Discussion:
Exakta Varex IIb mit Messer?
(zu alt für eine Antwort)
Sebastian Adamczyk
2005-10-17 23:47:28 UTC
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Hallo,

unter anderem ist mir auch eine Exakta Varex IIb in die Hände gefallen,
ich vermute aber, dass sie defekt ist, da das rechte Rad oben auf der
Kamera sich nur locker federnd in beide Richtungen drehen läßt...
Naja egal. Wozu hat diese Kamera ein Filmabschneidmesser eingebaut?
Bzw was für einen Nutzen hatte es den Film abzuschneiden?

Grüße,
Sebastian
Alex Eberl
2005-10-18 04:22:38 UTC
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Post by Sebastian Adamczyk
Bzw was für einen Nutzen hatte es den Film abzuschneiden?
Teilbelichtete Filme herausholen und entwickeln? Ich verwendete früher
oft ganz kurze Stückchen, mit fünf oder zehn Bildern drauf. Ich
öffnete die Kamera im abgedunkelten Zimmer unter meiner Bettdecke und
schnitt den belichteten Film mit der Schere ab. Das geschah aus
Kostengründen.
Man könnte auch den Film am Ende schneiden. Dann braucht man die
Patrone nicht mühselig im Dunkeln öffnen und kann den Film gleich
direkt von der Kamera in die Dose spulen.
Die Exakta und ihr System war und ist ein ausgeklügeltes Kunstwerk.
Man möge mir ein vergleichbares Gerät aus ihrer Zeit zeigen.

ae

-- www.alexeberl.de --
Sebastian Adamczyk
2005-10-18 11:50:23 UTC
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Post by Alex Eberl
Post by Sebastian Adamczyk
Bzw was für einen Nutzen hatte es den Film abzuschneiden?
Teilbelichtete Filme herausholen und entwickeln? Ich verwendete früher
oft ganz kurze Stückchen, mit fünf oder zehn Bildern drauf.
Hmm, so alt bin ich noch nicht, als dass ich mich an solche Zeiten
erinnern könnte ;-)
Danke für Deine Erklärung,
Grüße,
Sebastian
Thomas Kaltschmidt
2005-10-18 07:39:54 UTC
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Post by Sebastian Adamczyk
Hallo,
unter anderem ist mir auch eine Exakta Varex IIb in die Hände gefallen,
ich vermute aber, dass sie defekt ist, da das rechte Rad oben auf der
Kamera sich nur locker federnd in beide Richtungen drehen läßt...
Naja egal. Wozu hat diese Kamera ein Filmabschneidmesser eingebaut?
Zum Filmabschneiden :-)
Post by Sebastian Adamczyk
Bzw was für einen Nutzen hatte es den Film abzuschneiden?
Das Teil gab es schon in der ersten Kine-Exakta von 1936. Zitat aus
einem Prospekt von 1938 "... Damit werden belichtete Filmteile
abgeschnitten, wenn sie zum Entwickeln herausgenommen werden sollen.
So erhält man die Aktualität der einzelnen Aufnahme!..."

Ja es soll noch Zeiten gegeben haben, da kostete Filmmaterial richtig
viel Geld und man zog nicht einfach mal so einen 36 Film durch. Es gab
sogar einmal einen Filmplattenrückwand zur Exakta Varex VX.
Auch wurde die Exakta viel im medizinischen Bereich (Kolpofot) bzw.
wissenschaftlichen Bereich eingesetzt. Da brauchte man in der Regel
nur eine oder zwei Aufnahmen, die aber sofort. Und deshalb jedesmal
einen ganzen Film zu vernichten? Da war das Messer schon praktisch.
Und wenn man von Patrone zu Patrone spulte, verlor man nur 4
Aufnahmen, konnte den Filmteil aber im Hellen entnehmen.
Allerdings ist es wohl bei der letzten Modellen eher ein Relikt
gewesen.

Gruß
Thomas
--
Rechtschreibfehler sind gewollt und entsprechen meinem künstlerischen Stil.
Stefan Nuetzel
2005-10-18 11:25:30 UTC
Permalink
Post by Sebastian Adamczyk
Hallo,
unter anderem ist mir auch eine Exakta Varex IIb in die Hände gefallen,
die sind in der Regel fast so gut verarbeitet wie dei IIa.
Post by Sebastian Adamczyk
ich vermute aber, dass sie defekt ist, da das rechte Rad oben auf der
Kamera sich nur locker federnd in beide Richtungen drehen läßt...
Oben rechts, das ist das langzeitenwerk Hmmm...? Beschreib mal näher
wie die Kamera so beieinander ist, vielleicht kann man da noch was
machen...
Post by Sebastian Adamczyk
Naja egal. Wozu hat diese Kamera ein Filmabschneidmesser eingebaut?
Na ja für teilbelichtete Filme. Die Kamera erlaubte auch das Umspulen
von Patrone zu Patrone, so dass das Rückspulen entfallen konnte. Sie
war zu Ihrer Zeit schon recht ausgefuchst und die SLR mit dem größten
Zubehörsystem. War aber auch fast so teuer wie eine Leica...
Post by Sebastian Adamczyk
Bzw was für einen Nutzen hatte es den Film abzuschneiden?
Film war damals[tm] wesentlich teurer als heute und Selbstverarbeitung
war die Regel. Daher konnte man eben schnell mal nur den belichteten
Film entwickeln und den Rest ohne Schnippelei gleich wieder in die
Aufnehmespule einklemmen.

Siehe auch

<http://www.butkus.org/chinon/exakta_vx_iib/exakta_vx_iib-2.htm>


gruß

Stefan
Sebastian Adamczyk
2005-10-18 11:48:18 UTC
Permalink
Post by Stefan Nuetzel
Oben rechts, das ist das langzeitenwerk Hmmm...? Beschreib mal näher
wie die Kamera so beieinander ist, vielleicht kann man da noch was
machen...
Also die Kamera funktioniert noch soweit ich das beurteilen kann. Die
Zeiten hören sich gut an, Spannen geht einwandfrei, Bildzählwerk geht
auch nich. Mit dieser würde ich gerne mal ein Foto wagen, dazu habe ich
ein Flektogon 4/25mm, ein Sonnar 4/135mm und das Tessar 2.8/50mm.
Ist es normal, dass nach dem Auslösen der Spiegel oben bleibt?
Nun zu dem Rad rechts oben, es sieht so aus:
Loading Image...
Man kann es anheben, man kann es in beide Richtungen drehen (angehoben
und nicht angehoben), aber es federt wieder in seine Ausgangsstelleung
zurück, es sitzt auch etwas locker das ganze, es macht auf mich den
Eindruck, dass das nicht so sein soll.
Post by Stefan Nuetzel
<http://www.butkus.org/chinon/exakta_vx_iib/exakta_vx_iib-2.htm>
Danke für den Link.

Grüße,
Sebastian
Klaus Wensing
2005-10-18 12:13:52 UTC
Permalink
Sebastian Adamczyk schrieb:

Hallo Sebastian,

ich in zwar nicht der Stefan, aber da ich gerade die News lese, will ich
meinen Senf dazugeben.
Post by Sebastian Adamczyk
Also die Kamera funktioniert noch soweit ich das beurteilen kann. Die
Zeiten hören sich gut an, Spannen geht einwandfrei, Bildzählwerk geht
auch nich. Mit dieser würde ich gerne mal ein Foto wagen, dazu habe ich
ein Flektogon 4/25mm, ein Sonnar 4/135mm und das Tessar 2.8/50mm.
Ist es normal, dass nach dem Auslösen der Spiegel oben bleibt?
Gute, qualitativ höherwertige Zusammenstellung. Insbesondere das
Flektogon ist doch ziemlich selten und dürfte für Liebhaber einen
gewissen Wert darstellen. Ja, es ist bei der Varex IIb normal, dass der
Spiegel unten bleibt. Einen Rückschwingspiegel besaß erst das
Nachfolgemodell, die Exakta VX 1000.
Post by Sebastian Adamczyk
http://www.butkus.org/chinon/exakta_vx_iib/body16.jpg
Man kann es anheben, man kann es in beide Richtungen drehen (angehoben
und nicht angehoben), aber es federt wieder in seine Ausgangsstelleung
zurück, es sitzt auch etwas locker das ganze, es macht auf mich den
Eindruck, dass das nicht so sein soll.
Da ist ein Defekt, der für das Fotografieren mit Momentaufnahmen jedoch
weitgehend ohne Auswirkungen bleibt. Lediglich die langen Zeiten ab 1/8
sec und Aufnahmen mit Selbstauslöser sind betroffen und funktionieren
nicht. Ob das mit einfachen Mitteln reparabel ist, können die anwesenden
Hardwarefreaks besser beantworten.

Du kannst auch Doppelbelichtungen machen, indem Du den Verschluss nicht
mit dem Filmtransporthebel sondern mit dem Zeiteneinstellknopf (für
Momentaufnahmen!) spannst. Nach dem Auslösen einfach mal drehen, bis er
einrastet. Die "vollautomatische Springblende" an den Objektiven kannst
Du arretieren, indem Du den Auslöseknopf an denselben eindrückst und in
Endstellung drehst. Das Objektiv funktioniert dann wie ein solches mit
einfacher Rastblende. Die Kamera sollte in dieser Stellung noch nicht
auslösen, das kannst Du ggf. an einer Stellschraube feineinstellen.

Ciao
Klaus
Stefan Nuetzel
2005-10-18 12:27:34 UTC
Permalink
Post by Sebastian Adamczyk
Also die Kamera funktioniert noch soweit ich das beurteilen kann. Die
Zeiten hören sich gut an, Spannen geht einwandfrei, Bildzählwerk geht
auch nich.
das lässt sich relativ einfach in den Griff kreigen, wenn's seinmuss.
Ist das Verschlusstuch lichtdicht? Das ist das grösste Problem füher
Exakten.
Post by Sebastian Adamczyk
Mit dieser würde ich gerne mal ein Foto wagen, dazu habe ich
ein Flektogon 4/25mm, ein Sonnar 4/135mm und das Tessar 2.8/50mm.
Super Ausstattung für den Anfang!

Ein 25er fehlt mir noch. Ich habe dafür ein 20iger ;-)

Die Objektive sind vermutlich mit Springblende ausgestattet (schwarze
Ausführung). Das 25er gabs nur in dieser Fassung.
Post by Sebastian Adamczyk
Ist es normal, dass nach dem Auslösen der Spiegel oben bleibt?
Ja.


BTW, die Exaktas mit Rückkehrspiegel sind nicht mehr so gut
konstruiert. Der Spannhebel geht wesentlich schwergängiger, vor allem
bei stärker gebrauchten Exemplaren.
Post by Sebastian Adamczyk
http://www.butkus.org/chinon/exakta_vx_iib/body16.jpg
Man kann es anheben, man kann es in beide Richtungen drehen (angehoben
und nicht angehoben), aber es federt wieder in seine Ausgangsstelleung
zurück, es sitzt auch etwas locker das ganze, es macht auf mich den
Eindruck, dass das nicht so sein soll.
Sieht aus als sei die Feder ausgehängt bzw. gebrochen. Die normalen
Zeiten werden davon nicht beeinflusst. Ich würde mal einen Testfilm
wagen.


Falls du tiefer in die Materie /Kamera eindringen willst hier steht
wie eine Exakta zerlegt wird:


http://www.exaktaphile.com/vx2ar/1.html

Stefan

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