Discussion:
Wundertuete im Profietest - Entwurf
(zu alt für eine Antwort)
Ralf C. Kohlrausch
2004-02-11 01:44:51 UTC
Permalink
Wundertüte im Profitest

FoMag 5/70 (nur zum Vergleich)
Eine Gegenüberstellung des Canon-300-mm-Objektivs mit Fluoritgliedern
mit dem alten 300-mm-Objektiv in Popular Photography durch Norman
Goldberg zeigte Vor- und Nachteile auf. Das alte Objektiv enthält nur
Glasglieder, ist mit aufgesetzter Sonnenblende 32 cm lang (der Verfasser
nennt es schlicht Haubitze) und wiegt 2600 Gramm.
Das neue Objektiv spart mit Störlichtblende 12 cm Länge und wiegt ganze
1020 g, eine Differenz, die man beim Arbeiten unterwegs ohne Zweifel
merkt. Demgegenüber spielt ein Mehrpreis von 200 Mark für den
professionellen Fotografen keine große Rolle, zudem das neue Objektiv im
Gegensatz zum alten eine vollautomatische Blende (umstellbar auf
manuelle Bedienung hat).
Das wichtigste aber ist die erhebliche Verbesserung der optischen
Qualität. Tests auf der optischen Bank haben gezeigt, daß durch die
Verwendung von Fluoritgliedern eine weit bessere Korrektur der
chromatischen Aberration erzielt werden konnte. (Das alte Objektiv
zeigte zwischen Blau und Rot eine Fokusdifferenz von 0,59 mm, das neue
im Vergleich dazu von 0,04 mm. Auch die Brennpunktverschiebung infolge
sphärischer Restfehler war bei diesem sogenannten Kristall-Objektiv
minimal. Der Abbildungsfehler Koma war bei beiden gut korrigiert. Auf
der elektronischen optischen Bank wurde aber für das neue Objektiv eine
um 30 Prozent bessere Kontrastübertragung gemessen.
Während das alte Objektiv im Zentrum schlechter abschnitt, fiel die
Leistung in den Randzonen auf ziemlich niedere werte ab. Das
Fluorit-Objektiv behielt auch dort seine ausgezeichnete Leistung bei.
Bei Aufnahmen einer Testtafel mit Blende 11 war der Unterschied auf dem
relativ grobkörnigen Kodak-Tri-X-Film kaum zu merken, jedoch zigten
Aufnahmen mit größerer Blende sogar auf diesem Film deutlich die
Überlegenheit des Kristall-Objektivs. Es ist auch kein Nachstellen (der
Schärfe) bei Übergang zu einer anderen Blende erforderlich.
Als Nachteil ist die Tatsache anzusehen, daß das neue Objektiv eine um
eine Blende kleinere Ausgangslichtstärke aufzuweisen hat. (...)

FoMag 5/70
MTF-Test von acht Linsenteles mit 400 mm Brennweite. Offen und zwei
Stufen abgeblendet (Bei krummen Ausgangsblenden nur knapp zwei Stufen
abgeblendet). Gemessen wurden Mitten- und Randstrahl (10 mm außerhalb
Bildmitte) bei einem Auflösungsvermögen von 12 bis 100 Linien pro
Millimeter. Meßgerät war ein selbstentwickeltes und selbstgebautes
MTF-Meter der Forma Zoomar. Zoomar-Mitarbeiter haben im FoMag-Auftrag
gearbeitet. Originalobjektive der Kamerahersteller wurden nicht
berücksichtigt.

Tele-Ennalyt 4,5/400 # 4084787
M 4,5: 22% bei 12 lpmm 10% bei ca 28 lpmm
R 4,5: 25% bei 12 lpmm 10% bei ca 30 lpmm
M 8: 47% bei 12 lpmm 10% bei ca 44 lpmm
R 8: 41% bei 12 lpmm 10% bei ca 36 lpmm

Schnellschuß-Noflexar 5,6/400 # 49352
M 5,6: 54% bei 12 lpmm 10% bei ca 62 lpmm
R 5,6: 54% bei 12 lpmm 10% bei ca 58 lpmm
M 11: 62% bei 12 lpmm 10% bei ca 84 lpmm
R 11: 62% bei 12 lpmm 10% bei ca 62 lpmm

Hanimex Tele Lens 6,3/400 # H77974
M 6,3: 58% bei 12 lpmm 10% bei ca 84 lpmm
R 6,3: 46% bei 12 lpmm 10% bei ca 43 lpmm
M 11: 65% bei 12 lpmm 10% bei ca 46 lpmm
R 11: 39% bei 12 lpmm 10% bei ca 34 lpmm

Glage-Tele-Imperial 6,3/400 # 47231
M 6,3: 26% bei 12 lpmm 10% bei ca 23 lpmm
R 6,3: 28% bei 12 lpmm 10% bei ca 30 lpmm
M 11: 50% bei 12 lpmm 10% bei ca 38 lpmm
R 11: 35% bei 12 lpmm 10% bei ca 33 lpmm

FoMag 7/70
Die Eggsberten hatten sich mal wieder in die Flicken bekommen ob der
Impertinenz von FoMag, einfach so ungefragt Testergebnisse zu bekommen.
Interpretationsversuche.

Dr. Back (Zoomar-Chef): Ein gutes Kleinbildobjektiv sollte bei 40 bis 50
Prozent Kontrast noch 40 bis 50 Linien/mm auflösen.

Dr. Fritz Köber von Carl Zeiss sprach bei einem Symposion von 40 l/mm
bei 50 Prozent Kontrast.

Rodenstock: 40 l/mm müssen mit gutem Kotrast übertragen werden, um ein
scharfes Bild zu vermitteln. Dies gilt für normale Vergrößerungen. Bei
Ausschnittsvergrößerungen können höhere Anforderungen gelten.

Leica meint, eh alles wurst, solange nicht mindestens 18 solche Kurven
pro Objektiv veröffentlicht werden.

Als Referenzwert publiziert FoMag die Kurven "eines bekannten
Normalobjektivs deutscher Fertigung 1:2/50 mm mit der Seriennummer
2320472 für eine Spitzenreflex 24*36 mm mit Schlitzverschluß." "Die
ebenfalls mitgetestete Version gleichen Namens für die
Entfernungsmesserkamera (Seriennummer 2295792) des gleichen Herstellers
zeigt eine ähnliche Charakteristik. Lediglich bei offener Blende setzt
die Kurve für Mitte und Rand etwas höher an. Die Fächerung ist in diesem
Bereich nicht so eng wie in der obigen Kurve."

M2: 48% bei 12 lpmm 10% bei ca 65 lpmm
R2: 54% bei 12 lpmm 16% bei ca 84 lpmm
(die R2-Kurver verläuft so flach, daß die 10% nicht geschnitten werden,
bevor das MTF-Meter bei ca 84 lpmm sein Auflösungslimit erreicht.)
M4: 73% bei 12 lpmm 10% bei ca 68 lpmm
R4: 74% bei 12 lpmm 10% bei ca 68 lpmm

FoMag weist die Leser noch auf die Kurven des früher (2/70) getesteten
Jena-Pancolar 1,8/50 hin, das teilweise geringfügist schlechter,
teilweise aber auch erheblichst besser abschneidet als das teure
West-Produkt.
Ein Nikkor H-Auto 2/50 wirft in Heft 11/70 seine Kurven demütig vor den
beiden Deutschen in den Staub ;-)




Hier Auszüge aus dem legendären und namengebenden Test von Walter E.
Schön in der *CoFo ?/*1980*:

Im Test waren das Beroflex 8/500, Leitz Telyt-R 6,8/560, Noflexar 8/600,
Pentax SMC 4,5/500. Und etliche Spiegler jeder Art.

BU zu Testfoto: Das Beroflex-Objektiv ist die zweite große Überraschung
in diesem Test. Die Schärfe ist gut bis sehr gut, wenngleich bei offener
Blende 8 nicht ganz der Kontrast des Minolta-Spiegellinsenobjektivs in
der Bildmitte erreicht wird. Aber bedenkt man den Preis von nur etwa 200
Mark, so ist das eine großartige Leistung, fast schon eine
Kaufaufforderung."

Die Überstrahlungen waren allerdings stärker als bei den Spiegellinsern.

"Die schwächste Verzeichnung hatten - nicht nur in dieser zweiten
Gruppe - die vier Linsenobjektive. Beim Beroflex und beim
Novoflex-Objektiv liegt die kissenförmige Durchbiegung gerader Linien am
Bildrand sogar an der Grenze zur Erkennbarkeit."

Auflösung: 1. Zeiss Spiegel, 2. Leitz Linse, 3. Pentax Linse, "an
vierter Stelle folgen das Minolta Spiegellinsenobjektiv und die
Linsenobjektive von Beroflex und Novoflex. Im Bereich um die Bildmitte
zeigt unter diesen das Novoflex-Objektiv die beste Leistung, vor allem
beim Kontrast. Es ist auch, wie das Leitz-Objektiv, außerordentlich
streulichtunempfindlich. In den Ecken läßt die Leistung aber merklich
nach. Das Minolta und das Beroflex-Objektiv zeigen eine gute und im
gesamten Bildfeld recht gleichmäßige Schärfe. (...) Überraschend aber
war für mich dieses hohe Niveau beim 200 Mark billigen Beroflex-Modell.
Übrigens sind das Minolta und das Beroflex knapp hinter dem Nikon-
Spiegellinsenobjektiv einzustufen, das im ersten Teil des Tests hinter
dem Canon Spiegellinser auf den zweiten Platz kam."

"Bei den vier Linsenobjektiven treten kaum Reflexe auf. Solange die
blendende Lichtquelle innerhalb des Bildfeldes liegt ermittelte ich für
das Pentax die deutlichsten, gleichwohl im Vergleich zu allen
Spiegellinsern noch unbedeutenden Reflexe. Eine kritische Situation
tritt auch bei allen Linsenobjektiven ein, wenn das Bild der Lichtquelle
knapp außerhalb des Bildfeldes auf Tubusteile fällt. Derartige Reflexe
sind bei allen Linsenobjektiven zu sehen, am stärksten beim
Beroflex-Modell. Dort ist ein schmaler, aber etwas glänzender Ring
zwíschen den beiden rückwärtigen Linsen für den Reflex
hauptverantwortlich."

"Einen kaum merklichen Blauton hat das Beroflex-Objektiv."

Und jetzt kommts:
"Das Beroflex-Objektiv zeichnet sich durch ein
Preis-Leistungs-Verhältnis aus, das kein anderes Objektiv des Tests auch
nur annähernd erreicht. Es ist im Verglei zu den Spiegellinsern zwar
eine "lange Tüte", aber im Hinblick auf seine Bildqualität und unter
Berücksichtigung des Billigpreises verdiente es eher die Bezeichnung
"Wundertüte".

Irgendwann in dieser Drehe hat auch Modern Photography ein Cambron 8/500
(Hausmarke von Cambridge Camera Exchange) getestet. CCE wirbt damit bis
heute, obwohl die damals getestete Version schon bald 20 Jahre nicht
mehr gefertigt wird.

Getestet wurde auf niedrig empfindlichem SW-Film, IIRC Panatomic-X,
beleuchtet mit 25 Watt-Birnen, belichtet nach der Offenblitz-Methode:
Verschluß auf, Pappe vor, Pappe weg, Pappe vor. Entwicklung nach
Vorschrift, Beurteilung nach Negativ durch 20 bis 30 fache Lupe. USAF
1951-Testtafel.
Auflösungsvermögen: Angaben jeweils für Mitte/Rand
8 52/45
11 54/47
16 58/48
22 52/40
Resultat: "Eight Excellents out of a possible eight"



FoMag 10/85
Barnim A.Schulze wandelt auf WES' Spuren und testet 500er, darunter drei
baugleiche Linsenteles 8/500 der Bauart 4/4 67/330/10/610g von Beroflex,
Hanimex und Danubia. Preis damals ca. 200 Mark.

"Gute, stabile Fassung" bescheinigt BAS übereinstimmend, außerdem bei
Offenblende eine geringe Vignettierung, eine leicht warme Farbwiedergabe
und eine kaum merkliche kissenförmige Verzeichnung.
Abbildungsleistung Beroflex:
Schärfe und Brillanz ganz hervorragend, es erfüllt auch hohe Ansprüche.

Abbildungsleistung Danubia:
Bei offener Blende und guter Schärfe ist die Brillanz, besonders in der
Bildmitte, etwas gering. Auch hier ist der Fehler bei bei Abblenden auf
11 bis 16 vollständig behoben. Landschaften und Aufnahmen auf größere
Entfernung werden (bei Offenblende) weich bis flau wiedergegeben.
Aufgrund von Fertigungstoleranzen können die hier getesteten (...)
erheblich voneinander abweichen.

Abbildungsleistung Hanimex:
Bei offener Blende ist die Schärfe gut bis sehr gut. Die Brillanz ist,
besonders in der Bildmitte, etwas gering. (...) Bei 11 ist es scharf und
brillant, bei Blende 16 noch besser.

Im Begleittext widerspricht BAS der Tabelle was die Baulänge angeht
(Text 36 cm, Tabelle 33 cm.) Er schreibt, daß er Fertigungstoleranzen
für die wahrscheinlichere Erklärung der Abweichungen hält und nicht
strengere Vorgaben von Beroflex, begründet diese Annahme jedoch nicht.

Abbildungsleistung Noflexar 5,6/400:
Geringfügig besser als Hanimex 8/500, dabei jedoch immer eine Blende
Vorsprung. Also bei 11 schon etwas besser als das Hanimex bei 16. Das
Beroflex ist bei 8 deutlich schärfer als das Novoflex bei 5,6, dito
Kontrast, bei 11/16 ähnliche Schärfe, aber Novoflex etwas besser im
Kontrast

FoMag 1/2001
Teleobjektive. Dem Danubia 8/500 wird ein eigener Kasten zugebilligt mit
der Überschrift "So gut ist billig". Das Super-Danubia 8/500 Spiegeltele
wird mit den Worten "Optisch inakzeptabel, mechanisch ordentlich"
bewertet. "Mäßige Schärfe und extrem schlechte Brillanz" lauten die
Vorwürfe der Anklage. Wenig besser das Dörr/Soligor 5,6/500 Spiegeltele:
"Für Fotografie nur bedingt geeignet".

"Den absoluten Preis-Leistungshammer in diesem Test stellt Danubia mit
dem Linsentele 8/500 vor. (...) Besticht im Labor mit einer recht
ansprechenden Schärfe und Brillanz (etwa 320 Mark)." (...) "Selbst bei
statischen Motiven wie Kirchturmuhrem fokussiert man (vor allem als
Brillenträger) um den Schärfepunkt mehrmals vor und zurück, bis man sich
nach dem Pronzip Hoffnung für einen Schärfepunkt entscheidet.
Hauptsächlich gilt das für das lange Danubia-Objektiv. Sein Fokusring
sitzt sehr weit vorne, und mit einer halben Umdrehung ist der gesamte
Schärfebereich durchfokussiert - da entscheidet ein Millimeter über
viele Meter am entfernten Motiv. Am Leuchttisch versöhnt die lange Tte,
ein konventioneller Vierlinser, mit überraschend hochwertiger
Bildqualität ohne Vignettierung bis in die Ecken.

"Normal gängiger Stativring".

"Abblenden verbessert die Werte nur in der Bildmitte."

"Hohes Streulichverhalten"

"Farbstich: Fast neutral."

"Bewertung: Gute Otik, gute Mechanik - ein absolutes Schnäppchen."

Auf der nach oben offenen Dichter-Skala gibt das 8,4 für die Optik und
8,8 für die Mechanik. Die Stativringe sind wohl keinem der Tester
aufgefallen. FoMag beklagt noch eine "r-stop-Fehler von einer Blende bei
Blende 8", was soviel heißt wie die Fassung vignettiert. Ein
Transmissionsproblem müßte sich durch alle Blendenöffnungen ziehen. Ist
offenbar sonst niemandem aufgefallen, auch mir nicht, und ich habe sechs
solche 67mm/500er getestet.

Bei Dörr ist die UVP derzeit 139 Euro, bei Cambridge kostet es 99 USD,
was ungefähr der Hälfte entspricht. CCE bietet eine MC-Version für 30
USD-Aufpreis.
Olaf Ulrich
2004-02-11 10:21:43 UTC
Permalink
Wundertüte im Profitest [...]
Das ist alles sehr interessant, wenn auch so in reiner Textform
etwas unübersichtlich. Werden wir die Ergebnisse deiner
Recherchen einmal auf einer schönen Webpage präsentiert
bekommen? Ein solches Spezialthema wie dieses schreit doch
geradezu danach, eine eigene Website gewidmet zu bekommen.

Woher kommt eigentlich dein Interesse an diesen 500ern?
Und wie steht's mit deinen eigenen Testergebnissen? Nach
meiner Erfahrung sind anderer Leute Testergebnisse (fast)
immer mit Vorsicht zu genießen. Manchmal kann man sie
exakt nachvollziehen, und manchmal kommt man selber zu
völlig anderen -- besseren oder schlechteren -- Resultaten.
Bewährt sich die Wundertüte bzw. wenigstens eine Version
davon in deiner persönlichen fotografischen Praxis?

Olaf
Ralf C. Kohlrausch
2004-02-11 12:16:26 UTC
Permalink
Post by Olaf Ulrich
Wundertüte im Profitest [...]
Das ist alles sehr interessant, wenn auch so in reiner Textform
etwas unübersichtlich. Werden wir die Ergebnisse deiner
Recherchen einmal auf einer schönen Webpage präsentiert
bekommen? Ein solches Spezialthema wie dieses schreit doch
geradezu danach, eine eigene Website gewidmet zu bekommen.
Ist das als freiwillige Meldung zu verstehen? Bisher lebe ich eigentlich
nach dem Motto: Meine Homepage heißt google.
Post by Olaf Ulrich
Woher kommt eigentlich dein Interesse an diesen 500ern?
Das frage ich mich inzwischen auch manchmal ;-)
Sie waren halt da, so lange ich bewußt fotografiere. Sie haben diesen
Nymbus "Wundertüte". Und je mehr man sich dann mit den Tests
beschäftigt, desto mehr Fragen tauchen auf. Bei _den_ Abweichungen in
der Fertigung, _den_ Abweichungen bei den Messungen, bei _den_
Schärfeunterschieden in der Praxis, wenn man nur ein bißchen daneben
fokussiert (50 Prozent Verlust sind da gar nix) fragt man sich
irgendwann, was soll das. Die Tüte ist halt billig, zahlreich vorhanden
und gut dokumentiert. Da läßt sich dann die ganze Testerei mal schön
hinterfragen. Außerdem übt man sich so im präzisen Arbeiten. Nicht zu
vergessen - Cherrypicking. Das beste 500er bleibt hier. Man kommt ja
schon ein bißchen ins Grübeln, wenn man mal schön vorgerechnet bekommt,
was bei einfachen Teles mit langer Brennweite nicht mehr geht, und dann
ein 500er APO mit Sondergläsern hat, das Farbsäume zeigt und eine
(original) Wundertüte, die keine zeigt. Naja, bei 400 Prozent in der
Bildbearbeitung kann ich mit dem Pipettenwerkzeug/Präzisionsspitze dann
doch minimal was nachweisen ;-) Woher kommen _solche_ Unterschiede?
Warum kostet das Objektiv in den USA halb soviel wie hier? Was kostet es
dann eigentlich in der Fertigung? Und wenn eine Wundertüte selbst
kritischen Köpfen hier genügt - wären dann vielleicht ähnlich gute
Objektive anderer Brennweiten auch gut genug?
Post by Olaf Ulrich
Und wie steht's mit deinen eigenen Testergebnissen? Nach
meiner Erfahrung sind anderer Leute Testergebnisse (fast)
immer mit Vorsicht zu genießen.
Das ist nur eine Frage des Standpunktes: Für mich bin ich ja kein
anderer Leut, für Dich schon ;-)

(...)
Post by Olaf Ulrich
Bewährt sich die Wundertüte bzw. wenigstens eine Version
davon in deiner persönlichen fotografischen Praxis?
Ja sicher ;-) Da wo ich mit 500ern spiele ist bestimmt nicht die
einfache Konstruktion der Wundertüte ein limitierender Faktor ;-)
Allerdings bin ich mit einer Originaltüte auch schon richtig
gescheitert. Nahaufnahmen von Möwen im Flug an der Küste - das hat nicht
geklappt.

Gruß
Ralf C.
Post by Olaf Ulrich
Olaf
Dieter Lefeling
2004-02-11 14:23:57 UTC
Permalink
Post by Ralf C. Kohlrausch
FoMag 5/70 (nur zum Vergleich)
Eine Gegenüberstellung des Canon-300-mm-Objektivs mit Fluoritgliedern
mit dem alten 300-mm-Objektiv in Popular Photography durch Norman Goldberg
Zitiert wird ein Vergleich des 1969 erschienenen Canon FL-F 5,6/300 mit
dem alten R 4/300 mm.
Post by Ralf C. Kohlrausch
Das alte Objektiv enthält nur
Glasglieder, ist mit aufgesetzter Sonnenblende 32 cm lang (der Verfasser
nennt es schlicht Haubitze) und wiegt 2600 Gramm.
Man muss dazu wissen, dass das 4/300 eine recht voluminoese Konstruktion
war, die man sonst nur bei den noch laengerbrennweitigen Objektiven aus
der gleichen Serie fand: kein Tele, sondern "lange Brennweite" und keine
Einstellfassung, sondern ein Fokussierbalgen. Und eben Lichtstaerke 4.
Das Objektiv ging kurz danach zusammen mit den anderen R-Typen aus dem
Programm. Das naechste Canon 4/300 erschien dann 1978 - als FD mit IF
und Sonderglaesern, und natuerlich in bekannt kompakter Bauweise.
Post by Ralf C. Kohlrausch
Das wichtigste aber ist die erhebliche Verbesserung der optischen
Qualität. Tests auf der optischen Bank haben gezeigt, daß durch die
Verwendung von Fluoritgliedern eine weit bessere Korrektur der
chromatischen Aberration erzielt werden konnte.
Wir lesen vom Anfang einer Legende. <8)
Post by Ralf C. Kohlrausch
Als Nachteil ist die Tatsache anzusehen, daß das neue Objektiv eine um
eine Blende kleinere Ausgangslichtstärke aufzuweisen hat. (...)
Nun ja - als naechtes Objektiv dieser Reihe folgte das FL-F 2,8/300 SSC,
das nochmal einen draufsetzte und seinerseits doppelt so lichtstark wie
das lichtstaerkere R-Objektiv war. <8)
Post by Ralf C. Kohlrausch
FoMag 5/70
MTF-Test von acht Linsenteles mit 400 mm Brennweite.
Was mich dabei wundert, ist das ausgesprochen schlechte Abschneiden des
Ennalyt, das hier vor einiger Zeit als besonders gut bezeichnet wurde.

Wo wir gerade bei FM 5/70 sind:

Im selben Heft findet sich ein sehr interessanter Basteltip fuer einen
richtig (tm) wirkungsvollen Televorsatz fuer Blitzgeraete: da liest man
"50 m, Blende 4, 17 DIN" oder Leitzahl > 300 bei 100 ASA. Fuer Farbfilm
18 DIN wird mit einem Braun F280 eine Leitzahl 150 genannt, also echte,
testaufnahmengepruefte 220 fuer 100 ASA. 8-) Das alles mit Hilfe einer
fuer sechsMarkfuenfzig gekauften Fresnelllinse. Abbildung zeigt einen
abenteuerlichen Aufbau mit einem langen Teleobjektiv.
Post by Ralf C. Kohlrausch
Als Referenzwert publiziert FoMag die Kurven "eines bekannten
Normalobjektivs deutscher Fertigung 1:2/50 mm mit der Seriennummer
2320472 für eine Spitzenreflex 24*36 mm mit Schlitzverschluß."
Aehm... ja. <8)
Post by Ralf C. Kohlrausch
FoMag weist die Leser noch auf die Kurven des früher (2/70) getesteten
Jena-Pancolar 1,8/50 hin, das teilweise geringfügist schlechter,
teilweise aber auch erheblichst besser abschneidet als das teure
West-Produkt.
Ein Nikkor H-Auto 2/50 wirft in Heft 11/70 seine Kurven demütig vor den
beiden Deutschen in den Staub ;-)
Dezember 1973: Treffen bei Rodenstock, Muenchen. Buchautor G. Richter
hat zwei Objektive dabei, die auf der hauseigenen, ausfuehrlich vorge-
stellten MTF-Anlage gemessen werden (Interview Dr. Kuttner). Es sind das
oben erwaehnte "Standardobjektiv 2/50 westdeutscher Provenienz" und das
Canon FD 1,4/50. Zweck der Uebung: dem konservativen deutschen Publikum
belegen, dass lichtstarke Standardobjektive nicht zwangslaeufig schlecht
sind. Das Ergebnis faellt dann eine Ecke deutlicher aus: Trotz doppelter
Lichtstaerke ist der Fall klar, das FD laesst das in FoMag so Spitze
getestete 2/50 noch einmal hinter sich. Messprotokolle liegen bei
Rodenstock bis heute vor.
Post by Ralf C. Kohlrausch
Hier Auszüge aus dem legendären und namengebenden Test von Walter E.
Mit "?" = "5". Es war im schoenen Monat Mai. In der Woche, als diese
Ausgabe erschien, habe ich damals die A-1 gekauft. 8-)

Dieter
Helmut Faugel
2004-02-11 14:49:28 UTC
Permalink
Post by Dieter Lefeling
Post by Ralf C. Kohlrausch
FoMag 5/70 (nur zum Vergleich)
Eine Gegenüberstellung des Canon-300-mm-Objektivs mit Fluoritgliedern
mit dem alten 300-mm-Objektiv in Popular Photography durch Norman Goldberg
Zitiert wird ein Vergleich des 1969 erschienenen Canon FL-F 5,6/300 mit
dem alten R 4/300 mm.
Danke fuer den Hinweis, das mit dem FL-F war mir klar,
das es gegen das R 4/300 antretten musste hingegen nicht.

Wie stand denn das FL-F 5,6/300 preismaessig da, und was kosteten
die Nachfolger FL-F 5,6/500 und das FD 2,8/300 FLuorite S.S.C.?
Post by Dieter Lefeling
Post by Ralf C. Kohlrausch
Das wichtigste aber ist die erhebliche Verbesserung der optischen
Qualität. Tests auf der optischen Bank haben gezeigt, daß durch die
Verwendung von Fluoritgliedern eine weit bessere Korrektur der
chromatischen Aberration erzielt werden konnte.
Wir lesen vom Anfang einer Legende. <8)
Ja, ja ...
Post by Dieter Lefeling
Im selben Heft findet sich ein sehr interessanter Basteltip fuer einen
richtig (tm) wirkungsvollen Televorsatz fuer Blitzgeraete: da liest man
"50 m, Blende 4, 17 DIN" oder Leitzahl > 300 bei 100 ASA. Fuer Farbfilm
18 DIN wird mit einem Braun F280 eine Leitzahl 150 genannt, also echte,
testaufnahmengepruefte 220 fuer 100 ASA. 8-) Das alles mit Hilfe einer
fuer sechsMarkfuenfzig gekauften Fresnelllinse. Abbildung zeigt einen
abenteuerlichen Aufbau mit einem langen Teleobjektiv.
Fuer Bastelinteressierte: http://www.astromedia.de/ da gibts
Fresnellinsen fuer kleines Geld.
Post by Dieter Lefeling
Dezember 1973: Treffen bei Rodenstock, Muenchen. Buchautor G. Richter
hat zwei Objektive dabei, die auf der hauseigenen, ausfuehrlich vorge-
stellten MTF-Anlage gemessen werden (Interview Dr. Kuttner). Es sind das
oben erwaehnte "Standardobjektiv 2/50 westdeutscher Provenienz" und das
Canon FD 1,4/50. Zweck der Uebung: dem konservativen deutschen Publikum
belegen, dass lichtstarke Standardobjektive nicht zwangslaeufig schlecht
sind. Das Ergebnis faellt dann eine Ecke deutlicher aus: Trotz doppelter
Lichtstaerke ist der Fall klar, das FD laesst das in FoMag so Spitze
getestete 2/50 noch einmal hinter sich. Messprotokolle liegen bei
Rodenstock bis heute vor.
Ja, hat uns Kollege Selzer schon mal gezeigt:

Eine MTF von 0,1 bei 110 lp/mm bei f/5,6 beim FD 1,4/50 in Bildmitte ...
--
Helmut Faugel
Dieter Lefeling
2004-02-11 20:38:25 UTC
Permalink
Post by Helmut Faugel
Wie stand denn das FL-F 5,6/300 preismaessig da, und was kosteten
die Nachfolger FL-F 5,6/500 und das FD 2,8/300 FLuorite S.S.C.?
Das FL-F 5,6/500 ist natuerlich nicht der Nachfolger des FL-F 5,6/300,
sondern wurde parallel zu diesem angeboten. Alle drei Objektive (mit dem
2,8/300 noch in FL) finden sich im bereits 1974 im Sonderdruck "Eine
neue Leistungsklasse - Asphaerische und Fluorit-Objektive von Canon".
Kurz danach erschien das 2,8er dann als FD-F 2,8/300 SSC Fluorite. Noch
1978 gab es im Objektivkatalog eine eigene Seite fuer diese drei Optiken
mit Fluoritelementen.

Zu den Preisen: das FD-F 2,8/300 kostete 1978/79 etwa 4500 DM. Zu den
beiden anderen Objektiven sind Preisangaben schwer zu finden. Ich kann
gelegentlich mal im Archiv (tm) kramen und sehen, was ich finde. Wird
aber noch ein bisschen brauchen. An dieser Stelle daher auch an Roman R.
und seine Minox-Anfrage die Bitte um etwas Geduld.
Post by Helmut Faugel
Fuer Bastelinteressierte: http://www.astromedia.de/ da gibts
Fresnellinsen fuer kleines Geld.
Die in FM verwendete hatte eine Brennweite von 29 cm, und so wurde das
Blitzgeraet denn in diesem Abstand zur Linse montiert, so dass sich der
Reflektor im Unendlichen abbildete. Auf dem Beispielfoto findet man denn
auch eine entfernte Hausfassade mit hellem Lichtfleck, hochkant stehend
und rechteckig, wie der Blitzreflektor.
Post by Helmut Faugel
Eine MTF von 0,1 bei 110 lp/mm bei f/5,6 beim FD 1,4/50 in Bildmitte ...
Hm? 10 Prozent? "Da wissense mehr als isch" (tm). <8)

Ich habe gerade nochmal in die Kurven gesehen: bei 110 lp/mm sind es
fuer das FD ganz im Gegentum satte 20%. Das "andere Objektiv" lag c.p.
gerade mal um die 5%, sowohl bei Blende 2 wie 5,6. Alles in Bildmitte.

Die MTF fuer die hier schon einmal angesprochenen 40 lp/mm fuer Blende 2
lag bei beiden Objektiven bei gut 50%. Abblendung auf 5,6 brachte fuer
das "andere Objektiv" in der Bildmitte keine Verbesserung, das FD ging
dagegen auf 65%.

Dafuer holt die "L-Optik" ausserhalb der Mitte und zum Rand hin auf und
erreicht dort schliesslich die Werte des FD.

Dieter
--
Suche: Canon Standard-Prismensucher FN (nicht AE-FN) fuer new F-1.
Gebrauchsspuren kein Problem, solange Optik sauber und Mechanik 100% ok.
Helmut Faugel
2004-02-12 07:51:21 UTC
Permalink
Post by Dieter Lefeling
Post by Helmut Faugel
Wie stand denn das FL-F 5,6/300 preismaessig da, und was kosteten
die Nachfolger FL-F 5,6/500 und das FD 2,8/300 FLuorite S.S.C.?
Das FL-F 5,6/500 ist natuerlich nicht der Nachfolger des FL-F 5,6/300,
sondern wurde parallel zu diesem angeboten. Alle drei Objektive (mit dem
2,8/300 noch in FL) finden sich im bereits 1974 im Sonderdruck "Eine
neue Leistungsklasse - Asphaerische und Fluorit-Objektive von Canon".
Kurz danach erschien das 2,8er dann als FD-F 2,8/300 SSC Fluorite. Noch
1978 gab es im Objektivkatalog eine eigene Seite fuer diese drei Optiken
mit Fluoritelementen.
Sehen will!
Post by Dieter Lefeling
Zu den Preisen: das FD-F 2,8/300 kostete 1978/79 etwa 4500 DM.
Das waeren inflationsbereinigt? 6000 Euro?
Post by Dieter Lefeling
Zu den
beiden anderen Objektiven sind Preisangaben schwer zu finden.
Steht da auch kein Preis in dem zitierten Test?
Post by Dieter Lefeling
Ich kann
gelegentlich mal im Archiv (tm) kramen und sehen, was ich finde.
Danke.
Post by Dieter Lefeling
Post by Helmut Faugel
Fuer Bastelinteressierte: http://www.astromedia.de/ da gibts
Fresnellinsen fuer kleines Geld.
Die in FM verwendete hatte eine Brennweite von 29 cm, und so wurde das
Blitzgeraet denn in diesem Abstand zur Linse montiert, so dass sich der
Reflektor im Unendlichen abbildete. Auf dem Beispielfoto findet man denn
auch eine entfernte Hausfassade mit hellem Lichtfleck, hochkant stehend
und rechteckig, wie der Blitzreflektor.
Das hoert sich so an als ob da eine Visiereinrichtung
auf den Blitz gehoert.
Post by Dieter Lefeling
Post by Helmut Faugel
Eine MTF von 0,1 bei 110 lp/mm bei f/5,6 beim FD 1,4/50 in Bildmitte ...
Hm? 10 Prozent? "Da wissense mehr als isch" (tm). <8)
Oder auch nicht mehr, war schliesslich im Biergarten ;-)
Post by Dieter Lefeling
Ich habe gerade nochmal in die Kurven gesehen: bei 110 lp/mm sind es
fuer das FD ganz im Gegentum satte 20%. Das "andere Objektiv" lag c.p.
gerade mal um die 5%, sowohl bei Blende 2 wie 5,6. Alles in Bildmitte.
Womit die um 1970 festgelegten Anforderungen an Canon Normalobjektive
erfuellt werden: Aufloesung mindestens 100 L/mm abgeblendet in Bild-
mitte.
Post by Dieter Lefeling
Die MTF fuer die hier schon einmal angesprochenen 40 lp/mm fuer Blende 2
lag bei beiden Objektiven bei gut 50%. Abblendung auf 5,6 brachte fuer
das "andere Objektiv" in der Bildmitte keine Verbesserung, das FD ging
dagegen auf 65%.
He, he!
--
Helmut Faugel
Dieter Lefeling
2004-02-12 19:13:28 UTC
Permalink
Post by Helmut Faugel
"Eine neue Leistungsklasse - Asphaerische und Fluorit-Objektive von Canon".
...
1978 gab es im Objektivkatalog eine eigene Seite fuer diese drei Optiken
mit Fluoritelementen.
Sehen will!
Makucken, ob ich da was scannen kann. Kann aber ein bisschen dauern, bis
ich wieder Scannerzugriff habe. <8)

Die Erwaehnung im Objektivkatalog 1979, den man recht sicher auf den
Sommer datieren kann, war die letzte fuer diese beiden Objektive. Denn
direkt danach kamen zwei Nachfolger in FD. Noch zur Photokina das FD
4/300 SSC L (Canons erstes UD-Objektiv) und kurz danach das 4,5/500 L
(Fluorit + UD). Waere interessant, alt und neu einmal im Vergleich zu
sehen.
Post by Helmut Faugel
Zu den Preisen: das FD-F 2,8/300 kostete 1978/79 etwa 4500 DM.
Das waeren inflationsbereinigt? 6000 Euro?
In welche Einheit sollen wir's umrechnen? Pfund Butter ?-)
Post by Helmut Faugel
Zu den beiden anderen Objektiven sind Preisangaben schwer zu finden.
Steht da auch kein Preis in dem zitierten Test?
Nein. Nur "200 DM Preisunterschied".
Post by Helmut Faugel
Ich kann gelegentlich mal im Archiv (tm) kramen und sehen, was ich finde.
Danke.
Wird aber moeglichweise bis Maerz dauern.
Post by Helmut Faugel
Die MTF fuer die hier schon einmal angesprochenen 40 lp/mm fuer Blende 2
lag bei beiden Objektiven bei gut 50%. Abblendung auf 5,6 brachte fuer
das "andere Objektiv" in der Bildmitte keine Verbesserung, das FD ging
dagegen auf 65%.
He, he!
Was muss ich jetzt sagen ?-) Und das mit einer Optik aus den Sechzigern:
das FD 1,4/50 SSC basiert auf dem FL 1,4/50 II.

Dieter
--
Suche: Canon Standard-Prismensucher FN (nicht AE-FN) fuer new F-1.
Gebrauchsspuren kein Problem, solange Optik sauber und Mechanik 100% ok.
Helmut Faugel
2004-02-12 19:30:08 UTC
Permalink
Post by Dieter Lefeling
Post by Helmut Faugel
"Eine neue Leistungsklasse - Asphaerische und Fluorit-Objektive von Canon".
...
1978 gab es im Objektivkatalog eine eigene Seite fuer diese drei Optiken
mit Fluoritelementen.
Sehen will!
Makucken, ob ich da was scannen kann. Kann aber ein bisschen dauern, bis
ich wieder Scannerzugriff habe. <8)
Scanner? Das sind ja ganz neue Sitten! ;-)
Post by Dieter Lefeling
Die Erwaehnung im Objektivkatalog 1979, den man recht sicher auf den
Sommer datieren kann, war die letzte fuer diese beiden Objektive. Denn
direkt danach kamen zwei Nachfolger in FD. Noch zur Photokina das FD
4/300 SSC L (Canons erstes UD-Objektiv) und kurz danach das 4,5/500 L
(Fluorit + UD). Waere interessant, alt und neu einmal im Vergleich zu
sehen.
<quengel>
Wenn du schon das Archiv[tm] bemuehst: Stimmt es das dass
chromberingte FD 4,5/500L eine Nahgrenze von 4 m hatte,
waehrend das nFD 4,5/500L und das EF 4,5/500L USM 5 m
haben?
<quengel>
Post by Dieter Lefeling
Post by Helmut Faugel
Zu den Preisen: das FD-F 2,8/300 kostete 1978/79 etwa 4500 DM.
Das waeren inflationsbereinigt? 6000 Euro?
In welche Einheit sollen wir's umrechnen?
Preis in DM * Inflationsrate von 1978 - 2003 / 1,95583
Post by Dieter Lefeling
Pfund Butter ?-)
In Wollknaeul, weil auch heute noch eine
Omma lang fuer stricken muss ;-)
Post by Dieter Lefeling
Post by Helmut Faugel
Zu den beiden anderen Objektiven sind Preisangaben schwer zu finden.
Steht da auch kein Preis in dem zitierten Test?
Nein. Nur "200 DM Preisunterschied".
Alles ist relativ ...
--
Helmut Faugel
Dieter Lefeling
2004-02-12 22:20:36 UTC
Permalink
Post by Helmut Faugel
Scanner? Das sind ja ganz neue Sitten! ;-)
Ja, aber nicht meine. <8)
Ich scanne natuerlich extern.
Post by Helmut Faugel
<quengel>
Wenn du schon das Archiv[tm] bemuehst: Stimmt es das dass
chromberingte FD 4,5/500L eine Nahgrenze von 4 m hatte,
waehrend das nFD 4,5/500L und das EF 4,5/500L USM 5 m
haben?
<quengel>
<griffindenstapel>

FD 4,5/500 L (1979, Chromring, erstmals ohne "S.S.C."): Nahgrenze 4 m.

nFD 4,5/500 L (1980, Version ohne Chromring): Nahgrenze 4 m.
Hier (ausfuehrlichere Tabelle) ebenfalls angegeben: max. Masstab 0,14x.

</griffindenstapel>
Post by Helmut Faugel
Post by Dieter Lefeling
In welche Einheit sollen wir's umrechnen?
Preis in DM * Inflationsrate von 1978 - 2003 / 1,95583
Mein letztes Zahlen+Daten-Taschenbuch vom Statistischen Bundesamt ist
von 1986 oder so. <8)

Dieter
--
Suche: Canon Standard-Prismensucher FN (nicht AE-FN) fuer new F-1.
Gebrauchsspuren kein Problem, solange Optik sauber und Mechanik 100% ok.
Helmut Faugel
2004-02-13 07:51:57 UTC
Permalink
Post by Dieter Lefeling
Post by Helmut Faugel
<quengel>
Wenn du schon das Archiv[tm] bemuehst: Stimmt es das dass
chromberingte FD 4,5/500L eine Nahgrenze von 4 m hatte,
waehrend das nFD 4,5/500L und das EF 4,5/500L USM 5 m
haben?
<quengel>
<griffindenstapel>
FD 4,5/500 L (1979, Chromring, erstmals ohne "S.S.C."): Nahgrenze 4 m.
nFD 4,5/500 L (1980, Version ohne Chromring): Nahgrenze 4 m.
Hier (ausfuehrlichere Tabelle) ebenfalls angegeben: max. Masstab 0,14x.
</griffindenstapel>
Und wer sagt es nun dem Canon Camera Museum das es beim nFD
nicht stimmt?
Post by Dieter Lefeling
Post by Helmut Faugel
Post by Dieter Lefeling
In welche Einheit sollen wir's umrechnen?
Preis in DM * Inflationsrate von 1978 - 2003 / 1,95583
Mein letztes Zahlen+Daten-Taschenbuch vom Statistischen Bundesamt ist
von 1986 oder so. <8)
Ich bin ja sowas von enttaeuscht ...
--
Helmut Faugel
Dieter Lefeling
2004-02-13 19:39:20 UTC
Permalink
Post by Helmut Faugel
Und wer sagt es nun dem Canon Camera Museum das es beim nFD
nicht stimmt?
Immer der, der fragt. <8)

Allerdings ist schon mal der korrekte Abbildungsmasstab 0,14 angegeben,
auch bei der 5 m Entfernungsangabe. Mit einem IF-500er ist natuerlich
Masstab 1:7 auf 5 m nicht drin. Scheint nur ein "Druckfehler" zu sein.
Post by Helmut Faugel
Post by Dieter Lefeling
Mein letztes Zahlen+Daten-Taschenbuch vom Statistischen Bundesamt ist
von 1986 oder so. <8)
Ich bin ja sowas von enttaeuscht ...
Gab's halt immer umsonst bei der Fachschaft. 8-) Dafuer gibt es heute
destatis.de - mit der kompletten Zeitreihe von 1948 bis dato. Nimmt man
den Preisindex fuer die Lebenshaltung, kann man von 1978 bis heute rund
75% drauflegen. Das FD-F 2,8/300 wuerde demnach heute bei gut 4000 Euro
liegen.

BTW... ich habe inzwischen einen Anhaltspunkt zum Preis der FL-F-Optiken
gefunden. In diesem Zeitraum (70er Jahre) kommt man in Sachen DM-Preis
schon in die richtige Richtung, wenn man den angegebenen Yen-Preis durch
100 teilt und ggf. noch etwas aufrundet. Damit ergibt sich fuer das alte
R 4/300 knapp 800 DM, fuer das FL-F 5,6/300 rund 1000-1100 DM und fuer
das FL-F 5,6/500 rund 2000 DM. Das passt auch in etwa zu der Angabe im
FM-Artikel mit den genannten 200 DM Differenz zwischen R und FL-F 300er.
Jedenfalls Stand 1970. Ende der Siebziger duerfte der Preis etwas hoeher
gelegen haben.

Dieter
--
Suche: Canon Standard-Prismensucher FN (nicht AE-FN) fuer new F-1.
Gebrauchsspuren kein Problem, solange Optik sauber und Mechanik 100% ok.
Helmut Faugel
2004-02-16 13:05:57 UTC
Permalink
Post by Dieter Lefeling
Post by Helmut Faugel
Und wer sagt es nun dem Canon Camera Museum das es beim nFD
nicht stimmt?
Immer der, der fragt. <8)
Ach?
Post by Dieter Lefeling
Post by Helmut Faugel
Post by Dieter Lefeling
Mein letztes Zahlen+Daten-Taschenbuch vom Statistischen Bundesamt ist
von 1986 oder so. <8)
Ich bin ja sowas von enttaeuscht ...
Gab's halt immer umsonst bei der Fachschaft. 8-) Dafuer gibt es heute
destatis.de - mit der kompletten Zeitreihe von 1948 bis dato. Nimmt man
den Preisindex fuer die Lebenshaltung, kann man von 1978 bis heute rund
75% drauflegen.
Nur 75%? Das wundert mich doch ein wenig, sind
schliesslich 25 Jahre, und um 1980 gab es eine
kraefige Inflation.
Post by Dieter Lefeling
Das FD-F 2,8/300 wuerde demnach heute bei gut 4000 Euro
liegen.
Frueher[tm] war eben doch alles besser ;-)
Post by Dieter Lefeling
BTW... ich habe inzwischen einen Anhaltspunkt zum Preis der FL-F-Optiken
gefunden. In diesem Zeitraum (70er Jahre) kommt man in Sachen DM-Preis
schon in die richtige Richtung, wenn man den angegebenen Yen-Preis durch
100 teilt und ggf. noch etwas aufrundet. Damit ergibt sich fuer das alte
R 4/300 knapp 800 DM, fuer das FL-F 5,6/300 rund 1000-1100 DM und fuer
das FL-F 5,6/500 rund 2000 DM. Das passt auch in etwa zu der Angabe im
FM-Artikel mit den genannten 200 DM Differenz zwischen R und FL-F 300er.
Jedenfalls Stand 1970.
Danke.
--
Helmut Faugel
Thorsten Hofmann
2004-02-16 19:50:25 UTC
Permalink
[viel]
Herr Lefeling, jetzt sind Sie mir wirklich endgültig unheimlich. Ich
habe eine Gänsehaut.

Thorsten

--
Anmerkung: Die Verwendung des in Newsgroups unübliche Sie ist hier
nicht als Geringschätzung, sondern als Ausdruck der Hochachtung
geschehen.

Anmerkung zur Anmerkung: Obige Anmerkung wurde nur für die anwesenden
Sittenwächter gedacht und kann von Durchschnittslesern ignoriert
werden.

--
Suche: Günstige Mamiya RB(RZ) 67 mit 90 mm Sekor
Günstigen 6x7 Projektor (Haha)
Jörn G. Steinmann
2004-05-31 09:00:14 UTC
Permalink
Post by Dieter Lefeling
Kurz danach erschien das 2,8er dann als FD-F 2,8/300 SSC Fluorite.
Falls sich das noch irgend jemand zulegen möchte:

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Gesehen in Hannover bei Foto Haas am Steintor.
- Nein, ein Preis stand leider nicht dran ...
--
http://www.mixed-pixels.de
Sebastian Suchanek
2004-05-31 11:14:28 UTC
Permalink
Post by Jörn G. Steinmann
Post by Dieter Lefeling
Kurz danach erschien das 2,8er dann als FD-F 2,8/300 SSC
Fluorite.
http://www.j-g-steinmann.de/temp/fd300.jpg
Gesehen in Hannover bei Foto Haas am Steintor.
Nett. Vielleicht geh' ich am nächsten WE just for fun vorbei und
drück' mir die Nase platt... ;-)
Post by Jörn G. Steinmann
- Nein, ein Preis stand leider nicht dran ...
Angesichts der Tatsache, daß das nFD 2,8/300mm L für 1.400,- EUR
in der FoMag-Liste steht, bei eBay im langfristigen Mittel für
1.000,- EUR weggeht und ich den Preiswahnsinn der Fotohändler
kenne, würde ich auf "1.999,- EUR" tippen. :-)


Tschüs & SCNR,

Sebastian
--
http://www.baumaschinen-modelle.net

Neu: Großer Bericht von der Bauma 2004
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