Ralf C. Kohlrausch
2004-02-11 01:44:51 UTC
Wundertüte im Profitest
FoMag 5/70 (nur zum Vergleich)
Eine Gegenüberstellung des Canon-300-mm-Objektivs mit Fluoritgliedern
mit dem alten 300-mm-Objektiv in Popular Photography durch Norman
Goldberg zeigte Vor- und Nachteile auf. Das alte Objektiv enthält nur
Glasglieder, ist mit aufgesetzter Sonnenblende 32 cm lang (der Verfasser
nennt es schlicht Haubitze) und wiegt 2600 Gramm.
Das neue Objektiv spart mit Störlichtblende 12 cm Länge und wiegt ganze
1020 g, eine Differenz, die man beim Arbeiten unterwegs ohne Zweifel
merkt. Demgegenüber spielt ein Mehrpreis von 200 Mark für den
professionellen Fotografen keine große Rolle, zudem das neue Objektiv im
Gegensatz zum alten eine vollautomatische Blende (umstellbar auf
manuelle Bedienung hat).
Das wichtigste aber ist die erhebliche Verbesserung der optischen
Qualität. Tests auf der optischen Bank haben gezeigt, daß durch die
Verwendung von Fluoritgliedern eine weit bessere Korrektur der
chromatischen Aberration erzielt werden konnte. (Das alte Objektiv
zeigte zwischen Blau und Rot eine Fokusdifferenz von 0,59 mm, das neue
im Vergleich dazu von 0,04 mm. Auch die Brennpunktverschiebung infolge
sphärischer Restfehler war bei diesem sogenannten Kristall-Objektiv
minimal. Der Abbildungsfehler Koma war bei beiden gut korrigiert. Auf
der elektronischen optischen Bank wurde aber für das neue Objektiv eine
um 30 Prozent bessere Kontrastübertragung gemessen.
Während das alte Objektiv im Zentrum schlechter abschnitt, fiel die
Leistung in den Randzonen auf ziemlich niedere werte ab. Das
Fluorit-Objektiv behielt auch dort seine ausgezeichnete Leistung bei.
Bei Aufnahmen einer Testtafel mit Blende 11 war der Unterschied auf dem
relativ grobkörnigen Kodak-Tri-X-Film kaum zu merken, jedoch zigten
Aufnahmen mit größerer Blende sogar auf diesem Film deutlich die
Überlegenheit des Kristall-Objektivs. Es ist auch kein Nachstellen (der
Schärfe) bei Übergang zu einer anderen Blende erforderlich.
Als Nachteil ist die Tatsache anzusehen, daß das neue Objektiv eine um
eine Blende kleinere Ausgangslichtstärke aufzuweisen hat. (...)
FoMag 5/70
MTF-Test von acht Linsenteles mit 400 mm Brennweite. Offen und zwei
Stufen abgeblendet (Bei krummen Ausgangsblenden nur knapp zwei Stufen
abgeblendet). Gemessen wurden Mitten- und Randstrahl (10 mm außerhalb
Bildmitte) bei einem Auflösungsvermögen von 12 bis 100 Linien pro
Millimeter. Meßgerät war ein selbstentwickeltes und selbstgebautes
MTF-Meter der Forma Zoomar. Zoomar-Mitarbeiter haben im FoMag-Auftrag
gearbeitet. Originalobjektive der Kamerahersteller wurden nicht
berücksichtigt.
Tele-Ennalyt 4,5/400 # 4084787
M 4,5: 22% bei 12 lpmm 10% bei ca 28 lpmm
R 4,5: 25% bei 12 lpmm 10% bei ca 30 lpmm
M 8: 47% bei 12 lpmm 10% bei ca 44 lpmm
R 8: 41% bei 12 lpmm 10% bei ca 36 lpmm
Schnellschuß-Noflexar 5,6/400 # 49352
M 5,6: 54% bei 12 lpmm 10% bei ca 62 lpmm
R 5,6: 54% bei 12 lpmm 10% bei ca 58 lpmm
M 11: 62% bei 12 lpmm 10% bei ca 84 lpmm
R 11: 62% bei 12 lpmm 10% bei ca 62 lpmm
Hanimex Tele Lens 6,3/400 # H77974
M 6,3: 58% bei 12 lpmm 10% bei ca 84 lpmm
R 6,3: 46% bei 12 lpmm 10% bei ca 43 lpmm
M 11: 65% bei 12 lpmm 10% bei ca 46 lpmm
R 11: 39% bei 12 lpmm 10% bei ca 34 lpmm
Glage-Tele-Imperial 6,3/400 # 47231
M 6,3: 26% bei 12 lpmm 10% bei ca 23 lpmm
R 6,3: 28% bei 12 lpmm 10% bei ca 30 lpmm
M 11: 50% bei 12 lpmm 10% bei ca 38 lpmm
R 11: 35% bei 12 lpmm 10% bei ca 33 lpmm
FoMag 7/70
Die Eggsberten hatten sich mal wieder in die Flicken bekommen ob der
Impertinenz von FoMag, einfach so ungefragt Testergebnisse zu bekommen.
Interpretationsversuche.
Dr. Back (Zoomar-Chef): Ein gutes Kleinbildobjektiv sollte bei 40 bis 50
Prozent Kontrast noch 40 bis 50 Linien/mm auflösen.
Dr. Fritz Köber von Carl Zeiss sprach bei einem Symposion von 40 l/mm
bei 50 Prozent Kontrast.
Rodenstock: 40 l/mm müssen mit gutem Kotrast übertragen werden, um ein
scharfes Bild zu vermitteln. Dies gilt für normale Vergrößerungen. Bei
Ausschnittsvergrößerungen können höhere Anforderungen gelten.
Leica meint, eh alles wurst, solange nicht mindestens 18 solche Kurven
pro Objektiv veröffentlicht werden.
Als Referenzwert publiziert FoMag die Kurven "eines bekannten
Normalobjektivs deutscher Fertigung 1:2/50 mm mit der Seriennummer
2320472 für eine Spitzenreflex 24*36 mm mit Schlitzverschluß." "Die
ebenfalls mitgetestete Version gleichen Namens für die
Entfernungsmesserkamera (Seriennummer 2295792) des gleichen Herstellers
zeigt eine ähnliche Charakteristik. Lediglich bei offener Blende setzt
die Kurve für Mitte und Rand etwas höher an. Die Fächerung ist in diesem
Bereich nicht so eng wie in der obigen Kurve."
M2: 48% bei 12 lpmm 10% bei ca 65 lpmm
R2: 54% bei 12 lpmm 16% bei ca 84 lpmm
(die R2-Kurver verläuft so flach, daß die 10% nicht geschnitten werden,
bevor das MTF-Meter bei ca 84 lpmm sein Auflösungslimit erreicht.)
M4: 73% bei 12 lpmm 10% bei ca 68 lpmm
R4: 74% bei 12 lpmm 10% bei ca 68 lpmm
FoMag weist die Leser noch auf die Kurven des früher (2/70) getesteten
Jena-Pancolar 1,8/50 hin, das teilweise geringfügist schlechter,
teilweise aber auch erheblichst besser abschneidet als das teure
West-Produkt.
Ein Nikkor H-Auto 2/50 wirft in Heft 11/70 seine Kurven demütig vor den
beiden Deutschen in den Staub ;-)
Hier Auszüge aus dem legendären und namengebenden Test von Walter E.
Schön in der *CoFo ?/*1980*:
Im Test waren das Beroflex 8/500, Leitz Telyt-R 6,8/560, Noflexar 8/600,
Pentax SMC 4,5/500. Und etliche Spiegler jeder Art.
BU zu Testfoto: Das Beroflex-Objektiv ist die zweite große Überraschung
in diesem Test. Die Schärfe ist gut bis sehr gut, wenngleich bei offener
Blende 8 nicht ganz der Kontrast des Minolta-Spiegellinsenobjektivs in
der Bildmitte erreicht wird. Aber bedenkt man den Preis von nur etwa 200
Mark, so ist das eine großartige Leistung, fast schon eine
Kaufaufforderung."
Die Überstrahlungen waren allerdings stärker als bei den Spiegellinsern.
"Die schwächste Verzeichnung hatten - nicht nur in dieser zweiten
Gruppe - die vier Linsenobjektive. Beim Beroflex und beim
Novoflex-Objektiv liegt die kissenförmige Durchbiegung gerader Linien am
Bildrand sogar an der Grenze zur Erkennbarkeit."
Auflösung: 1. Zeiss Spiegel, 2. Leitz Linse, 3. Pentax Linse, "an
vierter Stelle folgen das Minolta Spiegellinsenobjektiv und die
Linsenobjektive von Beroflex und Novoflex. Im Bereich um die Bildmitte
zeigt unter diesen das Novoflex-Objektiv die beste Leistung, vor allem
beim Kontrast. Es ist auch, wie das Leitz-Objektiv, außerordentlich
streulichtunempfindlich. In den Ecken läßt die Leistung aber merklich
nach. Das Minolta und das Beroflex-Objektiv zeigen eine gute und im
gesamten Bildfeld recht gleichmäßige Schärfe. (...) Überraschend aber
war für mich dieses hohe Niveau beim 200 Mark billigen Beroflex-Modell.
Übrigens sind das Minolta und das Beroflex knapp hinter dem Nikon-
Spiegellinsenobjektiv einzustufen, das im ersten Teil des Tests hinter
dem Canon Spiegellinser auf den zweiten Platz kam."
"Bei den vier Linsenobjektiven treten kaum Reflexe auf. Solange die
blendende Lichtquelle innerhalb des Bildfeldes liegt ermittelte ich für
das Pentax die deutlichsten, gleichwohl im Vergleich zu allen
Spiegellinsern noch unbedeutenden Reflexe. Eine kritische Situation
tritt auch bei allen Linsenobjektiven ein, wenn das Bild der Lichtquelle
knapp außerhalb des Bildfeldes auf Tubusteile fällt. Derartige Reflexe
sind bei allen Linsenobjektiven zu sehen, am stärksten beim
Beroflex-Modell. Dort ist ein schmaler, aber etwas glänzender Ring
zwíschen den beiden rückwärtigen Linsen für den Reflex
hauptverantwortlich."
"Einen kaum merklichen Blauton hat das Beroflex-Objektiv."
Und jetzt kommts:
"Das Beroflex-Objektiv zeichnet sich durch ein
Preis-Leistungs-Verhältnis aus, das kein anderes Objektiv des Tests auch
nur annähernd erreicht. Es ist im Verglei zu den Spiegellinsern zwar
eine "lange Tüte", aber im Hinblick auf seine Bildqualität und unter
Berücksichtigung des Billigpreises verdiente es eher die Bezeichnung
"Wundertüte".
Irgendwann in dieser Drehe hat auch Modern Photography ein Cambron 8/500
(Hausmarke von Cambridge Camera Exchange) getestet. CCE wirbt damit bis
heute, obwohl die damals getestete Version schon bald 20 Jahre nicht
mehr gefertigt wird.
Getestet wurde auf niedrig empfindlichem SW-Film, IIRC Panatomic-X,
beleuchtet mit 25 Watt-Birnen, belichtet nach der Offenblitz-Methode:
Verschluß auf, Pappe vor, Pappe weg, Pappe vor. Entwicklung nach
Vorschrift, Beurteilung nach Negativ durch 20 bis 30 fache Lupe. USAF
1951-Testtafel.
Auflösungsvermögen: Angaben jeweils für Mitte/Rand
8 52/45
11 54/47
16 58/48
22 52/40
Resultat: "Eight Excellents out of a possible eight"
FoMag 10/85
Barnim A.Schulze wandelt auf WES' Spuren und testet 500er, darunter drei
baugleiche Linsenteles 8/500 der Bauart 4/4 67/330/10/610g von Beroflex,
Hanimex und Danubia. Preis damals ca. 200 Mark.
"Gute, stabile Fassung" bescheinigt BAS übereinstimmend, außerdem bei
Offenblende eine geringe Vignettierung, eine leicht warme Farbwiedergabe
und eine kaum merkliche kissenförmige Verzeichnung.
Abbildungsleistung Beroflex:
Schärfe und Brillanz ganz hervorragend, es erfüllt auch hohe Ansprüche.
Abbildungsleistung Danubia:
Bei offener Blende und guter Schärfe ist die Brillanz, besonders in der
Bildmitte, etwas gering. Auch hier ist der Fehler bei bei Abblenden auf
11 bis 16 vollständig behoben. Landschaften und Aufnahmen auf größere
Entfernung werden (bei Offenblende) weich bis flau wiedergegeben.
Aufgrund von Fertigungstoleranzen können die hier getesteten (...)
erheblich voneinander abweichen.
Abbildungsleistung Hanimex:
Bei offener Blende ist die Schärfe gut bis sehr gut. Die Brillanz ist,
besonders in der Bildmitte, etwas gering. (...) Bei 11 ist es scharf und
brillant, bei Blende 16 noch besser.
Im Begleittext widerspricht BAS der Tabelle was die Baulänge angeht
(Text 36 cm, Tabelle 33 cm.) Er schreibt, daß er Fertigungstoleranzen
für die wahrscheinlichere Erklärung der Abweichungen hält und nicht
strengere Vorgaben von Beroflex, begründet diese Annahme jedoch nicht.
Abbildungsleistung Noflexar 5,6/400:
Geringfügig besser als Hanimex 8/500, dabei jedoch immer eine Blende
Vorsprung. Also bei 11 schon etwas besser als das Hanimex bei 16. Das
Beroflex ist bei 8 deutlich schärfer als das Novoflex bei 5,6, dito
Kontrast, bei 11/16 ähnliche Schärfe, aber Novoflex etwas besser im
Kontrast
FoMag 1/2001
Teleobjektive. Dem Danubia 8/500 wird ein eigener Kasten zugebilligt mit
der Überschrift "So gut ist billig". Das Super-Danubia 8/500 Spiegeltele
wird mit den Worten "Optisch inakzeptabel, mechanisch ordentlich"
bewertet. "Mäßige Schärfe und extrem schlechte Brillanz" lauten die
Vorwürfe der Anklage. Wenig besser das Dörr/Soligor 5,6/500 Spiegeltele:
"Für Fotografie nur bedingt geeignet".
"Den absoluten Preis-Leistungshammer in diesem Test stellt Danubia mit
dem Linsentele 8/500 vor. (...) Besticht im Labor mit einer recht
ansprechenden Schärfe und Brillanz (etwa 320 Mark)." (...) "Selbst bei
statischen Motiven wie Kirchturmuhrem fokussiert man (vor allem als
Brillenträger) um den Schärfepunkt mehrmals vor und zurück, bis man sich
nach dem Pronzip Hoffnung für einen Schärfepunkt entscheidet.
Hauptsächlich gilt das für das lange Danubia-Objektiv. Sein Fokusring
sitzt sehr weit vorne, und mit einer halben Umdrehung ist der gesamte
Schärfebereich durchfokussiert - da entscheidet ein Millimeter über
viele Meter am entfernten Motiv. Am Leuchttisch versöhnt die lange Tte,
ein konventioneller Vierlinser, mit überraschend hochwertiger
Bildqualität ohne Vignettierung bis in die Ecken.
"Normal gängiger Stativring".
"Abblenden verbessert die Werte nur in der Bildmitte."
"Hohes Streulichverhalten"
"Farbstich: Fast neutral."
"Bewertung: Gute Otik, gute Mechanik - ein absolutes Schnäppchen."
Auf der nach oben offenen Dichter-Skala gibt das 8,4 für die Optik und
8,8 für die Mechanik. Die Stativringe sind wohl keinem der Tester
aufgefallen. FoMag beklagt noch eine "r-stop-Fehler von einer Blende bei
Blende 8", was soviel heißt wie die Fassung vignettiert. Ein
Transmissionsproblem müßte sich durch alle Blendenöffnungen ziehen. Ist
offenbar sonst niemandem aufgefallen, auch mir nicht, und ich habe sechs
solche 67mm/500er getestet.
Bei Dörr ist die UVP derzeit 139 Euro, bei Cambridge kostet es 99 USD,
was ungefähr der Hälfte entspricht. CCE bietet eine MC-Version für 30
USD-Aufpreis.
FoMag 5/70 (nur zum Vergleich)
Eine Gegenüberstellung des Canon-300-mm-Objektivs mit Fluoritgliedern
mit dem alten 300-mm-Objektiv in Popular Photography durch Norman
Goldberg zeigte Vor- und Nachteile auf. Das alte Objektiv enthält nur
Glasglieder, ist mit aufgesetzter Sonnenblende 32 cm lang (der Verfasser
nennt es schlicht Haubitze) und wiegt 2600 Gramm.
Das neue Objektiv spart mit Störlichtblende 12 cm Länge und wiegt ganze
1020 g, eine Differenz, die man beim Arbeiten unterwegs ohne Zweifel
merkt. Demgegenüber spielt ein Mehrpreis von 200 Mark für den
professionellen Fotografen keine große Rolle, zudem das neue Objektiv im
Gegensatz zum alten eine vollautomatische Blende (umstellbar auf
manuelle Bedienung hat).
Das wichtigste aber ist die erhebliche Verbesserung der optischen
Qualität. Tests auf der optischen Bank haben gezeigt, daß durch die
Verwendung von Fluoritgliedern eine weit bessere Korrektur der
chromatischen Aberration erzielt werden konnte. (Das alte Objektiv
zeigte zwischen Blau und Rot eine Fokusdifferenz von 0,59 mm, das neue
im Vergleich dazu von 0,04 mm. Auch die Brennpunktverschiebung infolge
sphärischer Restfehler war bei diesem sogenannten Kristall-Objektiv
minimal. Der Abbildungsfehler Koma war bei beiden gut korrigiert. Auf
der elektronischen optischen Bank wurde aber für das neue Objektiv eine
um 30 Prozent bessere Kontrastübertragung gemessen.
Während das alte Objektiv im Zentrum schlechter abschnitt, fiel die
Leistung in den Randzonen auf ziemlich niedere werte ab. Das
Fluorit-Objektiv behielt auch dort seine ausgezeichnete Leistung bei.
Bei Aufnahmen einer Testtafel mit Blende 11 war der Unterschied auf dem
relativ grobkörnigen Kodak-Tri-X-Film kaum zu merken, jedoch zigten
Aufnahmen mit größerer Blende sogar auf diesem Film deutlich die
Überlegenheit des Kristall-Objektivs. Es ist auch kein Nachstellen (der
Schärfe) bei Übergang zu einer anderen Blende erforderlich.
Als Nachteil ist die Tatsache anzusehen, daß das neue Objektiv eine um
eine Blende kleinere Ausgangslichtstärke aufzuweisen hat. (...)
FoMag 5/70
MTF-Test von acht Linsenteles mit 400 mm Brennweite. Offen und zwei
Stufen abgeblendet (Bei krummen Ausgangsblenden nur knapp zwei Stufen
abgeblendet). Gemessen wurden Mitten- und Randstrahl (10 mm außerhalb
Bildmitte) bei einem Auflösungsvermögen von 12 bis 100 Linien pro
Millimeter. Meßgerät war ein selbstentwickeltes und selbstgebautes
MTF-Meter der Forma Zoomar. Zoomar-Mitarbeiter haben im FoMag-Auftrag
gearbeitet. Originalobjektive der Kamerahersteller wurden nicht
berücksichtigt.
Tele-Ennalyt 4,5/400 # 4084787
M 4,5: 22% bei 12 lpmm 10% bei ca 28 lpmm
R 4,5: 25% bei 12 lpmm 10% bei ca 30 lpmm
M 8: 47% bei 12 lpmm 10% bei ca 44 lpmm
R 8: 41% bei 12 lpmm 10% bei ca 36 lpmm
Schnellschuß-Noflexar 5,6/400 # 49352
M 5,6: 54% bei 12 lpmm 10% bei ca 62 lpmm
R 5,6: 54% bei 12 lpmm 10% bei ca 58 lpmm
M 11: 62% bei 12 lpmm 10% bei ca 84 lpmm
R 11: 62% bei 12 lpmm 10% bei ca 62 lpmm
Hanimex Tele Lens 6,3/400 # H77974
M 6,3: 58% bei 12 lpmm 10% bei ca 84 lpmm
R 6,3: 46% bei 12 lpmm 10% bei ca 43 lpmm
M 11: 65% bei 12 lpmm 10% bei ca 46 lpmm
R 11: 39% bei 12 lpmm 10% bei ca 34 lpmm
Glage-Tele-Imperial 6,3/400 # 47231
M 6,3: 26% bei 12 lpmm 10% bei ca 23 lpmm
R 6,3: 28% bei 12 lpmm 10% bei ca 30 lpmm
M 11: 50% bei 12 lpmm 10% bei ca 38 lpmm
R 11: 35% bei 12 lpmm 10% bei ca 33 lpmm
FoMag 7/70
Die Eggsberten hatten sich mal wieder in die Flicken bekommen ob der
Impertinenz von FoMag, einfach so ungefragt Testergebnisse zu bekommen.
Interpretationsversuche.
Dr. Back (Zoomar-Chef): Ein gutes Kleinbildobjektiv sollte bei 40 bis 50
Prozent Kontrast noch 40 bis 50 Linien/mm auflösen.
Dr. Fritz Köber von Carl Zeiss sprach bei einem Symposion von 40 l/mm
bei 50 Prozent Kontrast.
Rodenstock: 40 l/mm müssen mit gutem Kotrast übertragen werden, um ein
scharfes Bild zu vermitteln. Dies gilt für normale Vergrößerungen. Bei
Ausschnittsvergrößerungen können höhere Anforderungen gelten.
Leica meint, eh alles wurst, solange nicht mindestens 18 solche Kurven
pro Objektiv veröffentlicht werden.
Als Referenzwert publiziert FoMag die Kurven "eines bekannten
Normalobjektivs deutscher Fertigung 1:2/50 mm mit der Seriennummer
2320472 für eine Spitzenreflex 24*36 mm mit Schlitzverschluß." "Die
ebenfalls mitgetestete Version gleichen Namens für die
Entfernungsmesserkamera (Seriennummer 2295792) des gleichen Herstellers
zeigt eine ähnliche Charakteristik. Lediglich bei offener Blende setzt
die Kurve für Mitte und Rand etwas höher an. Die Fächerung ist in diesem
Bereich nicht so eng wie in der obigen Kurve."
M2: 48% bei 12 lpmm 10% bei ca 65 lpmm
R2: 54% bei 12 lpmm 16% bei ca 84 lpmm
(die R2-Kurver verläuft so flach, daß die 10% nicht geschnitten werden,
bevor das MTF-Meter bei ca 84 lpmm sein Auflösungslimit erreicht.)
M4: 73% bei 12 lpmm 10% bei ca 68 lpmm
R4: 74% bei 12 lpmm 10% bei ca 68 lpmm
FoMag weist die Leser noch auf die Kurven des früher (2/70) getesteten
Jena-Pancolar 1,8/50 hin, das teilweise geringfügist schlechter,
teilweise aber auch erheblichst besser abschneidet als das teure
West-Produkt.
Ein Nikkor H-Auto 2/50 wirft in Heft 11/70 seine Kurven demütig vor den
beiden Deutschen in den Staub ;-)
Hier Auszüge aus dem legendären und namengebenden Test von Walter E.
Schön in der *CoFo ?/*1980*:
Im Test waren das Beroflex 8/500, Leitz Telyt-R 6,8/560, Noflexar 8/600,
Pentax SMC 4,5/500. Und etliche Spiegler jeder Art.
BU zu Testfoto: Das Beroflex-Objektiv ist die zweite große Überraschung
in diesem Test. Die Schärfe ist gut bis sehr gut, wenngleich bei offener
Blende 8 nicht ganz der Kontrast des Minolta-Spiegellinsenobjektivs in
der Bildmitte erreicht wird. Aber bedenkt man den Preis von nur etwa 200
Mark, so ist das eine großartige Leistung, fast schon eine
Kaufaufforderung."
Die Überstrahlungen waren allerdings stärker als bei den Spiegellinsern.
"Die schwächste Verzeichnung hatten - nicht nur in dieser zweiten
Gruppe - die vier Linsenobjektive. Beim Beroflex und beim
Novoflex-Objektiv liegt die kissenförmige Durchbiegung gerader Linien am
Bildrand sogar an der Grenze zur Erkennbarkeit."
Auflösung: 1. Zeiss Spiegel, 2. Leitz Linse, 3. Pentax Linse, "an
vierter Stelle folgen das Minolta Spiegellinsenobjektiv und die
Linsenobjektive von Beroflex und Novoflex. Im Bereich um die Bildmitte
zeigt unter diesen das Novoflex-Objektiv die beste Leistung, vor allem
beim Kontrast. Es ist auch, wie das Leitz-Objektiv, außerordentlich
streulichtunempfindlich. In den Ecken läßt die Leistung aber merklich
nach. Das Minolta und das Beroflex-Objektiv zeigen eine gute und im
gesamten Bildfeld recht gleichmäßige Schärfe. (...) Überraschend aber
war für mich dieses hohe Niveau beim 200 Mark billigen Beroflex-Modell.
Übrigens sind das Minolta und das Beroflex knapp hinter dem Nikon-
Spiegellinsenobjektiv einzustufen, das im ersten Teil des Tests hinter
dem Canon Spiegellinser auf den zweiten Platz kam."
"Bei den vier Linsenobjektiven treten kaum Reflexe auf. Solange die
blendende Lichtquelle innerhalb des Bildfeldes liegt ermittelte ich für
das Pentax die deutlichsten, gleichwohl im Vergleich zu allen
Spiegellinsern noch unbedeutenden Reflexe. Eine kritische Situation
tritt auch bei allen Linsenobjektiven ein, wenn das Bild der Lichtquelle
knapp außerhalb des Bildfeldes auf Tubusteile fällt. Derartige Reflexe
sind bei allen Linsenobjektiven zu sehen, am stärksten beim
Beroflex-Modell. Dort ist ein schmaler, aber etwas glänzender Ring
zwíschen den beiden rückwärtigen Linsen für den Reflex
hauptverantwortlich."
"Einen kaum merklichen Blauton hat das Beroflex-Objektiv."
Und jetzt kommts:
"Das Beroflex-Objektiv zeichnet sich durch ein
Preis-Leistungs-Verhältnis aus, das kein anderes Objektiv des Tests auch
nur annähernd erreicht. Es ist im Verglei zu den Spiegellinsern zwar
eine "lange Tüte", aber im Hinblick auf seine Bildqualität und unter
Berücksichtigung des Billigpreises verdiente es eher die Bezeichnung
"Wundertüte".
Irgendwann in dieser Drehe hat auch Modern Photography ein Cambron 8/500
(Hausmarke von Cambridge Camera Exchange) getestet. CCE wirbt damit bis
heute, obwohl die damals getestete Version schon bald 20 Jahre nicht
mehr gefertigt wird.
Getestet wurde auf niedrig empfindlichem SW-Film, IIRC Panatomic-X,
beleuchtet mit 25 Watt-Birnen, belichtet nach der Offenblitz-Methode:
Verschluß auf, Pappe vor, Pappe weg, Pappe vor. Entwicklung nach
Vorschrift, Beurteilung nach Negativ durch 20 bis 30 fache Lupe. USAF
1951-Testtafel.
Auflösungsvermögen: Angaben jeweils für Mitte/Rand
8 52/45
11 54/47
16 58/48
22 52/40
Resultat: "Eight Excellents out of a possible eight"
FoMag 10/85
Barnim A.Schulze wandelt auf WES' Spuren und testet 500er, darunter drei
baugleiche Linsenteles 8/500 der Bauart 4/4 67/330/10/610g von Beroflex,
Hanimex und Danubia. Preis damals ca. 200 Mark.
"Gute, stabile Fassung" bescheinigt BAS übereinstimmend, außerdem bei
Offenblende eine geringe Vignettierung, eine leicht warme Farbwiedergabe
und eine kaum merkliche kissenförmige Verzeichnung.
Abbildungsleistung Beroflex:
Schärfe und Brillanz ganz hervorragend, es erfüllt auch hohe Ansprüche.
Abbildungsleistung Danubia:
Bei offener Blende und guter Schärfe ist die Brillanz, besonders in der
Bildmitte, etwas gering. Auch hier ist der Fehler bei bei Abblenden auf
11 bis 16 vollständig behoben. Landschaften und Aufnahmen auf größere
Entfernung werden (bei Offenblende) weich bis flau wiedergegeben.
Aufgrund von Fertigungstoleranzen können die hier getesteten (...)
erheblich voneinander abweichen.
Abbildungsleistung Hanimex:
Bei offener Blende ist die Schärfe gut bis sehr gut. Die Brillanz ist,
besonders in der Bildmitte, etwas gering. (...) Bei 11 ist es scharf und
brillant, bei Blende 16 noch besser.
Im Begleittext widerspricht BAS der Tabelle was die Baulänge angeht
(Text 36 cm, Tabelle 33 cm.) Er schreibt, daß er Fertigungstoleranzen
für die wahrscheinlichere Erklärung der Abweichungen hält und nicht
strengere Vorgaben von Beroflex, begründet diese Annahme jedoch nicht.
Abbildungsleistung Noflexar 5,6/400:
Geringfügig besser als Hanimex 8/500, dabei jedoch immer eine Blende
Vorsprung. Also bei 11 schon etwas besser als das Hanimex bei 16. Das
Beroflex ist bei 8 deutlich schärfer als das Novoflex bei 5,6, dito
Kontrast, bei 11/16 ähnliche Schärfe, aber Novoflex etwas besser im
Kontrast
FoMag 1/2001
Teleobjektive. Dem Danubia 8/500 wird ein eigener Kasten zugebilligt mit
der Überschrift "So gut ist billig". Das Super-Danubia 8/500 Spiegeltele
wird mit den Worten "Optisch inakzeptabel, mechanisch ordentlich"
bewertet. "Mäßige Schärfe und extrem schlechte Brillanz" lauten die
Vorwürfe der Anklage. Wenig besser das Dörr/Soligor 5,6/500 Spiegeltele:
"Für Fotografie nur bedingt geeignet".
"Den absoluten Preis-Leistungshammer in diesem Test stellt Danubia mit
dem Linsentele 8/500 vor. (...) Besticht im Labor mit einer recht
ansprechenden Schärfe und Brillanz (etwa 320 Mark)." (...) "Selbst bei
statischen Motiven wie Kirchturmuhrem fokussiert man (vor allem als
Brillenträger) um den Schärfepunkt mehrmals vor und zurück, bis man sich
nach dem Pronzip Hoffnung für einen Schärfepunkt entscheidet.
Hauptsächlich gilt das für das lange Danubia-Objektiv. Sein Fokusring
sitzt sehr weit vorne, und mit einer halben Umdrehung ist der gesamte
Schärfebereich durchfokussiert - da entscheidet ein Millimeter über
viele Meter am entfernten Motiv. Am Leuchttisch versöhnt die lange Tte,
ein konventioneller Vierlinser, mit überraschend hochwertiger
Bildqualität ohne Vignettierung bis in die Ecken.
"Normal gängiger Stativring".
"Abblenden verbessert die Werte nur in der Bildmitte."
"Hohes Streulichverhalten"
"Farbstich: Fast neutral."
"Bewertung: Gute Otik, gute Mechanik - ein absolutes Schnäppchen."
Auf der nach oben offenen Dichter-Skala gibt das 8,4 für die Optik und
8,8 für die Mechanik. Die Stativringe sind wohl keinem der Tester
aufgefallen. FoMag beklagt noch eine "r-stop-Fehler von einer Blende bei
Blende 8", was soviel heißt wie die Fassung vignettiert. Ein
Transmissionsproblem müßte sich durch alle Blendenöffnungen ziehen. Ist
offenbar sonst niemandem aufgefallen, auch mir nicht, und ich habe sechs
solche 67mm/500er getestet.
Bei Dörr ist die UVP derzeit 139 Euro, bei Cambridge kostet es 99 USD,
was ungefähr der Hälfte entspricht. CCE bietet eine MC-Version für 30
USD-Aufpreis.