Für Nachtaufnahmen sind bestenfalls die Modelle mit B-Einstellung (bei
den Revues AFAIK nur die 400SE) geeignet, natürlich mit
Handbelichtungsmesser.
Langzeitaufnahmen mit Automatik (bis ca. 40sec) kriegen am besten die
alten Yashica Electro35G-Modellen (G/GS/GSN bzw. GT/GTN - die schwarze
Ausführung) hin, die haben Blendenvorwahl, aber nur eine
Langzeitenwarnzeige, ansonsten keine Info über die Belichtungszeit.
Manuelle Zeiteinstellung ist nicht möglich, außer der B-Einstellung
natürlich. Die 35G-Modelle sind aber manchmal etwas zickig, voll
funktionsfähige Exemplare sind nicht allzu häufig. Wenn sies aber tun,
dann aber auch bestens. Die (seltener zu findenden und daher teureren)
Nachfolgemodelle 35GX und auch die 35FC schaffen AFAIK nur bis ca.
10sec.
Blenden- und Verschlußzeitanzeige im Sucher haben nur die
VoigtländerVF101 und die Agfa Selectronic S, beide haben allerdings
nur Lichtstärke 2.8, dafür aber recht gute Objektive (Skopar bzw.
Solinar-Vierlinser). Die Zeitautomatik von beiden geht auch bis ca.
8sec. Bin gerade dabei, mit der Agfa ein paar Nachtaufnahmen zu
machen.
Praktisch alle älteren Kameras mit manueller Zeiteinstellung haben
auch eine B-Einstellung, und Drahtauslöseranschluß sowieso (der ist ja
bei den meisten Plastikknipsen auch weggefallen). Die optische
Qualität der meisten jap. Meßsucherkameras (inkl. der Olympus35RC) ist
mindestens brauchbar, teilweise sehr gut. Guck Dir mal EAK's Fotos an
(Link irgendwo in diesem Thread), ich glaube nicht, daß man denen
ansieht, daß sie mit einer Sub-50-EUR-Kamera aus den 70ern gemacht
worden sind.
Winfried Büchsenschütz