Discussion:
NEF vs. jpeg
(zu alt für eine Antwort)
Markus Huber
2004-08-18 20:17:14 UTC
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Hallo,

nun habe ich meine ersten Versuche mit meiner D70 hinter mir und stelle
mir die Frage, ob ich es mir antun soll, mit dem NEF Format zu arbeiten.

Ich habe gerade zwei Bilder (je ein jpeg fine und ein NEF) mit exakt den
selben Einstellungen, Ausschnitt, etc. gemacht, und auf ca. A4 auf
Fotopapier gedruckt.
Der Unterschied ist sehr gering, sodass er kaum erkennbar scheint. Das
NEF Bild erscheint farblich einen minimalen Tick besser und schärfer.

Abgesehen davon, dass ich bei jpeg immer eine Kopression mit
Datenverlust habe, kann ich mit NEF auch den Weißabgleich nachträglich
bestimmen, eine Belichtungskorrektur (keine Ahnung wie gut oder schlecht
das die Software macht) machen und diverse andere Spielereien.

Aber dieses Nikon Capture ist schweinelangsam. Photoshop-Plugin gibt es
für meine ältere Version nicht und es passen nur halb so viele Bilder
auf meine Speicherkarte.

Bevor ich mich stundenlang mit dem Nikon Capture herumplage, gehen meine
Überlegungen im Moment eher in die Richtung, dass ich lieber mit
jpeg-fine fotografiere, den Weissabgleich manuell gleich richtig
einstelle, Belichtungsreihen mache, die ganze Bild-Optimierung (dies
oder jenes verstärken oder schärfen) ausschalte und letztendlich mit
Photoshop gegebenenfalls eine Korrektur mache.

Wie sind eure Erfahrungen im Bezug auf Qualitätsunterschiede zwischen
NEF und jpeg?

Liebe Grüße
Markus
--
bananenfisch, der
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Uwe Naumann
2004-08-18 20:29:04 UTC
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Post by Markus Huber
Wie sind eure Erfahrungen im Bezug auf Qualitätsunterschiede zwischen
NEF und jpeg?
Ich hab zwar Canon und das auch noch nicht allzulange, aber ich antworte
trotzdem mal.

Ich nutze RAW und JPEG je nach Bedarf/Ziel. Wenns ums letzte Quentchen
Qualität geht oder ich nachträglich mit dem Weissabgleich spielen will,
dann RAW. Sonst meistens JPEG weils einfach praktischer ist.
--
Gruss Uwe

--------- cut here with a very sharp knife ---------
Uwe Naumann eMail: uwe[at]vieledinge[dot]de
Web: http://www.vieledinge.de http://www.swllog.de
Tino Anders
2004-08-18 22:07:52 UTC
Permalink
Post by Markus Huber
Wie sind eure Erfahrungen im Bezug auf Qualitätsunterschiede zwischen
NEF und jpeg?
Ähnlich. Obwohl immer empfohlen wird, nur Rohdaten zu verwenden, finde
ich es einfach unpraktisch und für meine Zwecke unnötig. Zudem verfüge
ich über keine geeignete 16bit-Software, um mit den Rohdaten vernünftig
arbeiten zu können. Nikonview kann nicht, was ich brauche; NikonCapture
ist mir zu langsam und insgesamt scheint mir der Qualitätsvorprung zu
gering, als daß ich die Nachteile von NEF in Kauf nehmen möchte. Als
Option bleibt es mir ja immer noch, aber ich muss zugeben, von einigen
Test-NEFs abgesehen, habe ich noch nie davon Gebrauch gemacht und habe
es auch noch nicht wirklich bereut.

Allerdings ist man so tatsächlich gezwungen, sorgfältiger zu arbeiten.
Weißabgleich und Belichtung sollten von Anfang an passen, um ordentliche
Ergebnisse zu erhalten.


Gruß, Tino
--
Uwe Naumann
2004-08-19 14:39:31 UTC
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Post by Tino Anders
Allerdings ist man so tatsächlich gezwungen, sorgfältiger zu arbeiten.
Weißabgleich und Belichtung sollten von Anfang an passen, um ordentliche
Ergebnisse zu erhalten.
Als Analoger war das jahrelang so und keiner hat gemeckert. ;-)
--
Gruss Uwe

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Uwe Naumann eMail: uwe[at]vieledinge[dot]de
Web: http://www.vieledinge.de http://www.swllog.de
Axel Farr
2004-08-19 08:06:16 UTC
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Hallo Markus,

ich fotografiere bei meiner EOS 300D fast ausschließlich im RAW-Format. Das
hat vor allem einen Vorteil: Der Belichtungsspielraum des Sensors bleibt
erhalten. Wenn ich hinterher am JPEG Weißabgleich, Kontrast oder Belichtung
ändere werde ich mit fehlenden Farbabstufungen bestraft, wobei umso mehr
Farbstufen fehlen, je größer die Änderungen sind. Dazu kommt, daß es fast
unmöglich ist, Bilder mit einem definierten Weißabgleich zu bekommen, wenn
man den nicht vorher manuell wählt. Und was ich absolut nicht leiden kann
sind mehrere Bilder einer Serie, die im Weißabgleich bunt durch die Gegend
streuen.

Aber die Canon Software zum Generieren der JPEGs ist genauso lahm oder
schlimmer wie Nikons Software. Ergo bin ich auf einen anderen RAW-Konverter
ausgewichen, und zwar C1 LE von Phase One. Das kann auch Bilder der D70
verarbeiten, und mit richtig guter Bedienoberfläche, schnellem Preview und
für die Berechnung des endgültigen Bildes mit einer affenartigen
Rechengeschwindigkeit.

Gruß, Axel
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Für Antworten bitte ohne Punkt im Namen!
Sascha Rheker
2004-08-19 08:18:05 UTC
Permalink
Post by Markus Huber
Hallo,
nun habe ich meine ersten Versuche mit meiner D70 hinter mir und stelle
mir die Frage, ob ich es mir antun soll, mit dem NEF Format zu arbeiten.
Ich habe gerade zwei Bilder (je ein jpeg fine und ein NEF) mit exakt den
selben Einstellungen, Ausschnitt, etc. gemacht, und auf ca. A4 auf
Fotopapier gedruckt.
Der Unterschied ist sehr gering, sodass er kaum erkennbar scheint. Das
NEF Bild erscheint farblich einen minimalen Tick besser und schärfer.
Das kommt auf die Bedingungen an, unter denen Du fotografierst. Wenn Du
in sehr kritischem Mischlicht arbeitest, wo der Weißabgleich kein Land
mehr sieht, dann hat NEF deutliche Vorteile gegenüber JPG, auch beim
Rauschen bei hohen ASA Werten sollte die NEF Datei gewinnen. An einem
schönen Tag auf einer sonnigen Wiese ist der Unterschied nicht ganz so
dramatisch und geht bei korrekter Belichtung und AWB gegen Null.

Außerdem ist es nicht wirklich sinnvoll (so wie Du es scheinbar
beschreibst) unbearbeitete JPGs und NEFs zu vergleichen, denn das
besondere Potential der NEF Daten liegt ja gerade in den flexibleren und
weiter gefaßten Bearbeitungsmöglichkeit, bei der EOS 1Ds sind z.B.
Belichtungskorrekturen von +/- 2 Stufen ziemlich unkritisch.

Die Frage ist also nicht "JPG oder RAW/NEF?" sondern, "wann JPG, wann
RAW/NEF?".


SASCHA
Axel Farr
2004-08-19 15:12:35 UTC
Permalink
Hallo Sascha,

"Sascha Rheker" <***@srheker.de> schrieb im Newsbeitrag news:***@srheker.de...

[schnippel]
Post by Sascha Rheker
Außerdem ist es nicht wirklich sinnvoll (so wie Du es scheinbar
beschreibst) unbearbeitete JPGs und NEFs zu vergleichen, denn das
besondere Potential der NEF Daten liegt ja gerade in den flexibleren und
weiter gefaßten Bearbeitungsmöglichkeit, bei der EOS 1Ds sind z.B.
Belichtungskorrekturen von +/- 2 Stufen ziemlich unkritisch.
Laaangsam: Mit RAW gehen 2 Stufen gerade noch, etwa bis zu einer Stufe ist
es _relativ_ unkritisch, aber man läuft schon gefahr, auf der einen Seite
mehr Rauschen zu haben und auf der anderen die Spitzlichter zu verlieren. 2
Stufen sind aber schon haarig, das geht nicht mehr ganz ohne
Qualitätsverlust. Aber kein Vergleich zu JPEG: Zwei Stufen Plus-Korrektur
bei JPEG heißt, daß Du fast nur jeden zweiten Farbwert belegt hast, zwei
Stufen Minus-Korrektur heißt, daß alle Farben jenseits von Farbwert 136
fehlen (Werte für Gamma 2.2, bei Gamma 1,8 sieht es noch schlimmer aus).

Alle Digitalkameras sind in Bezug auf Unter/Überbelichtung etwa so
empfindlich wie Diafilm. Mit der Möglichkeit der RAW-Konverterprogramme
bekommt man etwas von der Flexibilität von Negativfilm wieder, aber nur etwa
bis zum selben Grad den man hat wenn man Abzüge vom Dia erstellt. Der
Belichtungsspielraum von Negativfilm ist ganz was anderes.
Post by Sascha Rheker
Die Frage ist also nicht "JPG oder RAW/NEF?" sondern, "wann JPG, wann
RAW/NEF?".
Ich sehe das schon als grundsätzliche Frage. Es macht keinen Sinn, sich
ständig umzustellen. Ich entscheide mich nicht "Bild für Bild", ob ich JPEG
oder RAW fotografiere, sondern nehmen JPEG nur, wenn ich eine große Anzahl
gleichartiger Bilder habe, die ich nicht weiterbearbeiten möchte oder wenn
ich aus irgend welchen Gründen weiß, daß die Bildermenge, die ich zu machen
gedenke nicht auf die verfügbaren Speicherkarten passen.

Gruß, Axel
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Für Antworten bitte ohne Punkt im Namen!

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