Discussion:
Zebra-Flektogon 4/50 zerlegen?
(zu alt für eine Antwort)
Philipp Reichmuth
2005-10-13 15:56:31 UTC
Permalink
Hallo,

ich habe heute ein CZJ Flektogon 4/50 (Zebra) aus einer eBay-Aution
bekommen. Das Stück sieht deutlich schlechter aus als vom Verkäufer
angekündigt, unter anderem hat die Frontlinse einige Kratzer, die
Fokussierung läuft kratzig und die Blende geht nicht zu. Es war
allerdings mit 32 EUR auch nicht gerade teuer. Ich überlege jetzt, ob
ich mich lange mit dem Verkäufer herumstreite oder das Ding auf
Vordermann bringe. Die Frontlinse könnte ich in der Ukraine behandeln
und vielleicht vergüten lassen, wenn ich das nächste Mal da bin, das
ist, denke ich, nicht das Problem.

Im Moment frage ich mich, ob ich zumindest die Blende mit Bordmitteln
ans Laufen kriege. Wahnsinnig viel Erfahrung habe ich nicht, ich hab
gelegentlich mechanische Kameras teilzerlegt und wieder
zusammengekriegt, aber es wäre meine erste Blendenreparatur. Lohnt sich
die Mühe unter diesen Umständen für das alte Flektogon oder ist die
Mechanik zu komplex für einen Anfänger?

Zum Zustand: Der Blendenring ist leichtgängig und rastet sauber ein,
aber die Blende bleibt offen, auch beim Betätigen des Stößels oder des
Abblendhebels. Der Abblendhebel blockiert den Stößel, der Teil des
Mechanismus ist also in Ordnung. Wie komme ich an die Blende? Aufs
Geratewohl mit dem Auseinanderschrauben beginnen möchte ich ungern,
insofern wäre ich für Hinweise aller Art dankbar :)

Philipp
Roman J. Rohleder
2005-10-13 16:40:08 UTC
Permalink
Post by Philipp Reichmuth
ich habe heute ein CZJ Flektogon 4/50 (Zebra) aus einer eBay-Aution
bekommen. Das Stück sieht deutlich schlechter aus als vom Verkäufer
angekündigt, unter anderem hat die Frontlinse einige Kratzer, die
Fokussierung läuft kratzig
Neu schmieren - Helix mit Zahnstocher auskratzen und mit geeignetem
Loesungsmittel auswaschen und reichlich von der grossen Tube
Lithiumverseiftes Schmierfett rein, grob mit dem Zahnstocher quer
ueber das Gewinde verteilen und dann das Ding montieren. Beweg es vor
dem Zusammenbau mal ´ne Weile fleissig, um das Zeug fein zu verteilen.

Ich hab neulich eine frische Tube Castrol "LMX Li-Komplexfett 2" in
mintgruen aus dem Autozubehoerladen zu 5EUR/300g mitgenommen. Im Arsat
4,5/55 PCS und im Jupiter 36b kommt das jetzt ganz angenehm, weicher,
fluessiger als die Silikonpaste welche Winfried mir mal ueberlassen
hatte.

Waehrend du dabei bist, schnapp dir ´ne Dose Bremsenreiniger oder
Quickleen und nebenan im Aldi oder Lidl ein Set von den 35x35cm
grossen Mikrofaserputzlappen. Geniale Dinger, um die Linsen mal
richtig schlierenfrei zu putzen - so die Verguetung ausreichend hart
ist.
Post by Philipp Reichmuth
und die Blende geht nicht zu.
Mach es einmal richtig -also nicht mit Alk und Q-Tip drauf rum
futscheln-, sonst darfst du halbjaehrlich wiederholen. Aufmachen, die
Lamellen einzeln waschen, dann hast du zukuenftig auch keine Probleme
mit verklebten Lamellen.
Post by Philipp Reichmuth
Es war allerdings mit 32 EUR auch nicht gerade teuer.
Und damit bestens fuer deine ersten Schritte geeignet.
Post by Philipp Reichmuth
Ih überlege jetzt, ob
ich mich lange mit dem Verkäufer herumstreite
Trommel auf ´nen Preisnachlass, ´ne Gutschrift im Werte einer Dose
Waschbenzin und ´ner Tube Fett. Vielleicht auch noch ein Doeschen
schwarzen Lack von Revell auf die Liste nehmen.
Post by Philipp Reichmuth
Vordermann bringe. Die Frontlinse könnte ich in der Ukraine behandeln
Wie das? Die packen hoechstens auch schwarzen Lack rein, zu schleifen
ist da nix.
Post by Philipp Reichmuth
und vielleicht vergüten lassen, wenn ich das nächste Mal da bin, das
ist, denke ich, nicht das Problem.
Apropos - pass mit den inneren Linsenoberflaechen auf, die
Verguetungen koennten sehr weich sein.
Post by Philipp Reichmuth
Im Moment frage ich mich, ob ich zumindest die Blende mit Bordmitteln
ans Laufen kriege.
Klar. Es ist allerdings diesselbe mistige Konstruktion, die Franz
neulich im www-basierten "Nachbarforum" in einem Biometar 120 begegnet
ist. Schrott, daemlicher.
Post by Philipp Reichmuth
Wahnsinnig viel Erfahrung habe ich nicht, ich hab
gelegentlich mechanische Kameras teilzerlegt und wieder
zusammengekriegt, aber es wäre meine erste Blendenreparatur. Lohnt sich
die Mühe unter diesen Umständen für das alte Flektogon oder ist die
Mechanik zu komplex für einen Anfänger?
Sie ist nicht ohne, aber dafuer ist alles ein Stueckchen groesser.
Post by Philipp Reichmuth
Zum Zustand: Der Blendenring ist leichtgängig und rastet sauber ein,
aber die Blende bleibt offen, auch beim Betätigen des Stößels oder des
Abblendhebels.
Es gibt zwei moegliche Probleme.
Post by Philipp Reichmuth
Der Abblendhebel blockiert den Stößel, der Teil des
Mechanismus ist also in Ordnung.
Zwischen den beiden vermittelt eine Feder, die koennte auch
ausgehaengt sein. Dann waere aber auch eine Blendenfunktion gegeben,
nur keine Springblende - also sind wohl die Lamellen verklebt.
Post by Philipp Reichmuth
Wie komme ich an die Blende? Aufs
Geratewohl mit dem Auseinanderschrauben beginnen möchte ich ungern,
insofern wäre ich für Hinweise aller Art dankbar :)
Dir kann in Wort und Bild geholfen werden:

http://stephenc7.tripod.com/cameras/flektagon_4.htm
Post by Philipp Reichmuth
Philipp
Gruss, Roman
--
"Hypochonder haben keine Kameras. Wir sind also unter
uns Liebhabern, den Lieberhabern alles dessen, was
liebens- und erlebenswert ist. Eine Kamera ist uns ein
Ding aus Blech, Glas und Lebenshunger" - Hans Windisch
Stefan Nuetzel
2005-10-14 06:38:42 UTC
Permalink
Post by Roman J. Rohleder
Post by Philipp Reichmuth
Wie komme ich an die Blende? Aufs
Geratewohl mit dem Auseinanderschrauben beginnen möchte ich ungern,
insofern wäre ich für Hinweise aller Art dankbar :)
http://stephenc7.tripod.com/cameras/flektagon_4.htm
Wobei der Vollständigkeit halber zu bemerken wäre dass das was Stephen
Castello so lässig als *Spacer* bezeichnet ein Exzenterring zur
Zentrierung der hinteren Linsengruppe ist. Deshalb sind da um die
Hinterlinse die vielen geschlitzten Ringe zu finden. Bei allen mir
bekannten CZJ-Linsen ist die hintere Linsengruppe so feinzujustieren.
Hier ein Beispiel eines KB-Flektogons.

Loading Image...

Wenn das Objektiv also wirklich noch was taugt, wäre es evtl. sinnvoll
es zu Olbrich einzuschicken. Der hat das Zentriergerät von Zeiss und
kann daher diese Feinjustage wieder vornehmen. Auswaschen, neu
Abschmieren und Justieren kostet IIRC < 50 Euro.

Stefan
Roman J. Rohleder
2005-10-14 17:30:15 UTC
Permalink
Post by Stefan Nuetzel
Post by Roman J. Rohleder
http://stephenc7.tripod.com/cameras/flektagon_4.htm
Wobei der Vollständigkeit halber zu bemerken wäre dass das was Stephen
Castello so lässig als *Spacer* bezeichnet ein Exzenterring zur
Zentrierung der hinteren Linsengruppe ist. Deshalb sind da um die
Hinterlinse die vielen geschlitzten Ringe zu finden.
Bei allen mir
bekannten CZJ-Linsen ist die hintere Linsengruppe so feinzujustieren.
Wie ich es halt damals schon geschrieben hatte, mir persoenlich ist
sowas nie begegnet; ich habe allerdings mit Ausnahme des 180er Sonnars
auch keine Zebras, durchweg nur spaete Schwarzversionen im Einsatz.
Post by Stefan Nuetzel
Stefan
Gruss, Roman
--
"Hypochonder haben keine Kameras. Wir sind also unter
uns Liebhabern, den Lieberhabern alles dessen, was
liebens- und erlebenswert ist. Eine Kamera ist uns ein
Ding aus Blech, Glas und Lebenshunger" - Hans Windisch
Stefan Nuetzel
2005-10-14 21:59:19 UTC
Permalink
On Fri, 14 Oct 2005 19:30:15 +0200, Roman J. Rohleder
Post by Roman J. Rohleder
Wie ich es halt damals schon geschrieben hatte, mir persoenlich ist
sowas nie begegnet; ich habe allerdings mit Ausnahme des 180er Sonnars
auch keine Zebras, durchweg nur spaete Schwarzversionen im Einsatz.
Wenn ich mein schwarzes 50er Flekkie so ansehe, meine ich ebenfalls
diese Ringe zu erkennen ;-)

Loading Image...

Stefan

ulrich engel
2005-10-13 17:32:19 UTC
Permalink
Post by Philipp Reichmuth
Im Moment frage ich mich, ob ich zumindest die Blende mit Bordmitteln
ans Laufen kriege. Wahnsinnig viel Erfahrung habe ich nicht, ich hab
gelegentlich mechanische Kameras teilzerlegt und wieder
zusammengekriegt, aber es wäre meine erste Blendenreparatur. Lohnt sich
die Mühe unter diesen Umständen für das alte Flektogon oder ist die
Mechanik zu komplex für einen Anfänger?
Zum Zustand: Der Blendenring ist leichtgängig und rastet sauber ein,
aber die Blende bleibt offen, auch beim Betätigen des Stößels oder des
Abblendhebels. Der Abblendhebel blockiert den Stößel, der Teil des
Mechanismus ist also in Ordnung. Wie komme ich an die Blende? Aufs
Geratewohl mit dem Auseinanderschrauben beginnen möchte ich ungern,
insofern wäre ich für Hinweise aller Art dankbar :)
Damit muss man bei dem Alter halt rechnen, besonders wenn das Ding
länger gelegen hat. Du kommst relativ gut von hinten an die Blende ran.
Einfach Schrauben lösen, Bajonettring abheben. Vorher sicherheitshalber
Blendenring auf f4 stellen. Aufpassen, dass keine Federchen/Kügelchen
(Raste) in den Flokati hüpfen. Nach meiner Erfahrung genügt es beim
Flektogon, die Mechanik mit einem benzingetränkten Qtip anzutippen. Sie
ist für so ein Trumm erstaunlich filigran und verklebt entsprechend
leicht -- ist aber auch entsprechend leicht wieder gängig gemacht.
Vermutlich sind nicht die Lamellen selbst, sondern ihr Füße = der
äu0ßere Ring mit der Steuerung verklebt. Die Prozedur muss bei
pfleglicher (= regelmäßiger) Handhabung des Objektives ca. alle 30 Jahre
wiederholt werden.
Ist ein tolles Stück Glas.

mfg u.e.
Roman J. Rohleder
2005-10-13 18:57:04 UTC
Permalink
Post by ulrich engel
Damit muss man bei dem Alter halt rechnen, besonders wenn das Ding
länger gelegen hat. Du kommst relativ gut von hinten an die Blende ran.
Einfach Schrauben lösen, Bajonettring abheben. Vorher sicherheitshalber
Blendenring auf f4 stellen.
Und beim Trennen der Helix den Trennpunkt merken. Ich suche mir immer
einen Vergleichspunkt wie "wenn die Sperrnase des Bajonetts auf 12 Uhr
liegt, erfolgt die Trennung wenn die 0,5m-Marke auf 10Uhr liegt".

Wenn du es eh auf hast, kannst du auch den Stoessel auf die
Beduerfnisse deiner Kamera anpassen und ablaengen.

Wie die Umlenkung funktioniert, wird in Ansaetzen bei den Bildern des
Bm120 gezeigt:

http://www.kyphoto.com/classics/biometar.html
Post by ulrich engel
Aufpassen, dass keine Federchen/Kügelchen
(Raste) in den Flokati hüpfen.
Die einzige Kugel duerfte unterm Blendenring sitzen und die Rastung
darstellen. So ist es bei allen meinen Saalfeldern.

Philipp, noch ein paar grundlegende Tips:

Schnapp dir einnen Schraubensortimentskasten und fuell ihn sukzessiv
mit den Kleinteilen, so behaelst du den Ueberblick. Verwende
magnetisierte Schraubendreher, arbeite in einer Schale - Auflaufform,
Entwicklerschale...
Post by ulrich engel
Nach meiner Erfahrung genügt es beim
Flektogon, die Mechanik mit einem benzingetränkten Qtip anzutippen.
Ist da die Fokushelix merklich besser gekapselt als beim 120er
Biometar?
Post by ulrich engel
Vermutlich sind nicht die Lamellen selbst, sondern ihr Füße = der
äu0ßere Ring mit der Steuerung verklebt.
Da kommst du aber ohne weiteres Zerlegen doch nicht ran, beim
Abwischen fliesst mittelfristig immer Siff nach.
Post by ulrich engel
Die Prozedur muss bei
pfleglicher (= regelmäßiger) Handhabung des Objektives ca. alle 30 Jahre
wiederholt werden.
Frechheit, gell? Diese Wartungsintervalle sind ein Hohn, ein Schlag
ins Gesicht jeder Werkstatt. ;-)
Post by ulrich engel
Ist ein tolles Stück Glas.
Ich muesste meines mal mehr verwenden.
Post by ulrich engel
mfg u.e.
Gruss, Roman
--
"Hypochonder haben keine Kameras. Wir sind also unter
uns Liebhabern, den Lieberhabern alles dessen, was
liebens- und erlebenswert ist. Eine Kamera ist uns ein
Ding aus Blech, Glas und Lebenshunger" - Hans Windisch
Philipp Reichmuth
2005-10-13 21:43:20 UTC
Permalink
Hallo Roman, hallo Ulrich,

danke für die Hinweise, ich antworte euch mal der Einfachheit halber en
bloc.
Post by Roman J. Rohleder
Ih überlege jetzt, ob ich mich lange mit dem Verkäufer herumstreite
Trommel auf ´nen Preisnachlass, ´ne Gutschrift im Werte einer Dose
Waschbenzin und ´ner Tube Fett. Vielleicht auch noch ein Doeschen
schwarzen Lack von Revell auf die Liste nehmen.
Lack ist vorhanden (Schwarz-8, Anthrazit-9, Schwarz seidenmatt-302).
Den Verkäufer muß ich jetzt in Schutz nehmen; ich hatte ihm die Sachlage
kurz beschrieben, daraufhin rief er mich vorhin an und bot die
Erstattung des Kaufpreises an ("behalt's, wenn's kaputt ist, dein Geld
kriegst du wieder"). Schön. Es gibt noch ehrliche Leute.

Insofern wird die Reparatur zumindest warten müssen, bis das geklärt
ist. Als Spielzeug für die Zwischenzeit hab ich noch eine Zorki-6, die
ich gerade als Gegenleistung für die Einrichtung von VoIP bei einem
Kommilitonen bekommen habe. :)
Post by Roman J. Rohleder
Vordermann bringe. Die Frontlinse könnte ich in der Ukraine
behandeln
Wie das? Die packen hoechstens auch schwarzen Lack rein, zu schleifen
ist a nix.
Gevorg erzählte mir in Kiew, er hätte für Standardobjektive auch
Ersatzteile vorrätig. Das vorderste Glied müßte man dann austauschen.
Abschleifen wird schwierig, da gebe ich dir recht.
Post by Roman J. Rohleder
Klar. Es ist allerdings diesselbe mistige Konstruktion, die Franz
neulich im www-basierten "Nachbarforum" in einem Biometar 120
begegnet ist. Schrott, daemlicher.
Schön, die hatte ich gelesen.
Post by Roman J. Rohleder
http://stephenc7.tripod.com/cameras/flektagon_4.htm
Ausgezeichnet, danke. Kein Wunder, daß man die Seite nicht findet, wenn
er das gute Stück hartnäckig als Flekt*a*gon bezeichnet.
Post by Roman J. Rohleder
Wie die Umlenkung funktioniert, wird in Ansaetzen bei den Bildern des
http://www.kyphoto.com/classics/biometar.html
Auch nett.
Post by Roman J. Rohleder
Schnapp dir einnen Schraubensortimentskasten und fuell ihn sukzessiv
mit den Kleinteilen, so behaelst du den Ueberblick. Verwende
magnetisierte Schraubendreher, arbeite in einer Schale - Auflaufform,
Entwicklerschale...
Gut, das ist Standardprocedere, seit mir beim Auseinanderbauen meiner
Moskva-5 die Feder vom Doppelbelichtungsschutz auf den Küchenfußboden
fiel und ich zwanzig Minuten herumkriechen mußte :)
Post by Roman J. Rohleder
Nach meiner Erfahrung genügt es beim Flektogon, die Mechanik mit
einem benzingetränkten Qtip anzutippen.
Ist da die Fokushelix merklich besser gekapselt als beim 120er
Biometar?
Ich werd sie so oder so auseinanderbauen, weil sie die Schmierung wohl
gut vertragen könnte.
Post by Roman J. Rohleder
Ist ein tolles Stück Glas.
Je nun, mit den DHL zu verdankenden umlaufenden Ackerfurchen vorne drauf
ist es schon ein bißchen suboptimal :)
Post by Roman J. Rohleder
Ich muesste meines mal mehr verwenden.
Ich arbeite dran. :)

Philipp
Ralf R. Radermacher
2005-10-13 22:40:36 UTC
Permalink
Post by Philipp Reichmuth
Gevorg erzählte mir in Kiew, er hätte für Standardobjektive auch
Ersatzteile vorrätig. Das vorderste Glied müßte man dann austauschen.
Abschleifen wird schwierig, da gebe ich dir recht.
Wenn das mal so einfach wäre.

Laut Olbrich hat es zu DDR-Zeiten zu den Zeiss-Objektive für den Service
nie Ersatzlinsen oder Gruppen gegeben. Die Objektive mußten
grundsätzlich ans Werk eingeschickt werden, wenn ein Linse einen Schaden
hatte. Die Elemente sind wohl bei der Fertigung schon etwas gezielter
zusammengestellt worden.

Ralf
--
Ralf R. Radermacher - DL9KCG - Köln/Cologne, Germany
private homepage: http://www.fotoralf.de
manual cameras and photo galleries - updated Jan. 10, 2005
Contarex - Kiev 60 - Horizon 202 - P6 mount lenses
Stefan Nuetzel
2005-10-14 06:29:15 UTC
Permalink
Post by Ralf R. Radermacher
Laut Olbrich hat es zu DDR-Zeiten zu den Zeiss-Objektive für den Service
nie Ersatzlinsen oder Gruppen gegeben. Die Objektive mußten
grundsätzlich ans Werk eingeschickt werden, wenn ein Linse einen Schaden
hatte. Die Elemente sind wohl bei der Fertigung schon etwas gezielter
zusammengestellt worden.
Ich habe mal durch den Austausch einer verputzten Frontlinse eines
schwarzen 2,0/58mm Exakta Biotars durch die eines Silberlings für M42
das anderweitig defekt war, eine enorme Verbesserung der Bildqualität
erreicht. ;-)

Beim Versuch die verkratzte Hinterlinse eines Tessars zu Tauschen,
konnte ich hingegen anschliessend nicht mehr auf unendlich
fokussieren. Obwohl die Linse mechanisch gut in die Fassung passte.



Stefan
Ralf R. Radermacher
2005-10-14 08:41:53 UTC
Permalink
Post by Stefan Nuetzel
Ich habe mal durch den Austausch einer verputzten Frontlinse eines
schwarzen 2,0/58mm Exakta Biotars durch die eines Silberlings für M42
das anderweitig defekt war, eine enorme Verbesserung der Bildqualität
erreicht. ;-)
Es soll Leute geben, die einfach Glück haben. Nur sind wir uns wohl
einig, daß auf sowas kein Rechtsanspruch besteht. ;-)

Ralf
--
Ralf R. Radermacher - DL9KCG - Köln/Cologne, Germany
private homepage: http://www.fotoralf.de
manual cameras and photo galleries - updated Jan. 10, 2005
Contarex - Kiev 60 - Horizon 202 - P6 mount lenses
Philipp Reichmuth
2005-10-14 07:35:47 UTC
Permalink
Post by Ralf R. Radermacher
Post by Philipp Reichmuth
Gevorg erzählte mir in Kiew, er hätte für Standardobjektive auch
Ersatzteile vorrätig. Das vorderste Glied müßte man dann austauschen.
Abschleifen wird schwierig, da gebe ich dir recht.
Wenn das mal so einfach wäre.
Laut Olbrich hat es zu DDR-Zeiten zu den Zeiss-Objektive für den Service
nie Ersatzlinsen oder Gruppen gegeben. Die Objektive mußten
grundsätzlich ans Werk eingeschickt werden, wenn ein Linse einen Schaden
hatte. Die Elemente sind wohl bei der Fertigung schon etwas gezielter
zusammengestellt worden.
Keine Ahnung, was sie in der Ukraine damit genau machen. Ich kann mir
höchstens vorstellen, daß sie die Teile aus Ausschlachtobjektiven
überhaben. Vermutlich passen die dann halt nicht ganz genau, aber wenn
die Linsen nur kaputt genug sind, kann das Ergebnis nach dem Austausch
kaum schlechter sein als vorher ;)

Arax greift bei seinem Vergütungsangebot auf Techniker und Geräte aus
dem Arsenal-Werk zurück; zumindest an der optischen Apparatur sollte es
da nicht scheitern.

Philipp
Roman J. Rohleder
2005-10-13 23:00:29 UTC
Permalink
Post by Philipp Reichmuth
Post by Roman J. Rohleder
Trommel auf ´nen Preisnachlass, ´ne Gutschrift im Werte einer Dose
Waschbenzin und ´ner Tube Fett. Vielleicht auch noch ein Doeschen
schwarzen Lack von Revell auf die Liste nehmen.
Lack ist vorhanden (Schwarz-8, Anthrazit-9, Schwarz seidenmatt-302).
Nimm den 302er. Alternativ: Rallyelack, mattschwarz, frontal auf die
Frontscherbe. ;-)
Post by Philipp Reichmuth
Insofern wird die Reparatur zumindest warten müssen, bis das geklärt
ist. Als Spielzeug für die Zwischenzeit hab ich noch eine Zorki-6, die
ich gerade als Gegenleistung für die Einrichtung von VoIP bei einem
Kommilitonen bekommen habe. :)
Fuer ´ne richtige Kamera hat es nicht gereicht? ;-)
Post by Philipp Reichmuth
Gevorg erzählte mir in Kiew, er hätte für Standardobjektive auch
Ersatzteile vorrätig. Das vorderste Glied müßte man dann austauschen.
Wenn es denn passt.

Du siehst ja, die Frontscherbe ist nicht einzeln gefasst, sondern
wurde als Baugruppe mit wenigstens einerm weiteren Element gruppiert
und gefasst.

Janz vergessen: die ollen Fleks haben noch Zentrierringe. Wirklich,
ich hab Bilder davon gesehen, nachdem ich jemandes Aussage
diesbezueglich angezweifelt habe. Wer war es und wo? Keine Ahnung.
Evtl. Thomas Kaltschmidt, der liest ja auch eifrig hier mit.

Weshalb man dann gut beraten waere, einen Zwischenstop bei Meister
Olbrich einzulegen - der angeblich ´nen Zentriertisch in der Kueche
stehen hat.

Der Spass kostet als Komplettservice dann ca. den von dir bezahlten
Gesamtpreis der Scherbe.
Post by Philipp Reichmuth
Abschleifen wird schwierig, da gebe ich dir recht.
Nicht nur schwierig - unsinnig. Apropos Streulicht - Heliopan hat eine
passende Streulichtblende im Angebot. Passend vom Masz wie von der
Form her.
Post by Philipp Reichmuth
Post by Roman J. Rohleder
http://stephenc7.tripod.com/cameras/flektagon_4.htm
Ausgezeichnet, danke. Kein Wunder, daß man die Seite nicht findet, wenn
er das gute Stück hartnäckig als Flekt*a*gon bezeichnet.
Stephen ist da in guter Tradition unterwegs - Rodinol, Bimmer,
Post by Philipp Reichmuth
Post by Roman J. Rohleder
Schnapp dir einnen Schraubensortimentskasten und fuell ihn sukzessiv
mit den Kleinteilen, so behaelst du den Ueberblick. Verwende
magnetisierte Schraubendreher, arbeite in einer Schale - Auflaufform,
Entwicklerschale...
Gut, das ist Standardprocedere, seit mir beim Auseinanderbauen meiner
Moskva-5 die Feder vom Doppelbelichtungsschutz auf den Küchenfußboden
fiel und ich zwanzig Minuten herumkriechen mußte :)
Ich werd sie so oder so auseinanderbauen, weil sie die Schmierung wohl
gut vertragen könnte.
Brav. Hab mir das Datenblatt vom LMX grade nochmal angeguckt - es ist
genau das richtige, riecht nur nicht so gut wie Moskauer Schlachtvieh.
Post by Philipp Reichmuth
Post by Roman J. Rohleder
Post by ulrich engel
Ist ein tolles Stück Glas.
Je nun, mit den DHL zu verdankenden umlaufenden Ackerfurchen vorne drauf
Och, Freitag wurde ich vom DPDler mit einem grossen Paket begruesst -
"Hier, ein Auspuff fuer sie!" - "????" "Da guckt das Endrohr raus".
Der Kerl war noch stolz drauf.
Post by Philipp Reichmuth
ist es schon ein bißchen suboptimal :)
Mach halt Kunscht draus.
Post by Philipp Reichmuth
Post by Roman J. Rohleder
Ich muesste meines mal mehr verwenden.
Ich arbeite dran. :)
NIX! DU KRIEGST MEIN FLEK NICHT!!123

<g>
Post by Philipp Reichmuth
Philipp
Gruss, Roman
--
"Hypochonder haben keine Kameras. Wir sind also unter
uns Liebhabern, den Lieberhabern alles dessen, was
liebens- und erlebenswert ist. Eine Kamera ist uns ein
Ding aus Blech, Glas und Lebenshunger" - Hans Windisch
Stefan Nuetzel
2005-10-14 07:00:17 UTC
Permalink
Post by Roman J. Rohleder
Janz vergessen: die ollen Fleks haben noch Zentrierringe. Wirklich,
ich hab Bilder davon gesehen, nachdem ich jemandes Aussage
diesbezueglich angezweifelt habe. Wer war es und wo? Keine Ahnung.
<http://phototec.de/phorum/read.php?4,119329,119487#msg-119487>

irgendwo am Ende des Threads ;-)
Post by Roman J. Rohleder
Weshalb man dann gut beraten waere, einen Zwischenstop bei Meister
Olbrich einzulegen - der angeblich ´nen Zentriertisch in der Kueche
stehen hat.
Sehe ich genauso.
Post by Roman J. Rohleder
Der Spass kostet als Komplettservice dann ca. den von dir bezahlten
Gesamtpreis der Scherbe.
Und ist das Geld wirklich wert. Kleinbildscherben die mal so als
Zugabe zu einer Kamera bei mir gelandet sind, habe ich schon
desöfteren zerlegt. Manchmal klappt es auch mit dem Einbau von
Fremdteilen, wie ich in meinem anderen Posting schrieb.
Post by Roman J. Rohleder
Post by Philipp Reichmuth
Abschleifen wird schwierig, da gebe ich dir recht.
Ach dann habe ich schon Sachen erlebt. Ich hab mal ein 130er Telinear
für die Agfa Ambi-Silette gekauft, da waren in der verkitteten
Frontlinsengruppe bei seitlicher Betrachtung irgendwelche Buchstaben
zu lesen. Ich hab dann das Frontglied getrennt und festgestellt, dass
die Rückseite des vorderen Linsenelementes wohl mal gekennzeichnet
wurde und dort wo sich keine Kennzeichnung befand, war ein hauch von
Vergütung zu erkennen. Irgendwie wohl Schlamperei beim Bedampfen
gewesen. Ich habe dann die Linsenfläche mit etwas 2-5 my
Diamantpolierpaste von diesem Belag befreit und die Linsen
anschliessend wieder mit Kanadabalsam verkittet. ~#-}
Post by Roman J. Rohleder
Post by Philipp Reichmuth
Ich werd sie so oder so auseinanderbauen, weil sie die Schmierung wohl
gut vertragen könnte.
Brav. Hab mir das Datenblatt vom LMX grade nochmal angeguckt - es ist
genau das richtige, riecht nur nicht so gut wie Moskauer Schlachtvieh.
Ich tendiere inzwischen auch zu Baumarktlithiumfett aus der grossen
Tube. Irgendwann hat mal jemand in der ebucht spezielles Fett für
Ojektive angeboten. Das Zeug hat die berühmte klebrige Konsistenz
eines Dämpfungsfettes, ist aber für meinen Geschmack etwas zu zäh.
Meist mische ich jetzt und dann passt es.

Stefan
Philipp Reichmuth
2005-10-14 07:56:11 UTC
Permalink
Post by Roman J. Rohleder
Post by Philipp Reichmuth
Insofern wird die Reparatur zumindest warten müssen, bis das geklärt
ist. Als Spielzeug für die Zwischenzeit hab ich noch eine Zorki-6, die
ich gerade als Gegenleistung für die Einrichtung von VoIP bei einem
Kommilitonen bekommen habe. :)
Fuer ´ne richtige Kamera hat es nicht gereicht? ;-)
Och, für eine Stunde Arbeit bei einem Freund war das schon OK so...
außerdem war ein Jupiter-8 dabei ;) Allerdings hängt der zweite
Verschlußvorhang auf "B", für Arbeit ist also gesorgt. Zum
Fotografieren hab ich sowieso eine FED-5. *duckweg*
Post by Roman J. Rohleder
Post by Philipp Reichmuth
Gevorg erzählte mir in Kiew, er hätte für Standardobjektive auch
Ersatzteile vorrätig. Das vorderste Glied müßte man dann austauschen.
Wenn es denn passt.
Das wäre dann Gevorgs Problem...
Post by Roman J. Rohleder
Weshalb man dann gut beraten waere, einen Zwischenstop bei Meister
Olbrich einzulegen - der angeblich ´nen Zentriertisch in der Kueche
stehen hat. Der Spass kostet als Komplettservice dann ca. den von dir bezahlten
Gesamtpreis der Scherbe.
Gut, ich werd mich so oder so erstmal selbst dran versuchen; wenn ich
hinterher unzufrieden damit bin, kann ich's immer noch wegschicken :)
Post by Roman J. Rohleder
Post by Philipp Reichmuth
Abschleifen wird schwierig, da gebe ich dir recht.
Nicht nur schwierig - unsinnig. Apropos Streulicht - Heliopan hat eine
passende Streulichtblende im Angebot. Passend vom Masz wie von der
Form her.
Nicht nötig, ich habe die originale. Vor einem halben Jahr auf Vorrat
geschossen, in einer eBay-Auktion mit einer anderen Streuli, einem
Deckel und den vier P6-Zwischenringen für unter 20 EUR. Egal was ich
damit noch anstelle, zu teuer war das Flektogon insgesamt wohl nicht ;)

Philipp
ulrich engel
2005-10-14 08:20:37 UTC
Permalink
Post by Philipp Reichmuth
Post by ulrich engel
Ist ein tolles Stück Glas.
Je nun, mit den DHL zu verdankenden umlaufenden Ackerfurchen vorne drauf
ist es schon ein bißchen suboptimal :)
Probiers doch erst mal aus. Ich glaub, Kratzer auf der Frontlinse sind
oft halb so wild. Schlimmstenfalls haste nen eingebauten Weichzeichner.

mfg u.e.
ulrich engel
2005-10-14 08:17:34 UTC
Permalink
Post by Roman J. Rohleder
Post by ulrich engel
Damit muss man bei dem Alter halt rechnen, besonders wenn das Ding
länger gelegen hat. Du kommst relativ gut von hinten an die Blende ran.
Einfach Schrauben lösen, Bajonettring abheben. Vorher sicherheitshalber
Blendenring auf f4 stellen.
Und beim Trennen der Helix den Trennpunkt merken. Ich suche mir immer
einen Vergleichspunkt wie "wenn die Sperrnase des Bajonetts auf 12 Uhr
liegt, erfolgt die Trennung wenn die 0,5m-Marke auf 10Uhr liegt".
Das war bei mir noch nicht nötig. Ich musste nur die klemmende Blende
putzen.
Post by Roman J. Rohleder
Die einzige Kugel duerfte unterm Blendenring sitzen und die Rastung
darstellen. So ist es bei allen meinen Saalfeldern.
Die eine reicht aber für längere Gymnastikübungen. Ich hab da n Talent
für ;(.
Post by Roman J. Rohleder
Post by ulrich engel
Nach meiner Erfahrung genügt es beim
Flektogon, die Mechanik mit einem benzingetränkten Qtip anzutippen.
Ist da die Fokushelix merklich besser gekapselt als beim 120er
Biometar?
Post by ulrich engel
Vermutlich sind nicht die Lamellen selbst, sondern ihr Füße = der
äu0ßere Ring mit der Steuerung verklebt.
Da kommst du aber ohne weiteres Zerlegen doch nicht ran, beim
Abwischen fliesst mittelfristig immer Siff nach.
Also hier gings ohne Attacke auf Gläser oder Entfernungsmechanik ab.
Einfach putzen und offen stehen lassen. Immer mal wieder den
Blendenstößel drücken. Evtl. nach 1-2 Tagen wiederholen. Tut inzwischen
wieder ca. 2 Jahre.

mfg u.e.
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