Post by Dieter LefelingPost by Marco TedaldiIch hab mir jetzt mal schnell die Schaltung rausgezeichnet. Das Zeugs
war etwas anders, als ich es erwartet hatte, bestätigt aber, dass die
Batteriespannung nur einen Einfluss auf die Ladezeit hat. Aber
eigentlich müsste alles >3V funktionieren.
...
Ich hab die kleine Metallabdeckung mal entfernt und den Widerstand
gefunden... *schäm*.
Aaaaaha. <8)
Post by Marco TedaldiDer Kondensator ist anscheinend ein Bipolarer Elko mit 200uF.
Das war ein gaengiger Wert.
Da es ein Elko ist, dürfte die Kapazität heute leicht geringer sein... "hrm"
Post by Dieter LefelingPost by Marco TedaldiDer Widerstand 3,9kOhm. Das ergibt eine Zeitkonstante Tau von 780ms wobei
wir nach 5Tau davon ausgehen können, dass die Spannung über dem
Kondensator der Spannung der Quelle entspricht.
Du brauchst garantiert keine 5 tau, zumal der Kondensator ja nicht mit
die Bereitschaftslampe von E-Blitzen leuchtet bei 70% Ladung auf, also
bei 1 tau, oft sogar (leider) noch frueher. Und da hat das Einfluss auf
die abgebbare Lichtmenge. Ich wuerde sagen, 2 tau sind bequem genug.
Das mit den 5 Tau wäre. wenn ich von der Batterie her nur gut 3V bringe.
Aber klar, schon mit 4V von der Batterie her wäre die Ladezeit massiv
kürzer.
Post by Dieter LefelingPost by Marco TedaldiD.h. knapp 4s nach dem
Einsetzen der Blitzbirne sollte der Blitz "feuerbereit" sein. Mit
höherer Batteriespannung natürlich deutlich früher.
Ich sage mal: das Ding ist deutlich schneller blitzbereit als Du die
Birne wechseln kannst. <8) Hat das Teil wenigstens einen Auswerfer
("Eject-Taste" fuer die Birne)?
Nunja, das Laden des Elkos beginnt halt erst mit dem Einsetzen der
Birne. Aber Birne sicher einsetzen, Kamera wieder ans Auge und dann
abdrücken, das dauert schon eine gewisse Zeit. "Schnappschussfähig" ist
das ganze ja eh nicht :-)
Post by Dieter LefelingPost by Marco Tedaldi------- ||200u
----| 3k9 |----o-----||-------
| ------- | || |
| / /-\
--- / S1 | |Bulb
- Batt | \_/
| | |
| | |
---------------o--------------
S1 ist der X-Kontakt
Ah, genau, das ist die klassische Blitzlampenschaltung.
Ich wollte gerade schon genau so eine Grafik posten.
Gut, dann kann ich mir das sparen. 8-)
Gerne geschehen. Dur darst diese tolle Grafik auch gerne kopieren und
als zukünftige Referenz aufbewahren.
Ich Vermisse immer noch ein Schema-Tool mit nem echten ASCII-Export.
Wobei es heute ja viele arme Leute gibt, deren Newsreader mit nem
proportionalen Font anzeigt, und die können mit solchen Grafiken nicht
mehr viel anfangen.
Post by Dieter LefelingPost by Marco TedaldiDas bedeutet der Kondensator wir über den Widerstand und die Birne
langsam geladen (hoffentlich, ohne zu zünden). Wenn dann der Schalter S1
geschlossen wird,
Das sind de facto die beiden Kontakte des Blitzkabels bzw. genauer der
Synchronschalter in der Kamera.
Der hoffentlich imer noch ein mechanischer Schalter ist... oder
wenigstens nicht eine bestimmte Polarität erwartet.
Post by Dieter LefelingPost by Marco TedaldiWird der Kondensator über die Blitzbirne und den
Schalter S1 schnell entladen, wobei die Blitzbirne zünden sollte.
Hübsche Schaltung :-)
Das bedeutet, der Widerstand hat nur einen Einfluss auf die "Ladezeit"
nicht aber auf die Blitzspannung.
Ich habe jetzt doch mal "das" Buch zum Thema hervorgeholt: Guenter
Spitzings Blitzbuch, geschrieben zu einer Zeit, als Blitzbirnen und
Elektronenblitz zwei gleichwertige und uebliche Alternativen waren.
Hm. Wann war das? Ich denke mal, irgendwan ein paar Jahre vor meiner
Geburt. Wobei... um meine Geburtszeit herum wurden auf Kompaktkameras
immer noch hauptsächlich Blitzwürfel eingesetzt (und auch noch einige
Jahre danach).
Post by Dieter LefelingSpitzing unterscheidet zwischen Blitzleuchten mit und ohne Kondensator.
Solche "ohne" sind zwar moeglich und koennen schon mit wenig mehr als
drei Volt sicher funktionieren, es gebe aber Probleme mit immer wieder
auftretenden Uebergangswiderstaenden, wodurch die Blitzzuendung nicht
immer sicher gewaehrleistet ist (1 - 3 Milliwatt reichen zum Zuenden der
Birne - daher auch der Vorwiderstand, um ein vorzeitiges Zuenden schon
beim Einsetzen zu verhindern).
Das würde ich mir sehr schmerzhaft vorstlenne, wenn die Lampe zündet,
wenn man sie noch in der Hand hat.
Sollte man diese eigentlich auch mit nem Taschentuch einsetzen, oder
macht das nix, wenn man die mit den Butterbrotfingern einsetzt (neich,
ich fasse meine Kameras nicht mit Butterbrotfingern an!)
Aber versteh ich das richtig, dass die eigentlich chemisch leuchten, und
nur die Zündung elektrisch erfolgt? Damit wäre ja auch die Leuchtstärke
unabhängig von der Zündspannung.
Post by Dieter LefelingGeraete mit Kondensator sind die "klassische" Variante, mit der
hinreichend Power zur Zuendung durch die Kondensator-Entladung
sichergestellt ist.
FUMP. Bisher hab ich mich noch nicht getraut, so ein Ding auszulösen...
aber langsam reizt es mich, da mal "manuell" zu zünden. Ich bin halt ein
Jungspund, der solche Dinge nicht mehr life erlebt hat.
Post by Dieter LefelingBTW - die Einbaulage der Batterie entscheidet natuerlich ueber die
Polaritaet am Blitzkabel. Standard ist "Minus an Masse". Also gibt es
eine Vorzugs-Einsetzrichtung fuer die Batterie.
Ok, muss ich also nochmals schauen, welches Drähtchen wohin geht. Es ist
nämlich keine Vorzugsrichtung angegeben.
Post by Dieter LefelingBTW 2 - ganz vergessen: auch wenn Deine Kamera mit 1/250 blitzsynchron
arbeitet: vergiss es. Die gaengigen Blitzbirnen werden bei 1/30 s (!)
mit X-Kontakt gezuendet. Kuerzere Zeiten verringern die Lichtausbeute,
im Extremfall ist der Verschluss schon wieder zu, wenn das Birnchen
gerade mal aufzuleuchten beginnt. Typische Standardbirnchen wie AG3 oder
PF1 erreichen ihre Maximalhelligkeit etwa 15-20 ms nach Kontaktgabe und
brauchen fast noch einmal so lange zum Erloeschen. Also: 1/30 s.
Hihi, also nix mit Hi-Speed oder Bewegung einfrieren, mit diesem Blitz...
Post by Dieter LefelingPost by Marco Tedaldi*Bauer Blitz*
...
Post by Dieter LefelingUeblich war seinerzeit die Nutzung des Steckernetzteils
sowohl als Ladegeraet (Niederspannung) als auch als Netzteil fuer den
stationaeren Betrieb ("Hoch"spannung in der Gegend um 100-300 V),
...
Hm, das tönt schonmal vielversprechend. Dann könnte ich den Blitz ev.
über mein Labornetzteil aufladen. Jetzt müsste ich noch rausfinden,
welche Spannung an welchen Anschlüssen notwendig ist.
Viel Glueck. *eg*
Post by Marco TedaldiHmmm... also nur bei geschlossenem Gehäuse zünden und Hoffen, dass der
Kondensator drin bleibt :-)
Wenn nicht, riechst Du das schon.
Ieek... ich weiss wie hässlch Elkos stinken. Also nur im frien testen.
Post by Dieter LefelingVorsicht, ist nicht ganz ungefaehrlich.
Stimmt. Ich hab gesehen, wie dünn das Plastikgehäuse um den Kondensator
herum ist (hab den Blitz inzwischen zerstörungsfrei öffnen können)
Post by Dieter LefelingIch wuerd's bleiben lassen.
Feigling! :-)
Wobei ich wohl sowieso so einige zu tun hätte, um den Blitz wieder zum
leuchten zu kriegen. Die Akkuzellen sind kaputt und der Kondensator in
unbekanntem Zustand. Der Rest der Schaltung scheint nicht i.O. zu sein
(wobei auch die nochmals mindestens einen Elko drauf hat)
Post by Dieter LefelingPost by Marco TedaldiJup. Ich hab das erst danach wieder "richtig" eingestellt. So ca. 100ASA
(hat nur 80 und 160ASA eingezeichnet). Dann komme ich bei Blende 2 auf 12m.
Passt schon.
Post by Marco TedaldiAuf dem Bild ist der Blitz auf 640ASA eingestellt.
Das mit den Blende 4 bei 4m ist zwischen 32ASA und 80ASA. Könnte mit
50ASA etwa hinkommen.
Das war, wie gesagt, frueher die Bezugsempfindlichkeit.
Aber nicht separat markiert... Aber heisst dass, das alte
Leitzahl-Anganben auf 50ASA/ISO bezogen sind? Heute gilt ja soweit ich
weiss 100ISO als Bezugsempfindlichkeit für die LZ.
Post by Dieter LefelingPost by Marco TedaldiPost by Dieter LefelingAllerdings war die alte Norm doch etwas grosszuegiger, so dass nach
neuer Norm weniger als 20 uebrig bleiben werden. Wenn (!) der Elko denn
okay waere (!). Was er wahrscheinlich nicht mehr ist. Und genau das ist
hier der Punkt.
Hm... Aber im Grunde genommen ist das ja ein piepnormaler Hochspannungs
Elko, oder?
Nein, das ist kein piepnormaler Elko. Die Anforderungen fuer Blitzelkos
sind deutlich hoeher. Frag mal bei Siemens. <8) Aber das koennen die
Elektronik-Fuzzis mal erklaeren. Ausserdem muessen die Teil ein paar
hundert Volt abkoennen.
Inwiefern höher? Auch bei den Elkos in den letzen 50 Jahre eine
Entwicklung stattgefunden. Und Elkos, die mindestens 400V aushalten sind
in fast jedem Schaltnetzeil drin. Die Beschaffung von Elkos die diese
Spannung abkönnen ist also kein Problem. Wie diese allerdings auf die
Zeit hinaus mit Kurzschlüssen (soweit ich das verstehe ist eine
Blitzlampe ziemlich Niederohmig, wenn sie mal gezündet hat) reagieren,
weiss ich nicht so genau. Aber >30A Ladestom beim Einschalten eines
Gerätes stecken die locker in regelmässigen Abständen weg.
Was für eine Kapazität hat denn so ein typischer Blitzkondensator?
Meiner ist leider nicht beschriftet... beziehungsweise; beschriftet
schon, aber weder mit Kapazität noch mit Spannung sondern mit:
ROBERT BOSCH
ELEKTRONIK
UND PHOTOKINO
GMBH
8697345 086
E160
K
13.68
Vielleicht ja 13Dekavolt (130V) und 68uF. Aber das ist ein reines Ratespiel.
Grüsse
kruemi
--
Agfa isolette, EOS 40D
http://flickr.com/photos/kruemi
And a cool timekiller: http://www.starpirates.net/register.php?referer=9708