Discussion:
Revueflex 1000S und PX625
(zu alt für eine Antwort)
Uwe Borchert
2014-08-18 12:40:19 UTC
Permalink
Hallo liebe Gemeinde,

ein Bekannter hat seine Revueflex 1000s wieder ausgegraben und will
damit auf Heimaturlaub im wilden Osten wieder fotografieren. Die Kamera
läuft mit den vom Markt verschwundenen Quecksilberzellen PX13 / PX625 /
V625PX / MR9 ... Daher ein paar Fragen:

* Bei der Revueflex 1000S handelt es sich um eine Chinon CS?

* Braucht der Belichtungsmesser eine genaue Referenz oder hat
dieser eine tolerante Brückenschaltung verbaut die auch LR44
problemlos verdaut?

* Hat jemand Anhaltswerte wie sich der Belichtungsmesser bei
Befeuerung mit SR44 (Silberoxid, 1,55V) verhält? (*)

* Wie lange halten Zink-Luft-Zellen typischerweise in den Kameras?
Die Möglichkeit die Kamera mit Zink-Luft-Zellen für Hörgeräte zu
betreiben habe ich schon zurückgemeldet. Für den Urlaub ist das
u.U. sogar die beste Idee?

(*) Bei den einfachen Sucherkameras von Cosina kann man eine SR44
reinstopfen und die zu hohe Spannung durch das Einstellen der ISO-
Zahl an der Kamera auf 5/16 des eingelegten Filmes kompensieren.
http://uwes.suche-plus.de/fototour/px675.html

Das waren zuerst mal meine Fragen. Tausend und einen Dank im Voraus
für die Antworten.

MfG

Uwe Borchert
Ralf Haun
2014-08-18 12:54:51 UTC
Permalink
* Wie lange halten Zink-Luft-Zellen typischerweise in den Kameras? Die
Möglichkeit die Kamera mit Zink-Luft-Zellen für Hörgeräte zu betreiben
habe ich schon zurückgemeldet. Für den Urlaub ist das u.U. sogar die
beste Idee?
Wenn du die Kamera ausschalten kannst, bzw. den Objektivdeckel bei
Nichtgebrauch aufsetzt (damit die Zelle nichts zu messen hat), sollte die
Batterie mindestens drei Monate halten. Bei meinen Kameras halten die
Zellen mehr als ein halbes Jahr
(*) Bei den einfachen Sucherkameras von Cosina kann man eine SR44
reinstopfen und die zu hohe Spannung durch das Einstellen der ISO- Zahl
an der Kamera auf 5/16 des eingelegten Filmes kompensieren.
http://uwes.suche-plus.de/fototour/px675.html
Da habe ich nicht so gute Erfahrungen mit gemacht. Mein verehrter
Kameramechaniker Herr Museler www.foto-museler.de rät davon ab.


Gruß Ralf
--
Ralf Haun
Bilder | www.haun-media.de/tiltdesign
Bilder | www.ipernity.com/home/291337
Blog | www.haun-media.de/fotoblog
Ralf Haun
2014-08-18 12:56:39 UTC
Permalink
* Wie lange halten Zink-Luft-Zellen typischerweise in den Kameras? Die
Möglichkeit die Kamera mit Zink-Luft-Zellen für Hörgeräte zu betreiben
habe ich schon zurückgemeldet. Für den Urlaub ist das u.U. sogar die
beste Idee?
Wenn du die Kamera ausschalten kannst, bzw. den Objektivdeckel bei
Nichtgebrauch aufsetzt (damit die Zelle nichts zu messen hat), sollte die
Batterie mindestens drei Monate halten. Bei meinen Kameras halten die
Zellen mehr als ein halbes Jahr
(*) Bei den einfachen Sucherkameras von Cosina kann man eine SR44
reinstopfen und die zu hohe Spannung durch das Einstellen der ISO- Zahl
an der Kamera auf 5/16 des eingelegten Filmes kompensieren.
http://uwes.suche-plus.de/fototour/px675.html
Da habe ich nicht so gute Erfahrungen mit gemacht. Mein verehrter
Kameramechaniker Herr Museler www.foto-museler.de rät davon ab.


Gruß Ralf
--
Ralf Haun
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Uwe Borchert
2014-08-18 22:10:31 UTC
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Hallo,
Post by Ralf Haun
Post by Uwe Borchert
* Wie lange halten Zink-Luft-Zellen typischerweise in den Kameras?
Wenn du die Kamera ausschalten kannst, bzw. den Objektivdeckel bei
Nichtgebrauch aufsetzt (damit die Zelle nichts zu messen hat), sollte die
Batterie mindestens drei Monate halten. Bei meinen Kameras halten die
Zellen mehr als ein halbes Jahr
Ok, das ist in etwa eine sinnvollen und praxisfreundliche Angaben.
Post by Ralf Haun
Post by Uwe Borchert
(*) Bei den einfachen Sucherkameras von Cosina kann man eine SR44
reinstopfen und die zu hohe Spannung durch das Einstellen der ISO- Zahl
an der Kamera auf 5/16 des eingelegten Filmes kompensieren.
http://uwes.suche-plus.de/fototour/px675.html
Da habe ich nicht so gute Erfahrungen mit gemacht. Mein verehrter
Kameramechaniker Herr Museler www.foto-museler.de rät davon ab.
Begründung? Was kann da schief gehen? Bei den Sucherkameras von Cosina
auf Basis der Konica C35 habe ich erstaunlich gute Ergebnisse erhalten.

MfG

Uwe Borchert
Ralf Haun
2014-08-19 06:39:20 UTC
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Post by Uwe Borchert
Post by Ralf Haun
Post by Uwe Borchert
* Wie lange halten Zink-Luft-Zellen typischerweise in den Kameras?
Wenn du die Kamera ausschalten kannst, bzw. den Objektivdeckel bei
Nichtgebrauch aufsetzt (damit die Zelle nichts zu messen hat), sollte die
Batterie mindestens drei Monate halten. Bei meinen Kameras halten die
Zellen mehr als ein halbes Jahr
Ok, das ist in etwa eine sinnvollen und praxisfreundliche Angaben.
Da bin ich aber beruhigt :-)
Post by Uwe Borchert
Post by Ralf Haun
Post by Uwe Borchert
(*) Bei den einfachen Sucherkameras von Cosina kann man eine SR44
reinstopfen und die zu hohe Spannung durch das Einstellen der ISO-
Zahl an der Kamera auf 5/16 des eingelegten Filmes kompensieren.
http://uwes.suche-plus.de/fototour/px675.html
Da habe ich nicht so gute Erfahrungen mit gemacht. Mein verehrter
Kameramechaniker Herr Museler www.foto-museler.de rät davon ab.
Begründung? Was kann da schief gehen? Bei den Sucherkameras von Cosina
auf Basis der Konica C35 habe ich erstaunlich gute Ergebnisse erhalten.
Mit meiner Rollei 35SE, anderer Batterietyp gleiches Problem, hat das nicht
hingehauen. Da hatte ich einige Fehlbelichtungen. Habe Herrn Museler
gefragt, wieso. Daraufhin gab es eine technische Antwort, die ich nicht
verstanden habe.

Wenn es aber funktioniert, dann ist es natürlich gut.


Gruß Ralle
--
Ralf Haun
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Uwe Borchert
2014-08-20 03:50:00 UTC
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Hallo,
Post by Ralf Haun
Post by Uwe Borchert
Post by Ralf Haun
Post by Uwe Borchert
* Wie lange halten Zink-Luft-Zellen typischerweise in den Kameras?
Wenn du die Kamera ausschalten kannst, bzw. den Objektivdeckel bei
Nichtgebrauch aufsetzt (damit die Zelle nichts zu messen hat), sollte die
Batterie mindestens drei Monate halten. Bei meinen Kameras halten die
Zellen mehr als ein halbes Jahr
Ok, das ist in etwa eine sinnvollen und praxisfreundliche Angaben.
Da bin ich aber beruhigt :-)
Und ich erst! Ich kenne das Vorgehen aus einigen Foren, habe da aber
selten genauere Angaben über die Standzeit bzgl. der Randbedingungen
gelesen. Bei der Vorgabe des Revueflex 1000S Benutzers passt das sehr
gut. Der will ein paar Wochen Urlaub im wilden Osten machen und dort
seine alte Heimat ablichten. Dann kann er hier paar Wochen vorher die
Zellen in die Kamera stopfen, einen Probefilm durchjagen, entwickeln
lassen, schaun ob es klappt und die Zellen werden dann maximal sieben
oder acht Wochen durchhalten müssen.
Post by Ralf Haun
Post by Uwe Borchert
Post by Ralf Haun
Post by Uwe Borchert
(*) Bei den einfachen Sucherkameras von Cosina kann man eine SR44
reinstopfen und die zu hohe Spannung durch das Einstellen der ISO-
Zahl an der Kamera auf 5/16 des eingelegten Filmes kompensieren.
http://uwes.suche-plus.de/fototour/px675.html
Da habe ich nicht so gute Erfahrungen mit gemacht. Mein verehrter
Kameramechaniker Herr Museler www.foto-museler.de rät davon ab.
Begründung? Was kann da schief gehen? Bei den Sucherkameras von Cosina
auf Basis der Konica C35 habe ich erstaunlich gute Ergebnisse erhalten.
Mit meiner Rollei 35SE, anderer Batterietyp gleiches Problem, hat das
nicht hingehauen. Da hatte ich einige Fehlbelichtungen.
Ich habe das ein paar mal gelesen. Irgend jemand hat auch für eine
der Rollei 35eine kleine Vergleichstabelle gepostet. Die war schon
ziemlich krumm. Meine Vergleichstabelle mit einer Konica C35 war
wesentlich grader.
Post by Ralf Haun
Habe Herrn Museler gefragt, wieso. Daraufhin gab es eine technische
Antwort, die ich nicht verstanden habe.
Schade! Sehr schade! Ich hätte gerne gewusst warum das bei einigen
Kameras fast perfekt geht und bei einigen Kameras eben nicht.

Bei den Kameras auf der Basis der Konika C35 hast Du von EV 15 bis
runter nach EV 8 eine sehr zuverlässige Lichtmessung mit idR. weniger
als EV 1 Abweichung. Bei kleinen, hellen Lichtquellen kommt es zu
drastischen Abweichung. Man hat bis zu EV 2 zu wenig ggü. einer
Spotmessung. Ggü einer Intergralmessung sind die Abweichungen aber
geringer, IIRC nur noch halb so schlimm.

Das gibt ggf. ausgefressene Lichter, aber zum Ausgleich sind dunkle
Partien häufig noch gut durchgezeichnet. Bei überbelichtungstoleranten
Filmen führt so die „Fehlmessung“ sogar zu recht guten Bildern, besser
als bei einer „korrekten Messung“ (Spot). Da saufen die Schatten viel
stärker ab.
Post by Ralf Haun
Wenn es aber funktioniert, dann ist es natürlich gut.
Ja. Hier findest Du Beispiele quer durch die Helligkeiten von EV 15
bis irgendwas um EV 6 oder EV 7:
http://uwes.suche-plus.de/fototour/PX675_Img/index.html

MfG
Dieter Lefeling
2014-08-20 10:40:21 UTC
Permalink
Post by Uwe Borchert
Und ich erst! Ich kenne das Vorgehen aus einigen Foren, habe da aber
selten genauere Angaben über die Standzeit bzgl. der Randbedingungen
gelesen. Bei der Vorgabe des Revueflex 1000S Benutzers passt das sehr
gut. Der will ein paar Wochen Urlaub im wilden Osten machen und dort
seine alte Heimat ablichten. Dann kann er hier paar Wochen vorher die
Zellen in die Kamera stopfen, einen Probefilm durchjagen, entwickeln
lassen, schaun ob es klappt und die Zellen werden dann maximal sieben
oder acht Wochen durchhalten müssen.
Ehrlich gesagt würde ich in einem solchen Fall die Sache viel
pragmatischer angehen. Bei einer derart schwachen Belastung der Batterie
(über ein paar Wochen oder auch Monate) ändert sich die Spannung einer
Silberoxid- oder auch einer besseren Alkalibatterie nicht in dem Maße,
dass man Probleme mit der Belichtungsmessung hätte.

Das heißt konkret: solange keine anderen Gründe dagegen sprechen (etwa
ein sehr empfindliches Meßsystem wie das der OM-1) verwendet man eine
Alkali- oder Silberoxidbatterie und ist sich klar, dass der Belichtungs-
messer vom korrekten Wert abweichen wird. Diesen korrekte Einstellung
des Belichtungsmessers aber muss man bei einer so alten und mit so
simpler Technik ausgestatteten Kamera wie der hier diskutierten
Revueflex aber ohnehin einmal selbst eintesten oder zumindest mit einem
Referenzgerät im Vergleich anpassen. Somit ist das kein Mehraufwand.

Und wenn es nicht um Diafilm geht, sondern um Farbnegativmaterial, ist
die Sache noch viel simpler: halben ISO-Wert einstellen, und man dürfte
sich auf der sicheren Seite befinden. +2 bis -1 EV ist für solche Filme
kein Thema, dafür sind sie gebaut.
Post by Uwe Borchert
Schade! Sehr schade! Ich hätte gerne gewusst warum das bei einigen
Kameras fast perfekt geht und bei einigen Kameras eben nicht.
Wenn es um das Einstellen eines Korrekturwerts für die Belichtung geht,
muss man sich klar darüber sein, *warum* ursprünglich Quecksilberzellen
verwendet wurden: eben weil sie eine praktisch konstante Spannung
liefern, egal ob neu aus der Packung oder fast leer. Und genau das ist
bei Alkalibatterien anders. Anfangs ist die Spannung deutlich höher
(ergibt Unterbelichtung, wenn dem Belichtungsmesser gefolgt wird), dann
passt sie halbwegs und dann dreht sich die Sache um. Es kann also keinen
festen Korrekturwert geben.

Dazu kommen Nichtlinearitäten kommen, die von der Umgebungshelligkeit
abhängig sind. Es kann also sein, dass bei hellem Licht die Korrektur
anders ausfällt als bei schwachem Licht.

Wie gesagt ist das alles bei Negativfilm aber halb so wild. Und der
erste Punkt (mit der Zeit abfallende Spannung) wird über ein paar Wochen
oder auch einige Monate hinweg irrelevant sein.
Post by Uwe Borchert
Bei den Kameras auf der Basis der Konika C35 hast Du von EV 15 bis
runter nach EV 8 eine sehr zuverlässige Lichtmessung mit idR. weniger
als EV 1 Abweichung.
Weniger als 1 EV ("EV als Einheit). "EV 1" ist etwas anderes.

"Sehr zuverlässig" bedeutet aber einen Fehler innerhalb der
Erkennbarkeitsgrenze auf Diafilm, also max. 1/3 EV.
Post by Uwe Borchert
Bei kleinen, hellen Lichtquellen kommt es zu
drastischen Abweichung. Man hat bis zu EV 2 zu wenig ggü. einer
Spotmessung. Ggü einer Intergralmessung sind die Abweichungen aber
geringer, IIRC nur noch halb so schlimm.
Man sollte sich klar sein, dass die Meßsysteme in Kompaktkameras dieser
Art nicht mit der TTL-Messung einer SLR vergleichbar sind. Sie arbeiten
...anders, und man muss sich ein bisschen daran anpassen. Ist mit mit
einer Canon GIII-17 auch so gegangen. Mit offzieller Quecksilberzelle.

Dieter
Uwe Borchert
2014-08-20 19:15:54 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Dieter Lefeling
Post by Uwe Borchert
Und ich erst! Ich kenne das Vorgehen aus einigen Foren, habe da aber
selten genauere Angaben über die Standzeit bzgl. der Randbedingungen
gelesen. Bei der Vorgabe des Revueflex 1000S Benutzers passt das sehr
gut. Der will ein paar Wochen Urlaub im wilden Osten machen und dort
seine alte Heimat ablichten. Dann kann er hier paar Wochen vorher die
Zellen in die Kamera stopfen, einen Probefilm durchjagen, entwickeln
lassen, schaun ob es klappt und die Zellen werden dann maximal sieben
oder acht Wochen durchhalten müssen.
Ehrlich gesagt würde ich in einem solchen Fall die Sache viel
pragmatischer angehen. Bei einer derart schwachen Belastung der Batterie
(über ein paar Wochen oder auch Monate) ändert sich die Spannung einer
Silberoxid- oder auch einer besseren Alkalibatterie nicht in dem Maße,
dass man Probleme mit der Belichtungsmessung hätte.
Bei Silberoxid stimme ich Dir zu, aber bei Alkaline sieht das schon
anders aus. Alkaline ist für diesen Zweck IMHO die letzte Wahl.
Post by Dieter Lefeling
Das heißt konkret: solange keine anderen Gründe dagegen sprechen (etwa
ein sehr empfindliches Meßsystem wie das der OM-1) verwendet man eine
Alkali- oder Silberoxidbatterie und ist sich klar, dass der Belichtungs-
messer vom korrekten Wert abweichen wird. Diesen korrekte Einstellung
des Belichtungsmessers aber muss man bei einer so alten und mit so
simpler Technik ausgestatteten Kamera wie der hier diskutierten
Revueflex aber ohnehin einmal selbst eintesten oder zumindest mit einem
Referenzgerät im Vergleich anpassen. Somit ist das kein Mehraufwand.
Bei Alkaline hast Du den Mehraufwand der Nachjustage. Das wäre mir
dann doch zu blöde. Bei Silberoxid ist das bei meinen Kameras sehr
einfach: ISO_Kamera = 5/16 ISO_Film = 0.3124 ISO_Film
Post by Dieter Lefeling
Und wenn es nicht um Diafilm geht, sondern um Farbnegativmaterial, ist
die Sache noch viel simpler: halben ISO-Wert einstellen, und man dürfte
sich auf der sicheren Seite befinden. +2 bis -1 EV ist für solche Filme
kein Thema, dafür sind sie gebaut.
Bei Silberoxid ist halber ISO-Wert bei den von mir benutzen Kameras
zu hoch. Das habe ich mal ausprobiert. ISO 400er Film und dann ein
Motiv auf ISO 200, ISO 125 und ISO 100 geknipst. Bei ISO 200 sind
die Schatten leicht abgesoffen. Bei ISO 100 zeigten die sehr hellen
Flächen erst Ansätze zum Ausreißen.
Post by Dieter Lefeling
Post by Uwe Borchert
Schade! Sehr schade! Ich hätte gerne gewusst warum das bei einigen
Kameras fast perfekt geht und bei einigen Kameras eben nicht.
Wenn es um das Einstellen eines Korrekturwerts für die Belichtung geht,
muss man sich klar darüber sein, *warum* ursprünglich Quecksilberzellen
verwendet wurden: eben weil sie eine praktisch konstante Spannung
liefern, egal ob neu aus der Packung oder fast leer. Und genau das ist
bei Alkalibatterien anders. Anfangs ist die Spannung deutlich höher
(ergibt Unterbelichtung, wenn dem Belichtungsmesser gefolgt wird), dann
passt sie halbwegs und dann dreht sich die Sache um. Es kann also keinen
festen Korrekturwert geben.
Und deshalb sind Alkaline für mich eben keine Option! *grummel*
Post by Dieter Lefeling
Dazu kommen Nichtlinearitäten kommen, die von der Umgebungshelligkeit
abhängig sind. Es kann also sein, dass bei hellem Licht die Korrektur
anders ausfällt als bei schwachem Licht.
Wie gesagt ist das alles bei Negativfilm aber halb so wild. Und der
erste Punkt (mit der Zeit abfallende Spannung) wird über ein paar Wochen
oder auch einige Monate hinweg irrelevant sein.
Post by Uwe Borchert
Bei den Kameras auf der Basis der Konika C35 hast Du von EV 15 bis
runter nach EV 8 eine sehr zuverlässige Lichtmessung mit idR. weniger
als EV 1 Abweichung.
Weniger als 1 EV ("EV als Einheit). "EV 1" ist etwas anderes.
Ok ...
Post by Dieter Lefeling
"Sehr zuverlässig" bedeutet aber einen Fehler innerhalb der
Erkennbarkeitsgrenze auf Diafilm, also max. 1/3 EV.
Das könnte man als Abweichung ggü. einer Quecksilberzelle im Bereich
von EV 15 bis EV 8 erreichen ... Darunter habe ich aber noch nicht so
richtig exzessiv getestet. Es stellt sich da aber auch die Frage ob
der Beli überhaupt genau genug ist.
Post by Dieter Lefeling
Post by Uwe Borchert
Bei kleinen, hellen Lichtquellen kommt es zu
drastischen Abweichung. Man hat bis zu EV 2 zu wenig ggü. einer
Spotmessung. Ggü einer Intergralmessung sind die Abweichungen aber
geringer, IIRC nur noch halb so schlimm.
Man sollte sich klar sein, dass die Meßsysteme in Kompaktkameras dieser
Art nicht mit der TTL-Messung einer SLR vergleichbar sind. Sie arbeiten
...anders, und man muss sich ein bisschen daran anpassen. Ist mit mit
einer Canon GIII-17 auch so gegangen. Mit offzieller Quecksilberzelle.
Also ich finde die Automatik in diesen Kameras sehr gut. Ggü. den
heutigen HiTech-Knipsen funktioniert die erstaunlich zuverlässig.
Um ganz ehrlich zu sein: Ich habe mit dieser Automatik wesentlich
weniger Fehlbelichtungen als mit [P] Automatiken in den üblichen
Powershot Kompaktknipsen.

MfG

Uwe Borchert
Dieter Lefeling
2014-08-20 19:48:34 UTC
Permalink
Post by Uwe Borchert
Bei Silberoxid stimme ich Dir zu, aber bei Alkaline sieht das schon
anders aus. Alkaline ist für diesen Zweck IMHO die letzte Wahl.
Ja, die Spannungskonstanz ist da nicht vorhanden, wogegen Silberoxid
zwar auch keine konstante Spannung liefert, aber eine deutlich flachere
Entladekurve hat.

Ist aber letztlich bei Negativfilm (!) egal, weil Alkalizellen durch die
schneller sinkende Spannung allenfalls etwas Überbelichtung erzeugen,
die für CN nicht nur unkritisch, sondern ggf. sogar nützlich ist.

Aber wie gesagt: einfach mal mit einen bekannt "guten" Belichtungsmesser
vergleichen und den Korrekturwert selbst ermitteln.
Post by Uwe Borchert
Post by Dieter Lefeling
Das heißt konkret: solange keine anderen Gründe dagegen sprechen (etwa
ein sehr empfindliches Meßsystem wie das der OM-1) verwendet man eine
Alkali- oder Silberoxidbatterie und ist sich klar, dass der Belichtungs-
messer vom korrekten Wert abweichen wird. Diesen korrekte Einstellung
des Belichtungsmessers aber muss man bei einer so alten und mit so
simpler Technik ausgestatteten Kamera wie der hier diskutierten
Revueflex aber ohnehin einmal selbst eintesten oder zumindest mit einem
Referenzgerät im Vergleich anpassen. Somit ist das kein Mehraufwand.
Bei Alkaline hast Du den Mehraufwand der Nachjustage.
Den hast Du bei Silberoxid auch. Nur seltener. Die Dinger geben ja keine
wirklich konstante Spannung ab. Das, neben der höheren Energiedichte,
war seinerzeit ja gerade der Grund pro Quecki.
Post by Uwe Borchert
Das wäre mir
dann doch zu blöde. Bei Silberoxid ist das bei meinen Kameras sehr
einfach: ISO_Kamera = 5/16 ISO_Film = 0.3124 ISO_Film
Wichtig ist hier die vierte Nachkommastelle. Es ist natürlich 0,3125.
#-)

Wie Du schon sagst: das gilt für Deine Kamera(s). Bei anderen Modellen
sieht das anders aus. Und eine Korrektur kann ggf. sogar problemlos
direkt bestimmt werden. Bei Canons alter F-1 und FTb beispielsweise ist
der Batterieprüfer de facto ein Voltmeter, das die Messnadel im Sucher
bei korrekter Spannung auf einen bestimmten Index ausschlagen lässt,
wenn 100 ASA und die kürzeste Belichtungszeit eingestellt sind. Wenn die
Nadel jetzt wegen abweichender Batteriespannung höher steht (oder auch
niedriger), passt man einfach den ASA-Wert so weit an, dass sie wieder
auf den Sollwert ausschlägt. Ist das bei 40 statt 100 ASA der Fall, weiß
man also, dass man 40% der realen Filmempfindlichkeit einstellt.
Post by Uwe Borchert
Bei Silberoxid ist halber ISO-Wert bei den von mir benutzen Kameras
zu hoch. Das habe ich mal ausprobiert.
Gut, dann passt das für Deine Kameras nicht ganz. Irgendwo im Archiv
(tm) habe ich noch einen Bericht aus einer PopPhoto der Neunziger
(drüben hatte man das Quecki-Problem schon damals), in dem einige
Messungen an einer Minolta SR-T (verbreitete Kamera der späten Sechziger
bis frühen Achtziger) dokumentiert sind. IIRC überschritt der Fehler mit
Silberoxid in diesem Fall nicht (signifikant) eine Blendenstufe.
Post by Uwe Borchert
ISO 400er Film und dann ein
Motiv auf ISO 200, ISO 125 und ISO 100 geknipst. Bei ISO 200 sind
die Schatten leicht abgesoffen. Bei ISO 100 zeigten die sehr hellen
Flächen erst Ansätze zum Ausreißen.
Auf Farbnegativfilm? Wohl kaum. Überbelichtung ist da unkritisch. Den
kannst Du +2 belichten und er gewinnt eher als das er verliert. Man kann
bei Farbnegativfilm die Dinge wirklich recht entspannt sehen.

Und die etwas zu knappe Belichtung kann natürlich auch auf die
Eigenschaften des Belichtungsmessers zurückzuführen sein, ne ?-)
Post by Uwe Borchert
Und deshalb sind Alkaline für mich eben keine Option! *grummel*
Vor etlichen Jahrenden hat ein damaliger Regular mit entsprechendem
"elektronischem Hintergrund" mal in seine SR-T Minolta eine Schaltung
mit einem miniaturisierten Spannungsregler eingebaut, die aus einer
Silberoxidbatterie eine wirklich konstante Spannung zauberte. Das wäre
eine "richtige" Lösung. 8-)
Post by Uwe Borchert
Das könnte man als Abweichung ggü. einer Quecksilberzelle im Bereich
von EV 15 bis EV 8 erreichen ... Darunter habe ich aber noch nicht so
richtig exzessiv getestet. Es stellt sich da aber auch die Frage ob
der Beli überhaupt genau genug ist.
Das ist eine gute und wichtige Frage. 8-)
Post by Uwe Borchert
Also ich finde die Automatik in diesen Kameras sehr gut. Ggü. den
heutigen HiTech-Knipsen funktioniert die erstaunlich zuverlässig.
Ja, das ist manchmal wirklich erstaunlich. Denn sicher zu erwarten ist
das nicht. ;-)

Dieter

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