Discussion:
Preise für Foto-Farbfilme - historische Entwicklung
(zu alt für eine Antwort)
h***@klosterneuburg.net
2006-04-17 07:09:11 UTC
Permalink
Guten Tag aus Österreich,

vor kurzem war ich beim Durchblättern eines Photo
Porst-Österreich-Katalogs von 1958 doch etwas erstaunt zu lesen, daß
der Kodachrome-Diafilm damals 156, der Agfacolor CT 18 Diafilm 99 und
der Agfacolor-Negativfilm 79 Schilling kostete - bei den damaligen
Löhnen und Gehältern eine sehr teure Sache (Diafilme hatten freilich
die Entwicklung, Kodak auch die Rahmung inkludiert).

Um 1980 kostete der Kodachrome 64 mit Entwicklung und Rahmung 139 und
der Fujichrome RD 100 ohne Entwicklung 99 Schilling - soweit ich mich
erinnern kann.

1990 kostete ein Ektachrome 100 HC ohne Entwicklung 99 Schilling -
ebenfalls nach meiner Erinnerung.

(1 DM = 7 Schilling)

2005 habe ich für eine Packung mit 2 Agfa CT Precisa 100 8 Euro inkl.
Entwicklungsgutscheine bezahlt.

Gibt es eigentlich eine Übersicht über die inflationsberichtigte
Preisentwicklung der Farbfilme? Gab es Billigfilme im Westen z. B. von
Orwo?

Mit bestem Dank für alle Erinnerungen

Dr. Heinz Anderle (der vor kurzem 30 im Kühlschrank gelagerte
abgelaufene Astia um 1 Euro/Stk. erstanden hat)
Dieter Lefeling
2006-04-17 10:17:53 UTC
Permalink
Post by h***@klosterneuburg.net
vor kurzem war ich beim Durchblättern eines Photo
Porst-Österreich-Katalogs von 1958 doch etwas erstaunt zu lesen, daß
der Kodachrome-Diafilm damals 156, der Agfacolor CT 18 Diafilm 99 und
der Agfacolor-Negativfilm 79 Schilling kostete - bei den damaligen
Löhnen und Gehältern eine sehr teure Sache (Diafilme hatten freilich
die Entwicklung, Kodak auch die Rahmung inkludiert).
Das ist nichts Neues. Wie hier schon x-mal geschrieben: Fotografien ist
heute so billig wie es nie war. Das Material ist *richtig* billig.

Es hat schon seinen Grund, dass Agfa noch in den Sechzigern den 12er
"Wochenendfilm" bewarb - angesichts des Preises ueberlegte man sich jede
Aufnahme dreimal, und 12 Bilder reichten da fuer den Wochenendausflug.
Post by h***@klosterneuburg.net
Um 1980 kostete der Kodachrome 64 mit Entwicklung und Rahmung 139 und
der Fujichrome RD 100 ohne Entwicklung 99 Schilling - soweit ich mich
erinnern kann.
Was? 14 Mark fuer einen RD100 *ohne* Entwicklung? Der war hierzulande
selbst mit Original-Fuji-Entwicklung deutlich guenstiger. Und gar erst
der Kodachrome: Um 1980 lag der hier bei umgerechnet 98 ATS - also mit
Entwicklung und Rahmung. Ich haette hier noch eine Preisliste aus dieser
Zeit. Zum Vergleich: Ektachrome 64 lag ohne Entwicklung bei knapp 9 DM
(63 ATS) und mit Original-Kodak-Entwicklung bei knapp 11 DM (77 ATS).

In den folgenden Jahren zog der Kodachrome-Preis etwas an, dafuer bekam
man die Filme nun auch noch etwas guenstiger ohne Rahmung, also nur mit
Entwicklung. Fuer letzteres habe ich in den Achtzigern Preise zwischen
10,99 und 14,95 gezahlt, meistens umgerechnet um die 90 ATS. Typische
100er Diafilme lagen in der Gegend von 50-70 ATS, oft bekam man beim
Kauf noch einen Entwicklungsgutschein mit dazu. Wenn nicht, lag eine
Filmentwicklung im Schnitt bei rund 30 ATS.
Post by h***@klosterneuburg.net
1990 kostete ein Ektachrome 100 HC ohne Entwicklung 99 Schilling -
ebenfalls nach meiner Erinnerung.
Wie? 14 Mark? No way. Der DM-Preis war hierzulande idR einstellig. Und
dann gab es im Fotoladen meist noch einen Entwicklungsgutschein dazu.
Uebliche 100er Diafilme lagen in der Gegend von 7-9 DM oder 50-70 ATS.
Post by h***@klosterneuburg.net
2005 habe ich für eine Packung mit 2 Agfa CT Precisa 100 8 Euro inkl.
Entwicklungsgutscheine bezahlt.
Das kommt auch in .de so etwa hin. Allerdings war der Agfa hierzulande
mehr oder weniger merklich guenstiger als Filme von Kodak oder Fuji, die
im genannten Preisrahmen lagen. 24er Agfas gab es schon mal fuer 3,95 DM
oder 2 Euro, oft sogar mit Entwicklungsgutschein.
Post by h***@klosterneuburg.net
Gibt es eigentlich eine Übersicht über die inflationsberichtigte
Preisentwicklung der Farbfilme?
Wuesste ich nicht. Aber es gibt viele nachvollziehbare Datenpunkte. <8)
Zur Entwicklung von Loehnen und Gehaeltern in .de hat das Statistische
Bundesamt einige Zeitreihen parat.
Post by h***@klosterneuburg.net
Gab es Billigfilme im Westen z. B. von Orwo?
Ja klar. Dazu kam in den Siebzigern und Achtzigern etliches Material von
weniger bekannten Anbietern wie 3M oder Konica, das auch unter Hausmarke
verkauft wurde.
Post by h***@klosterneuburg.net
Mit bestem Dank für alle Erinnerungen
Interessiert Dich irgendwas ganz besonders?

Dieter
--
Suche: Canon Standard-Prismensucher FN (nicht AE-FN) fuer new F-1.
Gebrauchsspuren kein Problem, solange Optik sauber und Mechanik 100% ok.
h***@klosterneuburg.net
2006-04-17 16:53:52 UTC
Permalink
Es kann natürlich sein, daß mich meine Erinnerung etwas trügt und
mancher Diafilm ohne Entwicklung "nur" 79 statt 99 Schilling kostete;
Fuji waren immer ohne, Kodachrome immer mit Entwicklung. Aber
natürlich hatte ich zum Verhältnis der Preise von 1980 zu den
Gehältern nur die verzerrte Taschengeldperspektive eines Gymnasiasten
= Oberschülers, der es sich eben vom Munde absparen mußte, sich alle
heiligen Zeiten einen Diafilm für die Minolta 7 S II zu leisten.

Billigfilme gab es bei uns meiner Erinnerung nach nur von Foto-Quelle
im Versand.

Die Frage ist, was tat der Fotoenthusiast mit beschränktem Budget (=
Schüler, Student, auch Familienvater) in den 1970er Jahren?

Gibt es eigentlich so etwas wie eine Kulturgeschichte der
(anspruchsvolleren) Alltagsfotografie?
Ralf C. Kohlrausch
2006-04-17 20:14:29 UTC
Permalink
Post by h***@klosterneuburg.net
Die Frage ist, was tat der Fotoenthusiast mit beschränktem Budget (=
Schüler, Student, auch Familienvater) in den 1970er Jahren?
Moin,

Meterware selbst konfektionieren, Dia oder SW, SW selbst verarbeiten.
Fertig konfektionierte Meterware kaufen (Versender phototec zum
Beispiel, die gibt es heute noch). Abgelaufene Filme kaufen, wenn es
welche im Handel gab. Abgelaufene Meterware konnte sehr günstig sein.

Und natürlich - viel weniger fotografieren als heute. Schließlich mußte
der SW-Kram ja auch noch verarbeitet werden. Es war nicht selten, daß
ich mich mit meinen Freunden im Labor traf. Später, als Redakteur,
hatten wir dann öfter mal Labor-Parties in der Redaktion. Die Knipserei
unter Kollegen lag in der Auslösezahl dann aber nicht mehr wesentlich
unter [TR][SB]. Gerade beim Packen einiges davon - äh - umstrukturiert
;-)

Gruß
Ralf C.
Helmut Faugel
2006-04-17 18:40:24 UTC
Permalink
Post by Dieter Lefeling
Post by h***@klosterneuburg.net
Um 1980 kostete der Kodachrome 64 mit Entwicklung und Rahmung 139 und
der Fujichrome RD 100 ohne Entwicklung 99 Schilling - soweit ich mich
erinnern kann.
Was? 14 Mark fuer einen RD100 *ohne* Entwicklung?
Halte ich aber für durchaus realistisch, Fuji-Filme war keinesfalls
billiger als Kodak-Filme die beinahe eine monopolistische Stellung
inne hatten.
Post by Dieter Lefeling
Der war hierzulande
selbst mit Original-Fuji-Entwicklung deutlich guenstiger. Und gar erst
der Kodachrome: Um 1980 lag der hier bei umgerechnet 98 ATS - also mit
Entwicklung und Rahmung. Ich haette hier noch eine Preisliste aus dieser
Zeit. Zum Vergleich: Ektachrome 64 lag ohne Entwicklung bei knapp 9 DM
(63 ATS) und mit Original-Kodak-Entwicklung bei knapp 11 DM (77 ATS).
Ob du es glaubst oder nicht: Fotozeugs war bis zum Beitritt Österreichs
zur EU spürbar teurer als in Deutschland, ein Wechselkurs DEM zu ATS
von 1:10 war nicht selten.
Post by Dieter Lefeling
In den folgenden Jahren zog der Kodachrome-Preis etwas an, dafuer bekam
man die Filme nun auch noch etwas guenstiger ohne Rahmung, also nur mit
Entwicklung. Fuer letzteres habe ich in den Achtzigern Preise zwischen
10,99 und 14,95 gezahlt, meistens umgerechnet um die 90 ATS.
K64 kostete Ende der 80er zwischen 99 und 119 ATS.
Post by Dieter Lefeling
Typische
100er Diafilme lagen in der Gegend von 50-70 ATS, oft bekam man beim
Kauf noch einen Entwicklungsgutschein mit dazu.
Wenn nicht, lag eine Filmentwicklung im Schnitt bei rund 30 ATS.
Die E-6 Entwicklung ohne Rahmung im Kodak Labor in Wien kostete
wenn ich mich nicht irre Ende der 80er Jahre 35 ATS.
Post by Dieter Lefeling
Post by h***@klosterneuburg.net
1990 kostete ein Ektachrome 100 HC ohne Entwicklung 99 Schilling -
ebenfalls nach meiner Erinnerung.
Wie? 14 Mark? No way. Der DM-Preis war hierzulande idR einstellig.
Ich hab was von 69 bzw. 79 ATS in Erinnerung.

BTW.: Gibt's einen Grund warum die Körnigkeit des Films von Charge
zu Charge so unterschiedlich ausfiel?
--
Helmut Faugel
Dieter Lefeling
2006-04-17 21:22:28 UTC
Permalink
Post by Dieter Lefeling
...
Was? 14 Mark fuer einen RD100 *ohne* Entwicklung?
Halte ich aber für durchaus realistisch, ...
...
Ob du es glaubst oder nicht: Fotozeugs war bis zum Beitritt Österreichs
zur EU spürbar teurer als in Deutschland, ein Wechselkurs DEM zu ATS
von 1:10 war nicht selten.
Lies das "Was?" als Ausdruck der Verwunderung und Anteilnahme. <8)
K64 kostete Ende der 80er zwischen 99 und 119 ATS.
Als PU, nehme ich an. Das entspricht dann einer Relation von 1:9.
Post by Dieter Lefeling
Wenn nicht, lag eine Filmentwicklung im Schnitt bei rund 30 ATS.
Die E-6 Entwicklung ohne Rahmung im Kodak Labor in Wien kostete
wenn ich mich nicht irre Ende der 80er Jahre 35 ATS.
Das war dann also doch aehnlich. Seinerzeit gab es in .de etliche
Fotolaeden, die direkt mit dem Kodak-Labor in Stuttgart zusammen-
arbeiteten, so dass man eine E-6-Entwicklung qualitativ sehr gut und
schnell bekommen konnte. Das beste: der Kurierdienst nahm auch gleich
die Kodachromes mit und lieferte drei Tage spaeter wieder ab - und das
kostenlos, ohne das uebliche Porto und Versandrisiko. Jaaaaa... <8)
Post by Dieter Lefeling
Post by h***@klosterneuburg.net
1990 kostete ein Ektachrome 100 HC ohne Entwicklung 99 Schilling -
ebenfalls nach meiner Erinnerung.
Wie? 14 Mark? No way. Der DM-Preis war hierzulande idR einstellig.
Ich hab was von 69 bzw. 79 ATS in Erinnerung.
BTW.: Gibt's einen Grund warum die Körnigkeit des Films von Charge
zu Charge so unterschiedlich ausfiel?
Welche Filme? Der 100 HC? Dem traue ich alles zu. #-) Ich selbst hatte
nach zwei, drei Filmen die Nase voll. Die Ergebnisse tendierten zudem
sichtbar nach Blaugruen. Der Nachfolger Elite 100 war dann das genaue
Gegenteil, im ersten halben Jahr sahen manche Filme aus wie durch ein
KR6, Bilder vom Hochsommermittag wirkten wie im Fruehherbst am spaeten
Nachmittag: Kodak hatte ein Problem im eigenen Labor, die Ergebnisse aus
dem Grosslabor waren etwas besser - das tendierte nach kuehl, und in der
Summe ging das so einigermassen... #-)

Aber es gab ja Agfa CT100i, damals IMHO ein Klasse-Film mit zudem sehr
ordentlicher Kantenschaerfe. Dann kam zum Glueck Fuji Sensia. 8-)

Dieter
--
Suche: Canon Standard-Prismensucher FN (nicht AE-FN) fuer new F-1.
Gebrauchsspuren kein Problem, solange Optik sauber und Mechanik 100% ok.
Helmut Faugel
2006-04-17 21:33:21 UTC
Permalink
Post by Dieter Lefeling
Post by Dieter Lefeling
...
Was? 14 Mark fuer einen RD100 *ohne* Entwicklung?
Halte ich aber für durchaus realistisch, ...
...
Ob du es glaubst oder nicht: Fotozeugs war bis zum Beitritt Österreichs
zur EU spürbar teurer als in Deutschland, ein Wechselkurs DEM zu ATS
von 1:10 war nicht selten.
Lies das "Was?" als Ausdruck der Verwunderung und Anteilnahme. <8)
Ich danke dir ;-)
Post by Dieter Lefeling
K64 kostete Ende der 80er zwischen 99 und 119 ATS.
Als PU, nehme ich an.
Ja.
Post by Dieter Lefeling
Das entspricht dann einer Relation von 1:9.
20% Mwst gab's denke ich schon damals.

BTW: "genotched" wurde der Film trotzdem, aber ich hab bei
Filmen von 1990 keinen Filmcode gefunden, mehr als "KRU 64"
ist da nicht zu finden, während bei K200 "KLU 200 5001" zu
lesen ist.
Post by Dieter Lefeling
Post by Dieter Lefeling
Wenn nicht, lag eine Filmentwicklung im Schnitt bei rund 30 ATS.
Die E-6 Entwicklung ohne Rahmung im Kodak Labor in Wien kostete
wenn ich mich nicht irre Ende der 80er Jahre 35 ATS.
Das war dann also doch aehnlich. Seinerzeit gab es in .de etliche
Fotolaeden, die direkt mit dem Kodak-Labor in Stuttgart zusammen-
arbeiteten, so dass man eine E-6-Entwicklung qualitativ sehr gut und
schnell bekommen konnte. Das beste: der Kurierdienst nahm auch gleich
die Kodachromes mit und lieferte drei Tage spaeter wieder ab - und das
kostenlos, ohne das uebliche Porto und Versandrisiko. Jaaaaa... <8)
Kodachrome war da noch besser, da brauchte man nicht mal einen
Fotoladen und es ging genau so schnell.
Post by Dieter Lefeling
BTW.: Gibt's einen Grund warum die Körnigkeit des Films von Charge
zu Charge so unterschiedlich ausfiel?
Welche Filme? Der 100 HC? Dem traue ich alles zu. #-)
Teilweise sehen die Ektachrome 100 HC Dias wie
Agfachrome RS 1000 aus 8^(
--
Helmut Faugel
Ralf C. Kohlrausch
2006-04-17 15:03:13 UTC
Permalink
Post by h***@klosterneuburg.net
Guten Tag aus Österreich,
Gab es Billigfilme im Westen z. B. von
Post by h***@klosterneuburg.net
Orwo?
Mit bestem Dank für alle Erinnerungen
Ja, Orwo war im Westen wegen des Preises recht beliebt. SW-Negativ und
Color Dia, obwohl die Diafilme wegen ihres eigenen Prozesses an ein
Speziallabor geschicht werden mußten. Probleme hatte ich mit dem
Orwo-Material nie, direkte Vergleiche mit anderem Material habe ich aber
auch nie gemacht.

Gruß
Ralf C.
h***@klosterneuburg.net
2006-04-17 16:56:37 UTC
Permalink
Wie war denn das Preis-Verhältnis zu den "Markenfilmen"?
G.B.
2006-04-17 21:24:08 UTC
Permalink
Post by h***@klosterneuburg.net
Post by h***@klosterneuburg.net
Guten Tag aus Österreich,
Gab es Billigfilme im Westen z. B. von
Post by h***@klosterneuburg.net
Orwo?
Mit bestem Dank für alle Erinnerungen
Ja, Orwo war im Westen wegen des Preises recht beliebt. SW-Negativ und
Color Dia, obwohl die Diafilme wegen ihres eigenen Prozesses an ein
Speziallabor geschicht werden mußten. Probleme hatte ich mit dem
Orwo-Material nie, direkte Vergleiche mit anderem Material habe ich aber
auch nie gemacht.
Ralf C.
Also ich habe in Erinnerung, daß ab mitte der 60er Jahre in allen
Foto-Niedermeyer Filialen der Orwo Film verkauft wurde. Mir klingt noch
heute im Ohr, wie diese Marke mir als Ostdeutsches Pentant zum
Westdeutschen Agfa nahegelegt wurde. Nur um die Hälfte billiger - all
die Jahre.

Überhaupt wurde von Niedermeyer damals die Ostware heftig angeboten. Von
Forte habe ich jeweils mein SW-Papier gekauft, weil es genau so gut war,
wie das von Agfa, obwohl es aus Ungarn kam.

Niedermeyer war damals schon eine der größten Fotoketten in Österreich
und hat es bis heute geschafft, zu überleben.

Servus
Gerhard
Ralf C. Kohlrausch
2006-04-17 21:58:35 UTC
Permalink
G.B. wrote:

wie diese Marke mir als Ostdeutsches Pentant zum
Post by G.B.
Westdeutschen Agfa nahegelegt wurde.
Es war das ostdeutsche Pendant zur Agfa. ORiginal WOlflen wurde als
Marke verwendet, als Agfa West der Agfa Ost die Markenrechte an Agfa
erfolgreich streitig gemacht hatte. Die haben sich in Ost und west auch
Jahrelang sehr schön um Rohstoffe und Rezepturen gekloppt, denn anfangs
konnten beide nicht ohne einander. Da wurde Undercover-Lkw-Konvois über
die Grenzen geschickt. Die ostdeutschen mit Zusatztanks, damit sie den
teuren Westsprit nicht nachzutanken brauchten. Da gibt es ein paar nette
Anekdötchen ;-)

Gruß
Ralf C.
G.B.
2006-04-18 02:15:07 UTC
Permalink
Post by G.B.
wie diese Marke mir als Ostdeutsches Pentant zum
Post by G.B.
Westdeutschen Agfa nahegelegt wurde.
Es war das ostdeutsche Pendant zur Agfa. ORiginal WOlflen wurde als
Marke verwendet, als Agfa West der Agfa Ost die Markenrechte an Agfa
erfolgreich streitig gemacht hatte. Die haben sich in Ost und west auch
Jahrelang sehr schön um Rohstoffe und Rezepturen gekloppt, denn anfangs
konnten beide nicht ohne einander. Da wurde Undercover-Lkw-Konvois über
die Grenzen geschickt. Die ostdeutschen mit Zusatztanks, damit sie den
teuren Westsprit nicht nachzutanken brauchten. Da gibt es ein paar nette
Anekdötchen ;-)
Ralf C.
Na eben - ich habe da auch solche Sachen in meinem Unterbewußtsein.
Nebenbei war die Qualität nicht so viel übler, wie das Material billiger
war.

Einen ORWO, 1969 mit meiner VX1000 zugleich gekauft, habe ich erst 1986
wiedergefunden, weil ich den Originalkoffer von Exakta irgendwo verräumt
hatte. Diesen Film habe ich damals selber entwickelt und sind die Bilder
überraschend gut geworden. Mir ist das deshalb noch lebhaft in
Erinnerung, weil ich den Film erst vergangenen Sommer gescannt habe und
mich abermals wunderte, was da im Vergleich zu meinen 9x13 Papierbildern
auf den Monitor kam. Gut, grobkörnig waren die NC-Filme zu dieser Zeit
schon noch, aber die Farbechtheit im Vergleich zu Kodak war superb.

Servus
Gerhard
Christian Hammel
2006-04-19 17:42:37 UTC
Permalink
Post by Ralf C. Kohlrausch
Probleme hatte ich mit dem
Orwo-Material nie, direkte Vergleiche mit anderem Material habe ich aber
auch nie gemacht.
Ich auch nicht. 20 Jahre alte Orwochrom-dias sind bei mir
allerdings inzwischen sehr stark in Richtung grün
"nachgedunkelt", während die West-Dias teilweise noch
einigermaßen o.k. sind oder eher ins violette "nachgedunkelt"
sind.

Christian

Loading...