Discussion:
Colorfoto 2/2013, Frage zu Werbeanzeige auf s.2
(zu alt für eine Antwort)
Thomas Heier
2013-01-04 15:51:11 UTC
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Hallo,

in der Colorfoto 2/2013 (reichlich früh für Februar, oder?) ist auf der
2. Seite eine Anzeige. Täuscht das, oder ist das Auto mehr schlecht als
recht einmontiert worden? Das ist mir jedenfalls sofort ins Auge
gesprungen... Oder ist das beworbene Produkt so schlecht, das solche
Effekte entstehen?
--
Gruß aus Henstedt-Ulzburg, Deutschlands größtem Dorf (Schleswig-
Holstein, Kreis Segeberg). Urlaubsbilder: http://www.thomas-heier.de
Filme: http://www.youtube.com/user/thshDE?feature=mhum#g/u
Mein Flohmarkt: http://www.thomas-heier.de/flohmarkt/flohmarkt.html
Michael Quack - Visual Pursuit
2013-01-06 00:25:18 UTC
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Post by Thomas Heier
in der Colorfoto 2/2013
Die CloFrau gibt's noch? Da guckt noch jemand rein?
--
Michael Quack
Visual Pursuit
Fotografie, Mietstudio, Hensel Rentstation
http://www.visualpursuit.de
Thomas Heier
2013-01-06 08:48:07 UTC
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Post by Michael Quack - Visual Pursuit
Die CloFrau gibt's noch? Da guckt noch jemand rein?
Ja, wegen MiniAbo-Werbegeschenk (Kosten 15 €, Wert 30 €).
--
Gruß aus Henstedt-Ulzburg, Deutschlands größtem Dorf (Schleswig-
Holstein, Kreis Segeberg). Urlaubsbilder: http://www.thomas-heier.de
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Frank Kemper
2013-01-06 10:10:06 UTC
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Post by Michael Quack - Visual Pursuit
Post by Thomas Heier
in der Colorfoto 2/2013
Die CloFrau gibt's noch?
Auflage laut IVW 40.350 Stück. Zur Einordnung: Vor 20 Jahren, als ich in
der Branche tätig war, lag die Auflage der CoFo bei über 75.000 Stück. Ich
will aber nicht ausschließen, dass es damals leichter war als heute, die
IVW zu bescheißen.
Post by Michael Quack - Visual Pursuit
Da guckt noch jemand rein?
Bei 40.000 verkauften Heften wird da sicherlich auch wer reingucken. Ich
bekomme seit meinem Ausscheiden beim FotoMagazin das Heft im Abo
zugeschickt und kann dessen Entwicklung deshalb recht gut beurteilen. Von
der CoFo bekomme ich dagegen gefühlt nur alle Schaltjahre mal eine in die
Hand. Mein Eindruck ist, dass die CoFo den Wechsel in die digitale
Fotografie schlechter hinbekommen hat und sich insgesamt an ein etwas
älteres Publikum wendet. Als ich beim FoMa war, lag die CoFo eindeutig
vorn, inzwischen hat sich die Situation gedreht, das FoMa weist aktuell 600
verkaufte Hefte mehr pro Monat aus.

Interessant ist sicherlich die personelle Kontinuität an der Spitze: Als
ich Ende 1988 eine Hospitanz bei CoFo gemacht habe, hieß der Chefredakteur
Michael Tafelmeier und hatte den Job schon ein paar Jahre. CoFo gehörte
damals zur Motorpresse. Tafelmeier ist erst 2009 oder so abgetreten, als
das Blatt an Weka verkauft wurde. Der Neue, Werner Lüttgens, hat bereits
1992 bei CoFo als Volontär angefangen. Beim FoMa habe ich Klaus-Peter
Brettschneider erlebt, ein paar Jahre später kam dann Claus Thiede, wegen
dem bin ich gegangen, und seit ca. 1997 ist Franz Raith Chefredakteur.
Raith ist bereits seit den späten 70ern für das FoMa tätig, zuerst mit
einem Fotostudio für Produktaufnahmen, später als Redakteur. Im aktuellen
FoMa hat Raith seinen Gang in den Ruhestand angekündigt, Nachfolger wird
ein gewisser Thorsten Höge, der bei Jahr Top Special bislang die Hefte
Warum? Und Segeln verantwortet hat. Für mich sieht das etwas nach einer
Verlegenheitslösung aus.

Sicherlich ist auch das FoMa sehr auf Amateure fixiert, dennoch schielen
sie immer wieder in die Profi-Richtung. So enthält die aktuelle Ausgabe als
Titelthema einen Bericht über einen extrem erfolgreichen
Stockphoto-Fotografen, der 80 Leute beschäftigt, außerdem beleuchtet eine
große Geschichte die schlechten Arbeitsbedingungen der Fotojournalisten.
Besonders erstaunt hat mich eine Anzeige auf Seite 2: Ein professionelles
Studiosystem zur Erstellung von Aufnahmen von Kleidungsstücken, die
freigestellt werden sollen. So was braucht garantiert kein Amateur.

Frank
--
Getippt auf einem geborgten Uralt-iPad
Oliver Jennrich
2013-01-06 11:06:47 UTC
Permalink
Post by Frank Kemper
Post by Michael Quack - Visual Pursuit
Post by Thomas Heier
in der Colorfoto 2/2013
Die CloFrau gibt's noch?
Auflage laut IVW 40.350 Stück. Zur Einordnung: Vor 20 Jahren, als ich in
der Branche tätig war, lag die Auflage der CoFo bei über 75.000 Stück. Ich
will aber nicht ausschließen, dass es damals leichter war als heute, die
IVW zu bescheißen.
Zählen für die IVW eigentlich *verkaufte* Exemplare oder Exemplare im
Umlauf? Letzteres bekäme man auch dadurch hin, dass man die Zeitschrift
irgendwo als Zugabe verramscht - Schwiegereltern bekamen jahrelang die
DigitalFoto als 'Zugabe' zu ihrer GDT-Mitgiedschaft.
Post by Frank Kemper
Post by Michael Quack - Visual Pursuit
Da guckt noch jemand rein?
Bei 40.000 verkauften Heften wird da sicherlich auch wer reingucken. Ich
bekomme seit meinem Ausscheiden beim FotoMagazin das Heft im Abo
zugeschickt und kann dessen Entwicklung deshalb recht gut beurteilen. Von
der CoFo bekomme ich dagegen gefühlt nur alle Schaltjahre mal eine in die
Hand. Mein Eindruck ist, dass die CoFo den Wechsel in die digitale
Fotografie schlechter hinbekommen hat und sich insgesamt an ein etwas
älteres Publikum wendet. Als ich beim FoMa war, lag die CoFo eindeutig
vorn, inzwischen hat sich die Situation gedreht, das FoMa weist aktuell 600
verkaufte Hefte mehr pro Monat aus.
600? Hast du da eine Null vergessen oder ist deren Statistik wirklich so
gut? Wenn ja - wie machen die das? Müssen die Händler jede verkaufte
Zeitung an den Verlag melden? Und wie stellen die sicher, dass die
Verlage nicht schummeln?
--
Space - The final frontier
Frank Kemper
2013-01-06 21:54:44 UTC
Permalink
Post by Oliver Jennrich
Zählen für die IVW eigentlich *verkaufte* Exemplare oder Exemplare im
Umlauf? Letzteres bekäme man auch dadurch hin, dass man die Zeitschrift
irgendwo als Zugabe verramscht - Schwiegereltern bekamen jahrelang die
DigitalFoto als 'Zugabe' zu ihrer GDT-Mitgiedschaft.
Die IVW ist eine Wissenschaft für sich. Nicht umsonst sind Vertriebsleiter
in Verlagen hochbezahlte Leute.

Ausgewiesen werden normalerweise nur Vollexemplare, das sind zum regulären
Preis per Abo oder am Kiosk vertickte Exemplare. Ermäßigte Exemplare, über
Sonderkooperationen, Studentenrabatte, Bordexemplare etc. zählen nicht
dazu. Allerdings muss man, um 50.000 Stück am Kiosk zu verkaufen, locker
70.000 bis 100.000 drucken, und der Zeitschriftenhandel darf nicht
verkaufte Zeitschriften remittieren. Das Teure daran ist weniger das
Drucken, es ist egal, ob die Druckmaschinen für eine Ausgabe CoFo jetzt 60
oder 70 Minuten laufen. Das Teure ist der Vertrieb, die Kosten für den
Pressegrosso. Die Kunst eines guten Vertriebsleiters liegt also darin, die
Druckauflage so zu steuern, dass er maximale Reichweite bei minimaler
Remission hinbekommt.

Abgesehen davon versucht natürlich jeder Verlag, Reichweite zu bekommen,
und sei es nur, um die potenziellen Leser eines Wettbewerbstitels zum
Umschwenken zu bewegen. Das läuft dann unter "verbreitete Auflage".
Außerdem eignen sich Beigaben, Bundles etc. natürlich auch dazu,
Vertriebserlöse zu generieren. Früher hat das FoMag einmal im Jahr ein
Akt-Sonderheft rausgegeben, das kostete mit 14,95 Mark etwa doppelt so viel
wie eine reguläre Ausgabe. Das war so kalkuliert, dass es sich allein über
den Vertriebserlös rechnete, weil kaum Werbung drin war.

Exkurs: Keine nackte Frau ist so schön dass man sie noch spannend findet,
wenn man sechs Wochen lang jeden Tag an ihrem Bild vorbeigelaufen ist, weil
der Bildchef die Bilderstrecken auf dem Redaktionsflur ausgelegt hat;-)

Zurück zur IVW: Die so richtig fundamental zu bescheißen ist nicht einfach,
und wenn es rauskommt, bist du erledigt. Anfang der 90er gab es die
deutsche Lizenzausgabe des französischen Photo, die nervten die ganze
Branche mit enorm hohen IVW-Meldungen und hatten angeblich 105.000
Verkaufte. Da hätte CoFo auf Platz 2 gelegen und FoMa auf Platz 3. Das tut
dann schon weh, weil viele Mediaplaner sagen, wir buchen nur den
Marktführer und vielleicht noch die Nummer 2. Irgendwann hatte Nikon eine
Beilage bei denen gebucht und hatte die Beilage auch schon drucken und auf
Palette in die Druckerei schicken lassen - 110.000 Stück (Auflage plus
etwas Reserve). Die Druckerei der deutschen Photo wusste nichts von der
absurd hohen IVW-Meldung des Verlages und druckte, wie bestellt, 15.000
Zeitschriften und packte ihnen auch 15.000 der 110.000 Nikon-Beileger bei.
Und weil der Druckerei keiner gesagt hatte, was mit überzähligen Beilegern
zu geschehen hat, haben sie sie an Nikon zurück geschickt :-0

Die nächste Ausgabe Photo ist dann glaube ich nicht mehr erschienen.

Man mag von der IVW halten was man will, aber ich halte die Aussage, dass
eine CoFo heute nur noch die Hälfte dessen verkauft wie vor 20 Jahren für
ebenso glaubhaft wie die Aussage, dass sie ihre damalige Marktführerschaft
inzwischen abgegeben hat. Und 40.000 Verkaufte sind nicht toll, alles unter
50.000 gilt als problematisch, zumindest galt das vor zehn Jahren noch, als
ich noch im Special-Interest unterwegs war. Andererseits, selbst die geile
Wired hatte selbst in ihren besten Tagen nie mehr als 200.000 Verkaufte und
hat ihre Macher reich und berühmt gemacht.

Frank
--
Getippt auf einem geborgten Uralt-iPad
Thomas Heier
2013-01-06 12:14:05 UTC
Permalink
Post by Frank Kemper
Als ich beim FoMa war, lag die CoFo eindeutig
vorn, inzwischen hat sich die Situation gedreht, das FoMa weist aktuell 600
verkaufte Hefte mehr pro Monat aus.
600 mehr bei über 40000 Gesamtauflage? Das ist ja ein Vorsprung von
geschätzten 0,1 Promille... :-)))
--
Gruß aus Henstedt-Ulzburg, Deutschlands größtem Dorf (Schleswig-
Holstein, Kreis Segeberg). Urlaubsbilder: http://www.thomas-heier.de
Filme: http://www.youtube.com/user/thshDE?feature=mhum#g/u
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Volker Gringmuth
2013-01-06 12:20:06 UTC
Permalink
Post by Thomas Heier
600 mehr bei über 40000 Gesamtauflage? Das ist ja ein Vorsprung von
geschätzten 0,1 Promille... :-)))
Nur Faktor 150 daneben. Das mit dem Kopfrechnen üben wir noch mal …


vG
Uwe Borchert
2013-01-06 12:15:45 UTC
Permalink
Hallo,

Am 06.01.2013 11:10, schrieb Frank Kemper:

...[Colorfoto 2/2013]...
Post by Frank Kemper
Auflage laut IVW 40.350 Stück. Zur Einordnung: Vor 20 Jahren, als ich in
der Branche tätig war, lag die Auflage der CoFo bei über 75.000 Stück. ...
... FoMa weist aktuell 600 verkaufte Hefte mehr pro Monat aus.
Wie war das mit dem IVW beschummeln? Das sind keine 2% und geben dann
eine zahlenmässige Führung aus. In diesem Fall muss/soll/kann man die
Zahlen als Gleichstand werten.
Post by Frank Kemper
Sicherlich ist auch das FoMa sehr auf Amateure fixiert, dennoch schielen
sie immer wieder in die Profi-Richtung. So enthält die aktuelle Ausgabe als
Titelthema einen Bericht über einen extrem erfolgreichen
Stockphoto-Fotografen, der 80 Leute beschäftigt, ...
Oh? Das klingt aber interessant bis skurril. Geschäftsmodell? Output?
Gibt es da Informationen Online?
Post by Frank Kemper
... außerdem beleuchtet eine
große Geschichte die schlechten Arbeitsbedingungen der Fotojournalisten.
Streiche Foto, lasse Journalisten ... Dann ist das ein Dauerbrenner.
Allerdings kommen diese Berichte nicht in den Systemmedien. Eh klar,
wer will sich den nachwachsenden Rohstoff Arbeitskraft vergraulen.
Gelegentlich ein kurzer Bericht in Gewerbschaftspublikationen oder
Onlinemedien und das war es. Dann gibt es noch die Kündigungen wegen
zu wahrheitgetreuer Berichterstattung ...

Kurzfassung:
http://ka.stadtwiki.net/Badische_Neueste_Nachrichten#2006:_BNN_und_Lidl
Langfassung:
http://home.arcor.de/hcmeier/bnn.htm
Post by Frank Kemper
Besonders erstaunt hat mich eine Anzeige auf Seite 2: Ein professionelles
Studiosystem zur Erstellung von Aufnahmen von Kleidungsstücken, die
freigestellt werden sollen. So was braucht garantiert kein Amateur.
In den Zeiten von EBucht kann man sich schon vieles vorstellen.;-)

MfG

Uwe Borchert
Dieter Lefeling
2013-01-06 16:14:20 UTC
Permalink
[ Color Foto ]
Auflage laut IVW 40.350 Stück. Zur Einordnung: Vor 20 Jahren, als ich in
der Branche tätig war, lag die Auflage der CoFo bei über 75.000 Stück.
Ich sehe gerade auf die Titelseite der CoFo 1/80. Da findet sich ein
Hinweis auf eine Auflage von 160.000. Wie auch immer die bestimmt wurde.
Mein Eindruck ist, dass die CoFo den Wechsel in die digitale
Fotografie schlechter hinbekommen hat und sich insgesamt an ein etwas
älteres Publikum wendet.
Als die Color Foto 1971 an den Start ging, war das Ziel, eine völlig
andere, weit modernere und vor allem zeitgemäße Zeitschrift aufzulegen.
Neuer, farbiger, und ohne die betuliche Hofberichterstattung, die man
seinerzeit anderswo (tm) nur zu gerne fand. Und man hat viel getan, um
dieses Ziel zu erreichen.

Bis weit in die Achtziger hinein war CoFo IMHO "die" Fotozeitschrift im
deutschsprachigen Raum (ja, für den Fotoamateur). Aber es ist, wie es
ist: tempora mutantur, et Color Foto...

Dieter
Ralph Aichinger
2013-01-06 16:56:57 UTC
Permalink
Post by Dieter Lefeling
Als die Color Foto 1971 an den Start ging, war das Ziel, eine völlig
1971 mag das "Color" im Titel sicher gut gepaßt haben, heute zeigt
es IMHO einfach nur wie alt die Zeitschrift ist.

/ralph
Dieter Lefeling
2013-01-06 17:30:37 UTC
Permalink
Post by Ralph Aichinger
1971 mag das "Color" im Titel sicher gut gepaßt haben,
Viel besser: 1971 *war* das der Titel.
Die Zeitschrift hieß anfangs einfach nur "Color". 8-)
Post by Ralph Aichinger
heute zeigt es IMHO einfach nur wie alt die Zeitschrift ist.
Ist das heutzutage (tm) nicht schon wieder "hip", oder wie sagt man?

Dieter
Johannes Leckebusch
2013-01-06 18:44:38 UTC
Permalink
Post by Dieter Lefeling
Post by Ralph Aichinger
1971 mag das "Color" im Titel sicher gut gepaßt haben,
Viel besser: 1971 *war* das der Titel.
Die Zeitschrift hieß anfangs einfach nur "Color". 8-)
Post by Ralph Aichinger
heute zeigt es IMHO einfach nur wie alt die Zeitschrift ist.
Ist das heutzutage (tm) nicht schon wieder "hip", oder wie sagt man?
Ich dachte, jetzt ist künstliche SW-Fotografie in!?

Ich muss nochmal sagen, auch wenn es mancher nicht recht akzeptieren
mag: Es gibt einen gewissen Unterschied zwischen der Fotografie "vor
..." und "nach der Wende" - ich meine, von der sogenannten "Analog-" zur
Digitalfotografie.

Wobei das Quatsch ist, es gibt keine Analogfotografie, das Universum ist
digital usw. ... aber lassen wir das.

"Vorher" diktierte die Technik in hohem Maße die gestalterischen
Möglichkeiten. Der Fotograf (oder oft sein Laborant) musste das Handwerk
der Ausarbeitung beherrschen, mit den Entwicklungstechniken von
Negativ/Papierabzug usw. usf. umgehen können, und ihre Grenzen ausreizen
können. Aber man hat es getan, weil es notwendig war, um wirklich "gute
Abzüge" zu bekommen.

"Nachher", also heute, herrscht da eine gewisse Beliebigkeit. Ich räume
ein, die Beherrschung eines Werkzeugimperiums wie der Adobe CSx kriegt
man auch nicht einfach so in den Schoß ge..., aber es ist halt einfach
an jedem halbwegs aktuellen PC möglich, alles zu machen (also für den
iKrempel kann ich jetzt nicht so sprechen ...).

Und in meinen Augen verlagert das die ästhetischen Aspekte. Und zwar ...
auch aus ganz merkwürdigen Gründen.

Schnitz man etwas aus Holz und klarlackiert oder beizt es, trägt die
natürliche Struktur des Holzes zur "Textur" bei, und die ist in der
Regel "schön". Weil sie aus der Natur kommt, und an deren Eigenheiten
orientiert sich unser ästhetisches Empfinden.

Nun ist ... tja, photoshopen usw. eine Art delegiertes Design, oft mit
pauschalen Vorgaben.

Ich sagte, das Universum sei digital - ja, da wird es philosophisch
verzwickt.

Aber zurück zur Natur, oder eben Nicht-Natur.

Die Beliebigkeit der Effekte in Photoshop oder auch preiswerteren
Alternativen, und die gelegentliche Kritiklosigkeit der
"Ich-kann-das-auch-oder-meine-Tochter-kanns-besser" Besucher in den
Szenarien der Kunst lädt dem Anwender durch die Befreiung vom mühsamen
Erlernen des Handwerks zugunsten des fingerleichten Anklickens mehr
Verantwortung für die Ästhetik der Effekte auf.

Naja.

Und nun habe ich gleich ein kritisches Eigenbeispiel aus einer anderen
Diskussion, das bereits zu mindestens einem Missverständnis geführt hat
(ich habe nämlich dort nicht zu vermitteln versucht, man solle doch in
Mischlichtsituationen mit dem Weißabgleich per Pipette arbeiten, sondern
lediglich demonstrieren wollen, wie "kreativ" man mit so einer Situation
umgehen kann, und unter den (eigentlich zahllosen denkbaren) Varianten
auch einige eingefügt, bei denen eine Verfremdung per
"Pipettenweißabgleich" bewußt herbeigeführt wurde).

Das konnte man annoanalogumals noch nicht so einfach ... oder?

http://www.johannes-leckebusch.de/Fotogalerien/Bilddiskussion19/index0003.htm

(wie dort schon gesagt: Fröhliches Motzen ... kein Problem).
--
Mit freundlichen Grüßen: Johannes Leckebusch

http://johannes-leckebusch.de/
Frank Kemper
2013-01-06 22:20:37 UTC
Permalink
Post by Dieter Lefeling
[ Color Foto ]
Auflage laut IVW 40.350 Stück. Zur Einordnung: Vor 20 Jahren, als ich in
der Branche tätig war, lag die Auflage der CoFo bei über 75.000 Stück.
Ich sehe gerade auf die Titelseite der CoFo 1/80. Da findet sich ein
Hinweis auf eine Auflage von 160.000. Wie auch immer die bestimmt wurde.
Könnte auch die Druckauflage sein, aber ich halte es noch nicht einmal für
ausgeschlossen, dass die in der Zeit tatsächlich so viel verkauft haben.
Ich glaube mich an eine Zahl zu erinnern, wonach 1985 in Deutschland
750.000 Spiegelreflexkameras verkauft wurden, zehn Jahre später waren es
nur noch 250.000. Für mich waren die 70er und 80er die Blütejahre der
Amateurfotografie. Danach kamen andere Hobbys auf, die dem Fotografieren
Konkurrenz machten, vor allem die Beschäftigung mit dem PC, aber zum
Beispiel auch die Videofilmerei.
Post by Dieter Lefeling
Als die Color Foto 1971 an den Start ging, war das Ziel, eine völlig
andere, weit modernere und vor allem zeitgemäße Zeitschrift aufzulegen.
Neuer, farbiger, und ohne die betuliche Hofberichterstattung, die man
seinerzeit anderswo (tm) nur zu gerne fand. Und man hat viel getan, um
dieses Ziel zu erreichen.
ACK
Post by Dieter Lefeling
Bis weit in die Achtziger hinein war CoFo IMHO "die" Fotozeitschrift im
deutschsprachigen Raum (ja, für den Fotoamateur). Aber es ist, wie es
ist: tempora mutantur, et Color Foto...
Nochmal ACK

Frank
--
Getippt auf einem geborgten Uralt-iPad
Johannes Leckebusch
2013-01-06 23:36:52 UTC
Permalink
Post by Frank Kemper
Post by Dieter Lefeling
[ Color Foto ]
Auflage laut IVW 40.350 Stück. Zur Einordnung: Vor 20 Jahren, als ich in
der Branche tätig war, lag die Auflage der CoFo bei über 75.000 Stück.
Ich sehe gerade auf die Titelseite der CoFo 1/80. Da findet sich ein
Hinweis auf eine Auflage von 160.000. Wie auch immer die bestimmt wurde.
(...)
Post by Frank Kemper
Post by Dieter Lefeling
Bis weit in die Achtziger hinein war CoFo IMHO "die" Fotozeitschrift im
deutschsprachigen Raum (ja, für den Fotoamateur). Aber es ist, wie es
ist: tempora mutantur, et Color Foto...
Nochmal ACK
Usw. Ich versuche, mich zu erinnern.

Also in den 70ern war ich (Ex-)Gymnasiast, bekam dann in den späten
70ern zunächst einen Job als Kinovorführer - und kaufte mir dann
jedenfalls eine SLR-Fotoausrüstung (von meinem Vater in Richtung
Spiegelreflex vorgeprägt).

Ich weiß noch, dass ich in der Schulzeit oft mit einem Klassenkameraden
gelegentlich fachsimpelte, dem mal einen Film (war das 8mm? weiß nicht
mehr genau, oder doch 16 mm) umschnitt, was er dann auf Geheiß seines
Vaters wieder rückgängig machte ... und wir riefen damals auch spät
nachts so einen Kolumnisten an (bekannt, fällt mir aber jetzt grade
wieder nicht ein - der ... hm hm hm. Hat auch für andere Zeitschriften
geschrieben, war trotz der spätabendlichen Störung locker drauf).

Ich blätterte damals - beim Schulfreund - gelegentlich in
Fotozeitschriften, abonniert hatte ich nie eine (anders als Spiegel,
Wissenschaftszeitschriften und anderen).

Tja, ich habe mir halt meinen eigenen Weg gesucht (und wollte ja auch
nie "Berufsfotograf" werden). Das ist jetzt hier vielleicht "unfair", da
ich aus dem Elternhaus ja meine künstlerischen "Vorbilder" hatte, von
denen ich mich aber wohl auch abzusetzen versuchte.

Ja, vielleicht passt das auch gar nicht hierher.

Es kommt mir nur wegen "Fotozeitschriften" in den Sinn ... heute
interessiere ich mich in gewisser Weise stärker für "andere Fotografen"
als damals, damals war ich mehr an der klassischen Moderne in der
Malerei interessiert.
--
Mit freundlichen Grüßen: Johannes Leckebusch

http://johannes-leckebusch.de/
Dieter Lefeling
2013-01-07 19:32:27 UTC
Permalink
Post by Johannes Leckebusch
Usw. Ich versuche, mich zu erinnern.
Also in den 70ern war ich (Ex-)Gymnasiast, bekam dann in den späten
70ern zunächst einen Job als Kinovorführer - und kaufte mir dann
jedenfalls eine SLR-Fotoausrüstung (von meinem Vater in Richtung
Spiegelreflex vorgeprägt).
Die FTb, nehme ich an.
Post by Johannes Leckebusch
Ich weiß noch, dass ich in der Schulzeit oft mit einem Klassenkameraden
gelegentlich fachsimpelte, dem mal einen Film (war das 8mm? weiß nicht
mehr genau, oder doch 16 mm) umschnitt, was er dann auf Geheiß seines
Vaters wieder rückgängig machte ... und wir riefen damals auch spät
nachts so einen Kolumnisten an (bekannt, fällt mir aber jetzt grade
wieder nicht ein - der ... hm hm hm. Hat auch für andere Zeitschriften
geschrieben, war trotz der spätabendlichen Störung locker drauf).
Das war wohl Alexander Borell. Du hast ihn dann zu seiner bevorzugten
Tageszeit angerufen. Das einzige, das gar nicht ging, waren derartige
Aktionen zur Unzeit. Also vor zehn oder zwölf Uhr vormittags. Stand
extra in jeder Color Foto. 8-)

Der gute Borell hatte bis in die Siebziger auch für das Fotomagazin
geschrieben, dort als "Nörgelmann". In Color Foto hat sich dann sein
Spektrum etwas erweitert. Abgesehen davon gab es noch andere Tätigkeiten
als Krimiautor und Briefkastenonkel. Der Mann war sehr ...vielseitig.
Friede seiner Asche.

Dieter
Johannes Leckebusch
2013-01-07 20:18:37 UTC
Permalink
Post by Dieter Lefeling
Post by Johannes Leckebusch
Usw. Ich versuche, mich zu erinnern.
Also in den 70ern war ich (Ex-)Gymnasiast, bekam dann in den späten
70ern zunächst einen Job als Kinovorführer - und kaufte mir dann
jedenfalls eine SLR-Fotoausrüstung (von meinem Vater in Richtung
Spiegelreflex vorgeprägt).
Die FTb, nehme ich an.
Mann, ja. Du hast ein Gedächtnis! Mehr Kameramodelle konnte ich mir halt
nicht leisten - damals kannte ich halt grade die Leica M3 mit dem
Spiegelkasten, die mein Vater irgendwann mal wieder für sich wollte bzw.
dann meinem nächstjüngeren Bruder schenkte, und mein Schulfreund, hatte,
glaube ich, eine Pentax, irgendwie, keine Ahnung. Und der Fotoladen in
München/Sendlingerstraße (?) hieß, wimre, Schaja. Alles notiert?

{;-)))
Post by Dieter Lefeling
Post by Johannes Leckebusch
Ich weiß noch, dass ich in der Schulzeit oft mit einem Klassenkameraden
gelegentlich fachsimpelte, dem mal einen Film (war das 8mm? weiß nicht
mehr genau, oder doch 16 mm) umschnitt, was er dann auf Geheiß seines
Vaters wieder rückgängig machte ... und wir riefen damals auch spät
nachts so einen Kolumnisten an (bekannt, fällt mir aber jetzt grade
wieder nicht ein - der ... hm hm hm. Hat auch für andere Zeitschriften
geschrieben, war trotz der spätabendlichen Störung locker drauf).
Das war wohl Alexander Borell. Du hast ihn dann zu seiner bevorzugten
Richtig.
Post by Dieter Lefeling
Tageszeit angerufen. Das einzige, das gar nicht ging, waren derartige
Aktionen zur Unzeit. Also vor zehn oder zwölf Uhr vormittags. Stand
extra in jeder Color Foto. 8-)
Der gute Borell hatte bis in die Siebziger auch für das Fotomagazin
geschrieben, dort als "Nörgelmann". In Color Foto hat sich dann sein
Spektrum etwas erweitert. Abgesehen davon gab es noch andere Tätigkeiten
als Krimiautor und Briefkastenonkel. Der Mann war sehr ...vielseitig.
Friede seiner Asche.
Er war sehr leutseelig. Wären wir nicht so schüchtern gewesen in unserer
nächtlichen Frechheit, vielleicht wäre das eine langjährige Freundschaft
geworden, wer weiß.

Heute denke ich: Die Welt bräuchte mehr Borells, damals wie heute oder
in Zukunft. Und mehr Nachtmenschen (außer denen, die bis vier Uhr
morgens und länger auf die Jagd nach ihnen missliebigen Schreibern in
allen ihnen bekannten Newsnetgruppen gehen, aber viele haben ja nicht
mehr überlebt, von diesen. Muss ein ungesunder Zwang sein).
--
Mit freundlichen Grüßen: Johannes Leckebusch

http://johannes-leckebusch.de/
Oliver Jennrich
2013-01-06 11:00:57 UTC
Permalink
Post by Michael Quack - Visual Pursuit
Post by Thomas Heier
in der Colorfoto 2/2013
Die CloFrau gibt's noch? Da guckt noch jemand rein?
Ich, gelegentlich. Aus unerfindlichen Gründen liegt sie hier in der
Bibliothek aus.
--
Space - The final frontier
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