Discussion:
Leicaflex - Reparatur
(zu alt für eine Antwort)
sebastian dahmen
2004-09-07 17:35:15 UTC
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Ahoi NG,

habe hier just eine alte Leicaflex erhalten, leider mit so grob
10 Feuchtkeller-Jahren auf dem Buckel. Sieht schwer so aus, als
muessten Spiegel und wahrscheinlich komplette Mechanik mal geoelt
werden, das gute Stück laesst sich jedenfalls nicht spannen
(oder: nicht ausloesen) und der Spiegel laesst sich auch nur sehr
schwergaengig bewegen, genauso die Fokussierung des Summicron-R.

Weiss jemand, wo ich Pflege/Wartungs/Abschmierhinweise finden
kann, was fuer Öl bzw. Fett zu verwenden wäre und mit welchem
PX-625 - Ersatz die Leicaflex klarkommt?


Gruss+Dank,

Sebastian
Winfried Buechsenschuetz
2004-09-08 08:44:32 UTC
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Post by sebastian dahmen
Weiss jemand, wo ich Pflege/Wartungs/Abschmierhinweise finden
kann, was fuer Öl bzw. Fett zu verwenden wäre
Bei extremen Klemmern nach Feuchtelagerung mußt Du bei Kameras immer
mit schweren Korrosionsschäden rechnen. Aluminium 'blüht aus' (bildet
weißlichen Belag), Messing bildet oft Grünspan (u.a. verantwortlich
für die sog. Zeiss-Bumps unter der Belederung alter Kameras - da hat
sich Grünspan auf verdeckten Messingnieten gebildet), Stahl rostet
(wird öfters für Achsen und Bolzen verwendet).

Der Dreck muß erstmal raus, bevor Du ans Schmieren gehst (d.h. es ist
vermutlich Totalzerlegen angesagt) - abgesehen davon, daß bei Kameras
wesentlich weniger abgeschmiert werden muß als bei Motorrädern. Fast
alle Lager in Kameras sind für Trockenlauf ausgelegt, schätzungsweise
98% der Schmiermittel befinden sich in der Objektivschnecke. Anonsten
sollte man nur Waffen- oder Uhrenöl in winzigster Dosierung verwenden.
Post by sebastian dahmen
und mit welchem
PX-625 - Ersatz die Leicaflex klarkommt?
Vermutlich mit den üblichen Verdächtigen: MRB625 oder
Silberoxid-Batterie mit Adapterring und Schottkydiode in der
Batteriefachleitung.

Winfried Büchsenschütz
sebastian dahmen
2004-09-08 09:00:35 UTC
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Post by Winfried Buechsenschuetz
Der Dreck muß erstmal raus, bevor Du ans Schmieren gehst (d.h. es ist
vermutlich Totalzerlegen angesagt)
mhm.. Und kennst du da zufällig eine online verfügbare Anleitung
im Netz? Ich habe halt noch nie eine Kamera auseinandergenommen,
würde mir das aber durchaus zutrauen (entsprechendes Werkzeug und
Fingerfertigkeit ist vorhanden).

Oder anders: Könnte unter Umständen eine dezente Gehäuseöffnung
schon ausreichen, um an den verklemmten Verschluss und
Spiegelaufhängungen zu gelangen?
Post by Winfried Buechsenschuetz
Post by sebastian dahmen
und mit welchem
PX-625 - Ersatz die Leicaflex klarkommt?
Vermutlich mit den üblichen Verdächtigen: MRB625 oder
Silberoxid-Batterie mit Adapterring und Schottkydiode in der
Batteriefachleitung.
Besteht bei diesen Ersatzbatterien nicht -abhängig vom Kameratyp-
ein Problem bezüglich abweichender Messwerte bei sinkender
Spannung?


Auf jeden Fall schonmal Danke,

Sebastian
Winfried Buechsenschuetz
2004-09-08 19:56:33 UTC
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Post by sebastian dahmen
mhm.. Und kennst du da zufällig eine online verfügbare Anleitung
im Netz? Ich habe halt noch nie eine Kamera auseinandergenommen,
würde mir das aber durchaus zutrauen (entsprechendes Werkzeug und
Fingerfertigkeit ist vorhanden).
Ich bin mir nicht sicher, ob eine Leicaflex für einen Quasi-Anfänger
das richtige ist. Ein bißchen sollte man schon über grundsätzlichen
Aufbau einer SLR (ich weiß da nicht so viel, hab nur mal eine eh
schrottige und recht modular, d.h. gut in Baugruppen aufgeteilte Ricoh
zerlegt) und die Reihenfolge des Vorgehens wissen.
Post by sebastian dahmen
Oder anders: Könnte unter Umständen eine dezente Gehäuseöffnung
schon ausreichen, um an den verklemmten Verschluss und
Spiegelaufhängungen zu gelangen?
Glaube nicht, die Spiegelmechanik sitzt i.d.R. wohl außen am sog.
Spiegelkasten (mirror box), den rauszukriegen bedeutet quasi
totalzerlegen. Der Verschluß sitzt, wenn als Komplettbaugruppe
ausgelegt, dahinter.
Post by sebastian dahmen
Besteht bei diesen Ersatzbatterien nicht -abhängig vom Kameratyp-
ein Problem bezüglich abweichender Messwerte bei sinkender
Spannung?
MRB625 hat fast exakt die Spannung einer Quecki. Über die
Schottkydiodenlösung wurde kürzlich im Thread 'Olympus35RC
Schottkydiode' oder so ähnlich diskutiert. Vielleicht hat die
Leicaflex ja auch eine trickreiche Brückenschaltung (in Prakticas
öfter zu finden), die nicht sehr spannungsempfindlich ist.

Winfried Büchsenschütz

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