziemlich dieselben Regeln gelten, nur das Werkzeug ist anders.

Also, mach mal 50 Filme voll und dann schau weiter. Das ist besser, als
denn von Optiken zu trauemen (vor allem wenn Du gerade eine feine Optik
hergeben willst). ;)

(Hoffe ich hab Dein Vorhaben in etwa verstanden.)

Salut...

Loading...