Tino Anders
2005-05-03 11:28:14 UTC
Hallo!
Im Zusammenhang mit den immer wieder heftig aufflammenden Diskussionen
um z.B. die Fotos des Lüdenscheider Fotoclubs möchte ich mal ein
immerhin fünfzig Jahre altes Zitat von Andreas Feininger einwerfen, in
dem er die Frage nach dem Sinn von Bildern aufwirft:
"Die meisten Amateuraufnahmen (...) gehören in die Gruppe der
persönlichen Erinnerungen und sind darüber hinaus ohne Bedeutung. Es
gibt aber eine andere Gruppe von Amateurfotos - man sieht sie auf
Fotoausstellungen und in den Bilderteilen mancher Fotozeitschriften-,
die meiner Meinung nach überhaupt keinen Sinn haben. Man fragt sich
wirklich, was im Kopf des Fotografen vorgegangen ist, als er
zusammengerollte Shiffstaue am Kai fotografierte, Akte in verdrehten
Posen, die sich bemühen, wie zufällig ihr Gesicht oder unfotografierbare
Teile der Anatomie zu verdecken, alte Männer mit Bärten, alte Frauen,
die Kruzifixe mit knorrigen Händen umklammern, Brillen auf offenen
Büchern, nachgemachte Mönche, Äpfel kauende sommersprossige Jungen und
Stilleben aus Aluminiumtellern und Vasen - unnötige fotografische
Klischees, Bilder ohne Sinn und Bedeutung.
Gelegentlich frage ich Fotografen, warum sie solche Bilder nachmachen.
Ihre Antwort läuft im Grunde auf die Gegenfrage hinaus: Warum nicht?"
Oben aufgezählte Motive sieht man ja häufig genug und jeder von uns hat
sich wohl schon mal aus diesem Vorrat bedient. Und ich denke immer an
Feiningers Kritik, wenn ich solche Bilder sehe und frage mich, ob er
wohl recht hat, wenn er zu dem Schluss kommt, dass es den Fotografen
einfach an eigenen Gedanken und Ideen fehlt und sie deshalb immer wieder
die selben Bilder (nach-)machen.
Gruß, Tino
--
Im Zusammenhang mit den immer wieder heftig aufflammenden Diskussionen
um z.B. die Fotos des Lüdenscheider Fotoclubs möchte ich mal ein
immerhin fünfzig Jahre altes Zitat von Andreas Feininger einwerfen, in
dem er die Frage nach dem Sinn von Bildern aufwirft:
"Die meisten Amateuraufnahmen (...) gehören in die Gruppe der
persönlichen Erinnerungen und sind darüber hinaus ohne Bedeutung. Es
gibt aber eine andere Gruppe von Amateurfotos - man sieht sie auf
Fotoausstellungen und in den Bilderteilen mancher Fotozeitschriften-,
die meiner Meinung nach überhaupt keinen Sinn haben. Man fragt sich
wirklich, was im Kopf des Fotografen vorgegangen ist, als er
zusammengerollte Shiffstaue am Kai fotografierte, Akte in verdrehten
Posen, die sich bemühen, wie zufällig ihr Gesicht oder unfotografierbare
Teile der Anatomie zu verdecken, alte Männer mit Bärten, alte Frauen,
die Kruzifixe mit knorrigen Händen umklammern, Brillen auf offenen
Büchern, nachgemachte Mönche, Äpfel kauende sommersprossige Jungen und
Stilleben aus Aluminiumtellern und Vasen - unnötige fotografische
Klischees, Bilder ohne Sinn und Bedeutung.
Gelegentlich frage ich Fotografen, warum sie solche Bilder nachmachen.
Ihre Antwort läuft im Grunde auf die Gegenfrage hinaus: Warum nicht?"
Oben aufgezählte Motive sieht man ja häufig genug und jeder von uns hat
sich wohl schon mal aus diesem Vorrat bedient. Und ich denke immer an
Feiningers Kritik, wenn ich solche Bilder sehe und frage mich, ob er
wohl recht hat, wenn er zu dem Schluss kommt, dass es den Fotografen
einfach an eigenen Gedanken und Ideen fehlt und sie deshalb immer wieder
die selben Bilder (nach-)machen.
Gruß, Tino
--